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.»Nun können wir miteinander sprechen, Darling«, sagte sie mit einem schwachen Seufzer der Erleichterung.»Das Kleid ist so eng, daß es wie ein Korsett anliegt, und nie in meinem ganzen Leben möchte ich solch ein schreckliches Ding tragen.« Die Hände strichen mit einer selbstzufriedenen Geste über den schwarzen Satin, der ihre wohlgerundeten Hüften umschloß.»Ich meine, Darling, warum soll man versuchen, die Dinge zu verbergen, die einen zur Frau machen? Bist du nicht meiner Ansicht?«Sie ging langsam und mit einer prachtvoll sinnlichen Hüftbewegung auf den versierten Toilettetisch zu, setzte sich vor den großen Spiegel und begann, methodisch ihr Haar zu bürsten.»Man braucht kein Genie zu sein, Süße«, sagte ich kalt, »um hinter einiges zu kommen.Du hattest plötzlich die brillante Idee, einen Film über dein eigenes Leben zu drehen, und so ludest du die Leute ein, die darin die größte Rolle spielten, um das Geld zusammenzubekommen.Das umschließt deine drei ehemaligen Ehemänner, einen südamerikanischen Diktator, der einmal dein heimlicher Liebhaber war, und deine allerbeste Freundin.Es läßt sich mit Sicherheit annehmen, daß nicht einer bereit ist, auch nur ein Zehncentstück dazu beizusteuern, damit dieser Film zustande kommt.«»Warum nicht, Darling?« fragte sie lässig, während ihre Bürste noch immer rhythmisch auf und ab fuhr.»Weil es recht offensichtlich ist, daß sie alle Geheimnisse haben, die sie nicht vor den rohen Blicken des Publikums enthüllt zu sehen wünschen.«Ihre Augen im Spiegel betrachteten mich mit ruhigem und unentwegtem Blick, während ich fortfuhr: »Du hattest eine ausgezeichnete Idee, Zelda.Es bestand nicht die allergeringste Chance, daß sie das Geld hergeben würden, damit der Film gedreht wird — aber es bestand eine verdammt gute Chance, daß sie eine Menge ausspucken würden, damit der Film nicht gedreht wird!«Zelda seufzte leise.»Erinnerst du dich, Rick, Darling, als wir neben dem Landestreifen im Dschungel auf das Flugzeug warteten, nachdem du mich aus Josés Palast herausgeholt hattest?« Ihre langen Wimpern senkten sich, warfen sachte einen diskreten Vorhang über die teure Erinnerung.»Es war, als ob du lichterloh brennen würdest, Darling, und mich mit deinem Feuer versengtest.«»Klar«, sagte ich kurz, »und ich bin nicht bereit, das Thema zu wechseln.Wie ich dir unten in der Bibliothek schon gesagt habe, gibt es ein häßliches Wort für deinen klugen Einfall: Erpressung.«Ihre Augen öffneten sich weit und waren wie immer nichts als protestierende Unschuld.»Du verstehst das nicht, Darling.Ich habe sie lediglich darum gebeten, mein Filmprojekt finanziell zu unterstützen.Und wenn sie darauf bestehen, mir kein Geld zu geben, ist das vielleicht meine Schuld?«Ich ließ mich auf dem Bettrand nieder, wobei ich den blaßblauen Satin zerknitterte, und zündete mir eine Zigarette an.»Es ist wahrscheinlich eine dumme Frage, Süße«, sagte ich, »aber warum das Ganze? Du hast doch das Geld nicht nötig.«»Geld hat man immer nötig, Darling«, sagte sie sachlich.»Diamanten sind so teuer, wenn man sie selber kaufen muß.Weißt du?«»Ist das der neueste Trend? Zelda Roxane kauft ihre eigenen Diamanten?« Ich schüttelte ungläubig den Kopf.»Das wird das Ende einer Ära sein.«Sie fuhr mit einer plötzlichen ungeduldigen Bewegung zu mir herum.»Na gut, Darling, wenn du es genau wissen mußt: Ich hasse sie! Ich hasse diese Kerle für alles, was sie mir angetan haben — für alles Verletzende und Demütigende die ganzen Jahre über.Sie haben mich einfach benutzt! Keiner von ihnen hat mich geliebt, Darling.Ich bezweifle sogar, ob sie mich überhaupt gern gemocht haben.«»Das hört sich wie ein grandioses Drehbuch an«, sagte ich und grinste sie finster an.»Was soll daraus werden? Ein Theaterstück, oder wird es was fürs Fernsehen? Oder vielleicht was ganz Eindringliches und Unrentables außerhalb des Broadways?«»Es ist so, Rick«, sagte sie langsam.»Ich habe mich wohl wieder getäuscht, Darling — ich dachte, du würdest der eine Mensch sein, der das vielleicht versteht — der einzige, der hinter die Legende von Zelda Roxane sieht und die wirkliche Frau dahinter erkennen kann.Aber das kannst du auch nicht, Darling.Oder? Die Diamanten und die halbnackte Oberfläche ist zu blendend.Willst du nun auch noch den Rest hören? Ich zitiere: >War heute in Hollywood, habe mit der sagenhaften Zelda Roxane geluncht, fragte sie, worin sie schliefe, und sie erwiderte mit strahlendem Lächeln: In Diamanten, Darling, worin sonst?< Ende des Zitats.«Sie schlug unter dem flüsternden Rauschen der Spitzen die Beine übereinander und lehnte sich in ihren Stuhl zurück.»Ich war sehr jung, als ich kurz nach dem Krieg Hugo heiratete, Darling.Er schob mich hin und her wie ein Bauer in seinem Schachspiel, das dazu diente, beide Seiten mit Geheiminformationen zu versorgen und zu betrügen.Wenn etwas schiefging, pflegte er mich zu schlagen.Meinst du, es lag vielleicht an seiner Gestapo-Ausbildung? Reitstiefel und Reitpeitsche — es klingt heute so sehr nach einem alten Hut, wie etwas, was längst von der Bestsellerliste gestrichen ist.Nicht wahr?«»Bist du ganz sicher, daß es sich nicht um ein Drehbuch handelt?« fragte ich mißtrauisch.Ihre nackten Schultern zuckten leicht.»Ich wollte, ich könnte schreiben, Darling, ich könnte auf diese Weise bestimmt eine Menge Geld verdienen.Habe ich dir je von meiner besten Freundin Nina Farson erzählt? Als ich zum erstenmal in dieses Land kam, ging ich natürlich nach Hollywood.— Wohin sonst? Ich war damals genau wie all die anderen, ich hoffte verzweifelt auf eine Chance und hatte kein Geld — aber die liebe Nina freundete sich mit mir an und ließ mich in ihrem schönen Haus wohnen, solange ich wollte.War das nicht reizend?«»Da bin ich nicht sicher, bevor ich nicht die Pointe gehört habe«, brummte ich.»Nina war damals ein großer Star«, fuhr Zelda in ihrer leicht heiseren, aber trotzdem melodischen Stimme fort.»Oder sie war es gewesen.Jedenfalls hatte man das Gefühl, sie sei möglicherweise auf dem absteigenden Ast.Es war nichts Greifbares — verstehst du, Darling? — , nur das müßige Geschwätz, das in unserer Branche so tödlich sein kann
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