[ Pobierz całość w formacie PDF ]
.Das servierte sie um 5 Uhr 15.Dann fuhr sie mit der ältesten Tochter zur Schule, denn „es wäre nicht gut, wenn das Mädchen mit dem Fahrer allein ist“.Das sagt sie wie selbstverständlich.Nach fast vier Jahren im Königreich kennt sie die Gepflogenheiten hier.Denn es gilt hier als ausgemacht, dass Männer sich nicht beherrschen können.Bei manchen saudischen Familien, die sich mehrere Hausmädchen leisten können, bleiben die sogar in der Schule, tragen die Bücher der Schulkinder herum, warten vor den Klassenzimmern, bis die Sprösslinge wieder rauskommen und holen ihnen etwas zu trinken oder das Pausenbrot, wenn es Not tut.Nachdem Maria Estramo das älteste Mädchen an der Schule abgeliefert hat, fährt sie zurück nach Hause und fängt an, das Haus sauber zu machen.Dann fährt sie mit der zweiten Tochter zur Schule und so weiter.Dann bereitet sie das Mittagessen vor.Danach tut sie, was sonst noch so im Haus zu tun ist, wäscht, wäscht ab, geht einkaufen und holt nacheinander die Mädchen wieder von der Schule ab, fährt insgesamt also vier Mal zu den Schulen und wieder nach Hause, bis alle Töchter zur Schule gebracht und auch wieder abgeholt sind.Bis es dann schließlich Zeit ist, das Abendessen vorzubereiten.Danach erledigt sie, was sie am Tag nicht geschafft hat.Um 0 Uhr 30 darf sie schlafen gehen.Manchmal jedoch auch erst um ein Uhr.Am nächsten Morgen um 4 Uhr 30 musste sie wieder auf der Matte stehen.Jeden Tag, ohne einen Tag Pause.„Die schlimmste Zeit war, wenn der Mann nach Hause kam“, erinnert sich Maria Estramo.Denn wenn sie dann noch nicht mit dem Abendessen fertig war, musste sie damit rechnen, dass der Mann seine schlechte Laune an ihr ausließ.„Er beschimpfte mich: ,Du Hund', ,Du Stück Scheiße'.Ich habe gar nicht alles verstanden.So gut kann ich nicht Arabisch“, sagt sie und muss noch heute den Kopf schütteln, wenn sie daran denkt, was sie über sich ergehen lassen musste.Ein paar Mal, wenn sie es nicht mehr ausgehalten hat, und zurückgeschimpft hat, hat der Mann sie auch geschlagen.„Er hat mich bespuckt, mich ins Gesicht geschlagen, mich getreten.Für ihn war ich nicht mehr als ein Sklave“, sagt sie jetzt mit Tränen in den Augen.„ Ich musste immer auf der Hut sein, denn seine Laune konnte plötzlich umschlagen.“Warum ist sie denn nicht zur Polizei gegangen? Die Antwort ist einfach: Sie konnte nicht, denn sie hatte kein Iqama und war deshalb illegal im Land.Wäre sie zur Polizei gegangen, hätte sie riskiert, deportiert zu werden.Das Rechtssystem, das den Status der fast zehn Millionen Gastarbeiter im Königreich regelt, ist völlig veraltet.Es stammt aus der Zeit der Stammesgesellschaft und wurde nie reformiert.Es macht die Gastarbeiter völlig von ihren Arbeitgebern abhängig, obwohl es eigentlich genau die sind, vor denen es sie beschützen sollte.Das System beruht auf dem Leumund des kafeel, des „Sponsors“.Früher musste dieser Sponsor für das Wohlergehen des Besuchers sorgen, war aber auch für den Schaden verantwortlich, den der Gast verursacht hat.Er musste ihn dem Emir übergeben, falls der sich etwas zu Schulden kommen ließ.Heute entlässt das System den Sponsor jedoch aus jeglicher Verantwortung.Der behauptet einfach, sein Arbeiter sei davongelaufen.Damit ist er aller Verpflichtungen ledig.Jeder Gastarbeiter, der nach Saudi Arabien kommt, muss von einem solchen Sponsor, typischerweise einer Firma, oder im Fall von Maria Estramo, einer Familie, eingeladen werden.Im Land übergibt man seinem Sponsor seinen Reisepass und bekommt dafür ein Iqama, eine Art Personalausweis und gleichzeitig Nachweis, dass man für den Sponsor arbeitet.Will man verreisen, braucht man die Erlaubnis des Sponsors (und seinen Reisepass).Will man nach dem Ende des Vertrages Saudi Arabien verlassen, braucht man sogar einen Brief von ihm, um sich ein Ausreisevisum zu besorgen.So sind die Gastarbeiter ihren Sponsoren auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.Fast alle Gastarbeiter haben Familien, die auf das bisschen Geld angewiesen sind, das sie aus dem Königreich nach Hause schicken.Die Sponsoren brauchen nur damit zu drohen, ihre Arbeiter deportieren zu lassen.Das ist der große Hebel, mit dem die Gastarbeiter unter Druck gehalten werden [ Pobierz całość w formacie PDF ]

  • zanotowane.pl
  • doc.pisz.pl
  • pdf.pisz.pl
  • luska.pev.pl
  •