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.Zu Gast auf der exklusiven Heiligabend-Party bei Botschafter Cardell, gestand die entzückende Pat, daß in dem von ihr gemieteten Haus vor vierundzwanzig Jahren das Ehepaar Adams durch Mord beziehungsweise Selbstmord zu Tode kam.Pat behauptete, die düstere Vergangenheit des Hauses störe sie nicht, aber andere Gäste, die schon lange in der Nachbarschaft wohnen, zeigten sich nicht so ungerührt …Der Rest der Spalte berichtete detailliert über den Tod der Adams’.Daneben waren stark vergrößerte Archivaufnahmen von Dean und Renée Adams, das schaurige Bild der in Decken verschnürten Leichen, eine Nahaufnahme ihrer kleinen Tochter, wie sie in blutige Bandagen gehüllt aus dem Haus getragen wurde.Unter diesem Bild stand:»SECHS MONATE SPÄTER VERLOR KERRY ADAMS IHREN HELDENHAFTEN KAMPF UMS ÜBERLEBEN.«Der Artikel lief auf eine Umverteilung der Schuld hinaus: Patricia Remington Schyler, die vornehme Mutter der Toten, beharrte darauf, daß der Kongreßabgeordnete Adams seelisch labil war und seine prominente Gattin vorhatte, sich von ihm scheiden zu lassen.Aber etliche alteingesessene Nachbarn glauben, daß Dean Adams vielleicht zu Unrecht beschuldigt wurde, daß es Renée Adams war, die in jener Nacht die Waffe auf ihn richtete.»Sie war richtig vernarrt in ihn«, erzählte mir eine Bekannte, »und er schielte dauernd nach anderen Frauen.« Drehte sie in jener Nacht aus Eifersucht durch? Wer mag der Anlaß für diesen tragischen Ausbruch gewesen sein? Vierundzwanzig Jahre danach stellt man in Washington immer noch Vermutungen darüber an.Ein Bild zeigte Abigail groß als Miss Apple Junction mit Krone.Die Bildlegende darunter lautete: Die meisten Prominenten-Profile sind zum Gähnen, Neuauflagen im alten Ed-Murrow-Stil.Aber die bevorstehende Sendung über Senatorin Abigail Jennings wird wahrscheinlich die höchsten Einschaltziffern dieser Woche haben.Schließlich wird die Senatorin vielleicht die erste Frau im Amt des Vizepräsidenten.Eingeweihte wetten auf sie.Jetzt hoffen nur alle, daß in dem Feature noch mehr Bilder von der vornehmen Senatorin aus Virginia mit Rheinkristallkrone zu sehen sein werden, die sie einmal als Schönheitskönigin gewann.Und was die ernste Seite der Sache betrifft, so sind sich alle im Ungewissen darüber, wer Abigail Jennings so sehr hassen könnte, daß er das Leben der Moderatorin bedroht, deren Idee diese Sendung war.Die Hälfte der rechten Seite stand unter der Überschrift: DIE VOR-KENNEDY-ÄRA.Darunter war eine Ansammlung von Fotos, zum größten Teil Schnappschüsse von inoffiziellen Zusammenkünften.Der Begleittext lautete:Ein merkwürdiger Zufall ist, daß Senatorin Abigail Jennings früher häufig zu Gast im Adams-Haus war.Sie und ihr verstorbener Mann, der Kongreßabgeordnete Willard Jennings, waren eng mit Dean und Renée Adams sowie mit John Kennedy und seiner Frau befreundet.Die drei hinreißenden jungen Paare konnten nicht ahnen, welch dunkles, unheimliches Schicksal dies Haus und ihrer aller Leben überschattete.Die Bilder zeigten die sechs, zusammen und in gemischten Gruppierungen, im Garten des Hauses in Georgetown, auf dem Jennings-Anwesen in Virginia und auf dem Besitz in Hyannis Port.Und auf einem halben Dutzend der Fotos sah man Abigail nach Willards Tod allein in der Gruppe.Toby stieß ein wildes, wütendes Knurren aus.Er fing an, die Zeitung mit beiden Händen zu zerknüllen, wollte diese ärgerlichen Seiten mit purer physischer Gewalt vernichten, aber das nützte ja nichts.Das machte ja alles nicht ungeschehen.Er mußte das Abby zeigen, sobald sie zu Hause waren.Gott allein wußte, wie sie darauf reagieren mochte.Sie mußte einen kühlen Kopf behalten.Davon hing alles ab.Als Toby am Gehsteig vorfuhr, stand Sam Kingsley neben Abigail.Er wollte gerade aussteigen, aber da öffnete Kingsley schon für Abigail die Tür und half ihr beim Einsteigen.»Danke fürs Händchenhalten, Sam«, sagte sie.»Es geht mir schon wieder viel besser.Schade, daß Sie nicht mit mir zusammen zu Abend essen können.«»Sie haben mir versprochen, daß wir das ein andermal nachholen.« Toby fuhr schnell, er hatte es eilig, Abigail nach Hause zu bekommen, als müßte er sie vor der Öffentlichkeit abschirmen, bis er ihr über die erste Reaktion auf den Artikel hinweggeholfen hatte.»Mit Sam hat es etwas Besonderes auf sich«, sagte Abigail plötzlich, um die schwer lastende Stille zu beenden.»Du weißt ja, wie es die ganzen Jahre um mich stand – aber, Toby, er erinnert mich auf eine verrückte Art und Weise an Billy.Ich habe das Gefühl – nur ein Gefühl, weißt du –, daß sich zwischen Sam und mir etwas anbahnen könnte.Das wäre so, als ob man eine zweite Chance bekommt.«Es war das erste Mal, daß sie etwas dieser Art sagte.Toby blickte in den Rückspiegel.Abigail saß zurückgelehnt, in entspannter Haltung, ein zärtliches Lächeln im Gesicht.Und er mußte so gemein sein, diese Hoffnung und Zuversicht zu zerschlagen.»Toby, hast du die Zeitung gekauft?«Es hatte keinen Sinn, zu lügen.»Ja, Senatorin.«»Laß mich bitte einen Blick hineinwerfen.«Er reichte ihr den ersten Teil nach hinten.»Nein, ich habe jetzt keine Lust auf die Nachrichten.Wo ist der Feuilletonteil?«»Nicht jetzt, Senatorin.« Es war nur wenig Verkehr; sie hatten schon die Chain Bridge überquert.In einigen Minuten wären sie zu Hause.»Was soll das heißen, nicht jetzt?«Er antwortete nicht, und es trat ein langes Schweigen ein.Dann fragte Abigail mit kühler, brüchiger Stimme:»Etwas Unangenehmes im Klatschteil – etwas, das mir schaden könnte?«»Etwas, das dir nicht gefallen wird, Senatorin.«Den Rest der Strecke legten sie schweigend zurück.27Über die Weihnachtsfeiertage war das amtliche Washington eine Geisterstadt.Der Präsident war auf seinem privaten Ferienlandsitz im Südwesten; der Kongreß hatte Parlamentsferien; die Universitäten waren wegen Ferien geschlossen.Washington war eine verschlafene Stadt, eine Stadt, die darauf wartete, daß neuerlich das emsige Treiben ausbrach, das die Rückkehr des Präsidenten, der Gesetzgeber und Studenten signalisierte.Pat fuhr durch den leichten Verkehr nach Hause.Sie war nicht hungrig.Einige Bissen Puter und eine Tasse Tee, das war alles, was sie wollte.Sie fragte sich, wie Luther in Apple Junction zurechtkam.Setzte er wieder seinen schmeichlerischen Charme ein wie bei ihr, als er sie umworben hatte? Das schien lange her zu sein.Apple Junction: Ob Eleanor Brown noch einmal bei Miss Langley angerufen hatte? Eleanor Brown.Ihretwegen quälten Pat zunehmend Zweifel in bezug auf die Seriosität der Sendung.Was war die Wahrheit? Da stand Eleanors Aussage gegen Tobys.Hatte er sie angerufen und gebeten, ins Wahlkampfbüro zu gehen und nach dem Ring der Senatorin zu suchen? Die Senatorin bestätigte Tobys Behauptung, daß er sie zur Zeit des fraglichen Anrufs chauffiert hatte.Und ein Teil des Geldes war in Eleanors Abstellraum gefunden worden.Wie hatte sie glauben können, mit einem so dürftigen Alibi davonzukommen?Ich wünschte, ich hätte eine Abschrift des Gerichtsprotokolls, dachte sie.Sie schlug ihr Notizbuch auf und studierte die Sätze, die sie sich am Abend vorher aufgeschrieben hatte.Sie ergaben immer noch keinen Sinn.Auf die nächste Seite schrieb sie Eleanor Brown.Was hatte Margaret Langley über das Mädchen gesagt? Sie klopfte mit dem Stift auf den Schreibtisch, runzelte nachdenklich die Stirn und begann ihre Eindrücke aus ihrer Unterhaltung aufzuschreiben:Eleanor war furchtsam … Sie hat nie während des Unterrichts Kaugummi gekaut oder geredet, wenn der Lehrer nicht in der Klasse war … Sie liebte die Arbeit im Büro der Senatorin … Sie war gerade befördert worden … Sie nahm Malunterricht … Sie war an dem Tag nach Baltimore gefahren, um zu malen …Pat las die Notizen wieder und wieder [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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