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.Ich stand vom Bett auf und trat in das nebenan liegende Zimmer des Muskelpakets.Es gab dort drei Schränke, die alle vor Anzügen überquollen, wie ich feststellte.Ich zog meine nassen Kleider aus und fand eine gewisse Befriedigung darin, mich mit Hilfe eines italienischen Pullovers und den Hosen von drei verschiedenen bei den Gebrüdern Brooks maßgeschneiderten Anzüge trockenzureiben.Es gibt Zeiten, da bin ich einfach kleinkariert.Dann zog ich ein maßgeschneidertes Seidenhemd und eine in London angefertigte Hose an, die mir ein wenig zu lang und — obwohl ich das vor mir selber höchst ungern zugab — in der Taille zu eng war.Leroy hatte dieselbe Schuhgröße wie ich, was bedeutete, daß ich große Füße hatte, und so suchte ich mir ein Paar von einem teuren Schweizer Schuhmacher handgefertigte Slipper aus, denn im Grund meines Herzens hänge ich an den Statussymbolen.Als ich ins Hochzeitsgemach zurückkehrte, saß Susanne kerzengerade aufrecht auf dem Prunkbett, ein Tonbandgerät neben sich.Das Band hatte sie bereits eingelegt.Sie warf mir einen fragenden Blick zu und drückte dann, als ich nickte, auf den Knopf.»Und Sie sagten, es sei nicht nur dieser Produzent, sondern auch seine Frau anwesend gewesen?« sagte eine nunmehr vertraute Stimme mit leichtem Akzent.Ein noch vertrauteres Gekicher war zu hören, und dann antwortete Susannes Stimme: »Seine Frau war in diesem Punkt irgendwie komisch.« Sie kicherte erneut.»Sie machte sich ein Vergnügen daraus, einfach zuzusehen.Wissen Sie?«»Und manchmal waren da außer Ihnen und dem Produzenten auch andere Teilnehmer?« Der salbungsvolle Ton kam wieder in die Stimme des verstobenen Dr.Reiner.»Es entwickelte sich also so etwas wie eine Orgie?«»So würden Sie das wahrscheinlich nennen.« Susanne kicherte beglückt.»Ich erinnere mich an ein Wochenende im Juli, als wir zu fünft.«»Zu fünft?« Reiners Stimme klang sehr zivilisiert, sehr tolerant und leicht amüsiert.»Ich glaube, es wäre hilfreich, wenn Sie die Namen nennen würden, Miss Faber.Wir wollen die Teilnehmer aus dem Dunkel in das Scheinwerferlicht Ihrer Erinnerung bringen.Die fünf schlossen vermutlich auch die Frau des Produzenten ein?«»O nein«, sagte Susanne vergnügt.»Aber sie war da — sah zu, wie immer.Helen heißt sie.Sie ist seit Jahren mit Sam Laverton verheiratet.Wenn ich es mir recht überlege, weiß ich wirklich nicht, warum.Dann war da Tony Carlton, der englische Designer — und Harvey Mountfort, Barbaras Exehemann — , nur war er damals noch nicht ex! Und der gute alte.«Das Band war zu Ende.Susanne beugte sich vor und drückte auf den Knopf, so daß die Spulen stillstanden.Dann blickte sie mich vorsichtig an.»Wann ist der Eilbote mit diesem Ding gekommen?« brummte ich.»Gestern früh«, murmelte sie nervös.»Wie kommen Sie darauf, daß ich es geschickt haben könnte?«»Ich bin gestern nachmittag angerufen worden.« Sie zögerte einen Augenblick.»Na ja, warum sollte ich daran zweifeln, Rick? Ich meine, es konnte doch nur einen einzigen Grund geben, warum mir jemand das Band geschickt hat.Nicht wahr? Um mich wissen zu lassen, daß er den Rest der Tonbänder hat, die der blöde alte Doktor Sex aufgenommen haben muß, während ich bei diesen Besuchen auf seiner Couch lag und über all die Leute geplappert habe, mit denen ich in diesen letzten fünf Jahren geschlafen habe.«»Und Sie dachten, es müsse sich um Erpressung handeln, weil der Betreffende, der die Tonbänder hat, genau weiß, daß Sie sich nicht leisten können, ihren Inhalt an die Öffentlichkeit dringen zu lassen?« sagte ich.»Sie fragen doch wohl nicht im Ernst?« Sie starrte mich ein paar Sekunden lang mit echtem Erstaunen an.»Bei meinem Image? Die Publicity wäre eine Million Dollar wert, wenn ich es mir nur leisten könnte!« Sie stieß einen tiefen, wehmütigen Seufzer aus.»Aber ich kann es mir eben nicht leisten, das wissen Sie doch! Ich kann die anderen nicht mit hineinziehen — Leute wie Sam Laverton und seine verrückte Frau! Sam würde Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um zu verhindern, daß ich je wieder einen Film bekommen würde, und das würde wahrscheinlich klappen, wenn diese Tonbänder öffentlich bekannt würden! Und wie steht es mit Tony und Harv und allen übrigen?« Sie schüttelte den Kopf.»Sie haben keine Ahnung, wieviel Namen auf diesen Tonbändern erwähnt sind! Es läse sich wie ein Who is Who? der Westküste, glauben Sie mir.«»Ein Telefonanruf«, sagte ich, unter all den wirren Mutmaßungen nach der einen erkennbaren Tatsache greifend.»Wer hat Sie gestern nachmittag angerufen?«»Na, Barbara Doone natürlich.« Sie sah mich an, als ob ich nicht recht bei der Sache sei.»Sie rief mich an und sagte, ihr sei dasselbe zugestoßen — sie habe einen Teil ihrer Tonbänder mit der Morgenpost bekommen.Sie sagte, sie wisse, wer hinter dem Ganzen stünde, es sei ein Bursche namens Rick Holman, und fragte, ob ich ihn kenne.Ich erklärte ihr, ich hätte den Namen hier und dort nennen gehört, wenn es sich darum handelte, daß jemand ein privates Problem habe, das mit Diskretion gelöst werden müsse, ohne daß etwas davon in die Zeitungen käme.Sie antwortete, das stimme, nur habe Holman diesmal irgendwie all diese Tonbänder aus Doktor Sex’ Praxis in die Finger bekommen und beute sie auf eigene Faust aus.Es gäbe nur eine Möglichkeit, ihn daran zu hindern, und die sei, ihm Angst einzujagen, bevor er sein Erpressungsmanöver starte.Ob ich nicht einen kräftigen Freund hätte, fragte sie, und dann gab sie mir Ihre Adresse.«»Barbara Doone?« krächzte ich.»Klar!« Susanne nickte ungeduldig.»Also packte ich Leroy am Schlafittchen, und wir fuhren zu Ihnen hinaus, aber dann ging die Sache schief — das wissen Sie ja.«»Aber Sie haben es heute vormittag erneut versucht und mich hierher eingeladen, wo Sie Leroy ein bißchen besser plazieren konnten?«»Na ja.« Sie zuckte dramatisch die Schultern.»Sie ließen mir schließlich keine andere Wahl, Rick.Nicht? Ich meine, nach diesem Schrieb heute vormittag, den jemand in Ihrem Auftrag in meinen Trailer gelegt hat.«»Schrieb?« sagte ich.»Sie wissen doch — diesen Zettel hier.« Sie streckte mir ein Stück Papier hin.Ich nahm es und las den maschinegetippten Zettel, der ebenso aussah wie der, den Barbara Doone erhalten hatte, und der ebenso kurz und bündig war:Sie haben zwei Wochen Zeit, um aus Ihrem widerlichen Liebesnest auszuziehen und das Haus an eine Wohltätigkeitsvereinigung zu überschreiben.Andernfalls werden Ihre Bettgenossen ihre Namen auf Seite eins aller Zeitungen vorfinden.Sie lächelte unsicher, als ich ihr das Papier zurückgab.»Eine völlig blödsinnige Idee«, sagte sie nervös.»Warum muß ich das Haus einem Wohltätigkeitsverein überschreiben, Rick? Ich meine, wollen Sie nicht lieber Geld oder so was?«»Ich habe weder diesen Zettel geschrieben noch Ihnen dieses Tonband geschickt«, sagte ich müde.»Ich habe die Tonbänder nicht — ich versuche lediglich, sie für eine Kundin ausfindig zu machen
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