[ Pobierz całość w formacie PDF ]
.Obgleich jegliche geschäftliche und industrielle Tätigkeit zum Erliegen gekommen ist, hat der größte Teil der Einwohner nicht mit allzu großen Schwierigkeiten zu kämpfen.Die meisten haben ihr Haus mit Brettern verbarrikadiert das Dach befestigt und genügend Lebensmittelvorräte angelegt.Die Anzahl der Todesopfer ist gering – zweitausend – und viele davon ältere Menschen, die vermutlich eher vor Angst als durch herabfallende Steine gestorben sind.«Marshall sah seine Notizen durch.»In Europa und Amerika bietet sich so ziemlich das gleiche Bild.Die Menschen haben sich verkrochen und sind bereit, durchzuhalten.In Skandinavien und dem nördlichen Rußland, die außerhalb der Hauptsturmzone liegen, geht das Leben fast wie gewöhnlich weiter.« Marshall lächelte.»Ich denke, wir können noch zwanzig bis dreißig Meilen pro Stunde ohne wirklichen Schaden durchstehen.«Generalmajor Harris, ein kleiner Mann in tadelloser Uniform, nickte kurz.»Das freut mich zu hören, Marshall.Die Stimmung ist nämlich durchaus nicht gut.Zuviel defätistisches Gefasel überall.«Vizeadmiral Saunders, der neben ihm saß, nickte zustimmend.»Ich hoffe, Ihre Informationen stimmen, Marshall.Heute morgen erzählte mir ein Amerikaner, daß Venedig völlig zerstört sei.«»Übertreibung«, tat Marshall den Einwurf ab.»Der letzte Bericht von vor ein paar Minuten besagt, daß die Stadt zwar überflutet ist, jedoch nicht ernstlich beschädigt.«Der Admiral nickte; die Auskunft befriedigte ihn.Marshall fuhr fort in seinem Bericht.Deborah saß direkt hinter ihm und lauschte seiner zuversichtlichen Stimme.Außer Gort, der neutral blieb, schienen alle pessimistisch und deprimiert zu sein, das Schlimmste zu erwarten und alle Nachrichten so auszulegen, daß sie ihrer unbewußten Resignation Genüge taten.General Harris und Vizeadmiral Saunders waren typische Vertreter jener Kategorie von Offizieren, die Anfang des Krieges am Ruder gewesen war.In ihnen wohnte der Geist von Dünkirchen, sie hatten schon einmal eine Niederlage erlitten und waren bereit, daraus einen Triumph zu machen und die langen Listen der Katastrophen und Zerstörungen, der Toten und Verwundeten als Maßstab ihrer Courage und ihrer Fähigkeiten auszulegen.Marshall, fand Deborah, bildete das notwendige Gegengewicht dazu.Sein scheinbar übertriebener Optimismus war beabsichtigt, eine Haltung, die die Menschen anspornte, dem Wind zu trotzen, sich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen ihn zu verteidigen, statt sich hilflos von ihm überrennen zu lassen.Auch Deborah ließ sich von seiner Zuversicht anstecken.Auf dem Rückweg zu Marshalls Büro trafen sie Symington, der eine Fernschreibemeldung in der Hand hielt.»Schlechte Nachrichten, Sir.Das alte Hotel am Russell Square ist vor einer halben Stunde zusammengestürzt.Einige der Trümmer sind durch den Boden bis in die U-Bahn-Station der Piccadilly-Linie gebrochen.Schätzungsweise zweihundert Menschen sind im Keller des Russell umgekommen, und doppelt so viele in der U-Bahn-Station.«Marshall nahm den Streifen zur Hand und starrte ihn sekundenlang mit leerem Blick an.Dann ballte er die Faust und schlug sich vor die Stirn.»Deborah, geben Sie das sofort an alle Rettungseinheiten weiter! Etwa vierhundert waren in der Station Andrew? Mein Gott, was wollten die da? Auf einen Zug werden sie wohl kaum gewartet haben!«Symington machte eine hilflose Geste.»Ich nehme an, sie haben dort Schutz gesucht.«Voller Verzweiflung schrie Marshall: »Aber das ist genau das, was sie nicht tun sollen! Sie sollten oben sein und ihre Häuser befestigen, statt sie einfach zu verlassen und sich zu verkriechen wie eine Herde Schafe.«Symington lächelte dünn.»Die Häuser in Bloomsbury und rund um den Russell Square sind ziemlich baufällig, Sir.Abbruchreif.Ganze Familien wohnen in einem Zimmer.«»Mir ist egal, wo sie wohnen!« unterbrach ihn Marshall.»In dieser Stadt leben über acht Millionen Menschen und sie müssen diesem Sturm geschlossen entgegentreten.Wenn sie einmal anfangen, nur noch an sich selbst zu denken und an ein Loch, um sich darin zu verkriechen, dann wird diese ganze, verdammte Stadt zum Trümmerhaufen.«Er stürmte in sein Büro.»Rufen Sie die Transportabteilung an«, rief er Deborah zu.»Ich brauche einen Wagen.Wir wollen uns das mal selbst ansehen da draußen.«Er nahm einen schweren Trenchcoat vom Haken an der Tür und zog ihn über, während Deborah ans Telefon eilte.Dann ging er mit langen Schritten den Flur hinunter.Deborah folgte ihm.Die OZ befand sich im zweiten Stock des Admiralitätsgebäudes, eines Irrgartens voller winziger Büros an engen, hohen Korridoren.Sie gingen an der Überseeabteilung vorbei bis in einen großen Raum, in dem Dutzende von Fernschreibern einen endlosen Strom von Nachrichten aus allen Großstädten des Landes ausspien, wo auf Monitoren von über ganz London verteilten Übertragungswagen gesendete Bilder flimmerten und drei Techniker direkte Verbindung mit der Stadtverwaltung hielten.»Wie steht's mit den Verlusten am Russell Square?« fragte Marshall einen jungen Leutnant, der am Schreibtisch vor einem Monitor saß, den Bildschirm beobachtete und dabei hastig in ein Mikrophon hineinsprach.»Ziemlich schwer, fürchte ich, Sir.Mindestens vierhundert Tote.Das Licht in der U-Bahn-Station ist ausgefallen, und man wartet auf den Generator des RASC, der vom Liverpool-Bahnhof hingebracht werden soll.«Das Bild auf dem Schirm war undeutlich und verzerrt, doch Marshall erkannte die dicken Lichtbalken der Suchscheinwerfer, die über die gezackte Silhouette der Hotelruine hinwegtasteten.Die zehn Etagen des Hotels waren jetzt nur noch so hoch wie sonst drei; viele Fenster und Balkone schienen intakt zu sein, doch bei näherem Hinsehen entdeckte man, daß die Stockwerke nur noch drei, vier Fuß hoch waren statt, wie früher, zwölf.Marshall nahm Deborah am Arm und führte sie auf den Flur hinaus.Sie stiegen ins Erdgeschoß hinunter.Das Gebäude besaß einen eigenen Generator, doch der reichte nicht aus für den Betrieb eines Lifts.Alle Fenster, an denen sie vorbeikamen, waren fest vernagelt.Außen war das Haus von einem zehn Fuß dicken Wall von fest miteinander verbundenen Sandsäcken geschützt, der bis zum Dach reichte.Trotzdem spürte Deborah plötzlich, daß die Mauern erzitterten, als sie von einer kräftigen Druckwelle getroffen wurden.Sie zuckte zusammen, blieb einen Moment stehen und drängte sich schutzsuchend an Marshall [ Pobierz całość w formacie PDF ]

  • zanotowane.pl
  • doc.pisz.pl
  • pdf.pisz.pl
  • luska.pev.pl
  •