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.»Einem Arzt, den ich gut kenne und der an die Patientendaten herankommt, sodass man herausfinden könnte, wer damals mit Ihnen zusammen dort war.«Branagorn wandte den Kopf und sah Anna erstaunt an.»Das habt Ihr für mich getan?«, stieß er hervor, und Anna stoppte sogleich den Fortgang der Aufzeichnung, denn schließlich wollte sie, dass Branagorn sich die ganze Sequenz ansah.»Ich habe das nicht Ihretwegen getan, sondern weil ich mir vorstellen könnte, dass Sie vielleicht tatsächlich etwas gesehen haben, was für die Lösung dieses Falles bedeutsam sein kann.«Branagorn sprach mit belegter Stimme.Er schien innerlich tief berührt zu sein.»Ich weiß, wie groß Eure Scheu davor ist, Regeln zu verletzen.Ihr fürchtet dann den unweigerlichen Einbruch des Chaos – und ich kann Euch diese Furcht noch nicht einmal guten Gewissens nehmen.Denn tatsächlich ist es so, dass die Missachtung von Regeln die Urquelle des Chaos ist.Für Eure Profession der Seelenkunde gilt das genauso wie für die Magie … Und doch habt Ihr Euch überwunden und seid über diesen breiten Schatten gesprungen.Ihr habt meine Hochachtung.Das beeindruckt mich sehr, werte Cherenwen.«»Hören Sie auf, mich zu analysieren.«»Das tue ich nicht.«»Das tun Sie sehr wohl.Und Sie machen das noch nicht einmal schlecht.«»Ich gebe lediglich meiner tief empfundenen Bewunderung und Hochachtung für Eure innere Größe Ausdruck, Cherenwen.«»Wollen wir jetzt fortfahren?«Branagorn nickte.»Ja, gerne.«Die Aufzeichnung lief weiter.Branagorn sah mit angestrengter Miene auf die Leinwand und fragte plötzlich: »Wann wird Euer befreundeter Heiler aus Lengerich Euch Bescheid geben?«»Vielleicht heute noch.Wer weiß.«»Welcher von den Heilern, die dort zurzeit ihres Amtes walten, ist es?«»Es ist besser, wenn Sie das nicht wissen, Branagorn.«»Ja, vielleicht habt Ihr recht …«Ein paar Augenblicke vergingen, und die Polizeikamera schwenkte ganz nach rechts und dann wieder zurück.»Halt!«, sagte Branagorn.»Ein Stück zurück! Zeigt mir den Moment, bevor zurückgeschwenkt wird, teure Cherenwen.«»Ich versuche es hinzubekommen«, gab Anna zurück.Wenige Augenblicke später hatte Branagorn gefunden, was er suchte.Es war ein Bildausschnitt, der nur für einen winzigen Moment zu sehen war.Branagorn deutete auf einen bestimmten Punkt mitten in der Menschenmenge.»Dies vergrößern«, forderte er.Für Anna war dort zunächst nicht mehr als ein undeutlicher Schatten zu sehen.Erst in der Vergrößerung erkannte sie, worum es Branagorn eigentlich ging.Eine maskierte Gestalt war – halb verdeckt durch die breiten Schultern eines als Mönch verkleideten Mannes – zu sehen.»Der Schwarze Tod«, murmelte sie.Die Maske war deutlich zu erkennen, allerdings war von dem langen Schnabel an der Vorderseite nichts zu sehen, da er nahezu vollkommen verdeckt wurde.Aber dennoch erkannte auch Anna, dass es sich um die Maske eines Pestarztes handelte.Anna glaubte zu erkennen, dass es sich um eine jener Masken handelte, die Timothy Winkelströter in seinem Internetshop vertrieb.»Da ist irgendetwas am Auge«, stellte Branagorn fest.»Ich kann das Bild noch etwas vergrößern, aber ich glaube jetzt sind schon die einzelnen Pixel zu sehen.«»Versucht es trotzdem, teure Cherenwen.«»Ganz wie Sie wollen.«Nachdem Anna den Ausschnitt noch etwas weiter herangezoomt hatte, erkannten sie beide, was es war.Anna runzelte die Stirn.»Mich dünkt, die Apparatur, die da ans Auge gehalten wird, dient der Fernsicht und wird Zielfernrohr genannt«, stellte Branagorn fest.»Oder sollte ich mich da irren, Cherenwen?«»Nein«, murmelte Anna tonlos.»Sie irren sich keineswegs.Das sieht so aus, als würde der Pestarzt die Szenerie durch ein Zielfernrohr beobachten.Das ist wirklich … eigenartig.«»Sie«, stellte Branagorn klar.»Was?«»Es ist eine Pestärztin, wie wir jetzt wissen«, erklärte er.»Genau, wie es wohl auch auf dem Bild im Buch der Gesichter der Fall zu sein scheint.«In diesem Moment klingelte Annas Handy.»Wir haben Timothy Winkelströter festgenommen, Anna.Ein Jagdgewehr wurde sichergestellt, das jetzt einer ballistischen Laboruntersuchung zugeführt wurde.In seiner Wohnung und in seinem Mittelalter-Warenlager haben wir auch mehrere Dolche und Drahtschlingen gefunden, die als Tatwaffen für die Morde in Frage kommen.Wir gehen inzwischen davon aus, dass wir ihm auf jeden Fall den Mord an Nadine Schmalstieg auch nachweisen können werden.«Der Kriminalhauptkommissar machte einen geradezu euphorischen Eindruck.»Das freut mich sehr«, sagte Anna.»Es wäre schön, wenn du nachher im Präsidium sein könntest.«»Gerne.«»Der Fall steht unmittelbar vor seiner Lösung.Und du solltest unbedingt dabei sein, wenn der Sack zugemacht wird.«»Danke«, murmelte Anna.»Bis nachher.«»Bis nachher.«Gefährten»Melanie?«Sarah Aufderhaar stand in der Wohnzimmertür, während ihre Schwester in einem der Sessel Platz genommen hatte.Auf ihrem Schoß saß eine der Porzellanpuppen, die sie gefertigt hatte.Mit einem Kamm strich sie durch das Haar der Puppe.Dickes Haar, das schwer zu verarbeiten gewesen war und auch schwer in einer Frisur zu bändigen war [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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