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.Durchaus möglich, daß der hochgelehrte Mann sie auch wirklich entdeckte.Nachdem er die Hirnanhangsdrüse lang genug betrachtet hatte, stellte er das Glas wieder in den Schrank, verschloß ihn, steckte den Schlüssel in die Westentasche und warf sich, den Kopf zwischen die Schultern gezogen und die Hände tief in den Jackentaschen, in das Leder des Sofas.Umständlich zündete er sich eine zweite Zigarre an, kaute auf ihr herum und rief endlich in der grün beleuchteten Einsamkeit, ein grauhaariger Faust:»Wahrhaftig, ich muß es wohl tun.«Niemand antwortete ihm.Die Wohnung war vollkommen still.In der Obuchow-Gasse hört bekanntlich gegen 23 Uhr jeder Verkehr auf.Ganz selten tönten in der Ferne die Schritte eines verspäteten Fußgängers, klapperten irgendwo jenseits der Gardinen und verstummten.Unter den Fingern des Professors klingelte zart die Repetieruhr in der Tasche.Der Professor wartete ungeduldig auf Doktor Bormentals und Bellows Rückkehr.8Es blieb unbekannt, was für einen Entschluß der Professor gefaßt hatte.In der folgenden Woche unternahm er nichts Besonderes, und vielleicht gerade infolge seiner Untätigkeit füllte sich die Wohnung mit Ereignissen.Sechs Tage nach der Geschichte mit dem Wasser und dem Kater erschien bei Bellow der junge Mann vom Hauskomitee, der eine Frau war, und händigte ihm Dokumente aus, die Bellow sofort in die Tasche steckte.Gleich darauf rief er:»Bormental!«»Nein, ich muß doch bitten, mich beim Vor- und Vatersnamen zu nennen!« erwiderte Bormental ärgerlich.Es sei erwähnt, daß der Chirurg es in diesen sechs Tagen fertiggebracht hatte, sich achtmal mit seinem Zögling zu entzweien.In der Wohnung herrschte dicke Luft.»Dann nennen Sie mich aber auch beim Vor- und Vatersnamen!« antwortete Bellow ganz vernünftig.»Nein!« dröhnte der Professor in der Tür.»Ich dulde nicht, daß dieser Vor- und Vatersname in meiner Wohnung ausgesprochen wird.Wenn Sie wünschen, daß wir Sie nicht mehr familiär ›Bellow‹ nennen, werden Doktor Bormental und ich Sie mit ›Herr Bellow‹ anreden.«»Ich bin kein Herr, die Herren sind alle in Paris!« kläffte Bellow.»Das ist Schwonders Werk!« schrie der Professor.»Nun gut, mit diesem Halunken rechne ich noch ab.Aber solange ich mich in meiner Wohnung befinde, wird es darin nur Herren geben! Andernfalls muß einer von uns beiden raus, höchstwahrscheinlich Sie.Heute noch gebe ich eine Annonce auf, und Sie können mir glauben, ich finde ein Zimmer für Sie.«»Als ob ich so blöd wär, hier auszuziehen«, antwortete Bellow sehr deutlich.»Wie?« fragte der Professor und wurde so blaß, daß Bormental zu ihm eilte und ihn sanft und besorgt am Ärmel faßte.»Ich sage Ihnen, lassen Sie die Frechheiten, Monsieur Bellow!« Bormental sprach sehr laut.Bellow wich zurück, holte drei Papiere aus der Tasche, ein gelbes, ein grünes und ein weißes, tippte mit dem Finger darauf und sagte:»Da.Ich bin Mitglied der Wohngenossenschaft, und mir steht in der Wohnung fünf bei dem Hauptmieter Preobrashenski eine Wohnfläche von sechzehn Quadratarschin zu.« Bellow überlegte und fügte einen Satz hinzu, den Bormental sich mechanisch merkte, weil er neu war: »Also seien Sie so freundlich.«Der Professor biß sich auf die Lippe und stieß unvorsichtig hervor: »Diesen Schwonder erschieße ich noch, das schwöre ich.«Bellow nahm diese Worte äußerst aufmerksam zur Kenntnis, das war seinen Augen anzusehen.»Filipp Filippowitsch, vorsichtig«, sagte Bormental warnend.»Na wissen Sie … eine Gemeinheit!« schrie der Professor.»Ich sage Ihnen, Bellow … Herr Bellow, wenn Sie sich noch ein einziges Mal eine derartige Frechheit erlauben, entziehe ich Ihnen das Mittagessen und überhaupt jegliche Verpflegung in meinem Hause.Sechzehn Quadratarschin, wunderbar, aber dieser Wisch verpflichtet mich ja nicht, Sie auch noch zu beköstigen!«Bellow riß erschrocken den Mund auf.»Ich kann nicht ohne Verpflegung sein«, murmelte er, »wo soll ich denn mein Futter hernehmen?«»Dann benehmen Sie sich anständig!« sagten die beiden Äskulaps wie aus einem Munde.Bellow wurde bedeutend ruhiger und fügte an diesem Tag niemandem mehr Schaden zu außer sich selbst: Eine kurze Abwesenheit Bormentals nutzend, bemächtigte er sich dessen Rasiermessers und schlitzte sich die Wange so auf, daß der Professor und Doktor Bormental die Wunde nähen mußten; dabei heulte Bellow kläglich und schwamm in Tränen.In der folgenden Nacht saßen im grünen Schummerlicht des Arbeitszimmers der Professor und sein treu ergebener Bormental beisammen.Im Hause schlief schon alles.Der Professor trug seinen himmelblauen Hausmantel und die roten Pantoffeln, Bormental saß im Hemd und mit blauen Hosenträgern.Zwischen den beiden Ärzten stand ein runder Tisch, darauf ein dickes Album, eine Flasche Kognak, ein Teller mit Zitronenscheiben und eine Zigarrenkiste.Die beiden Gelehrten qualmten das Zimmer voll und erörterten hitzig das letzte Ereignis: An diesem Abend hatte sich Bellow im Arbeitszimmer des Professors zwei Zehnrubelscheine angeeignet, die unter der Löschwiege lagen, war aus der Wohnung verschwunden und spätnachts volltrunken zurückgekehrt.Damit nicht genug.Mit ihm erschienen zwei Unbekannte, die im Treppenhaus lärmend den Wunsch äußerten, als Gäste bei Bellow zu übernachten [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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