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.Meredith wusste etwas.»Die Witwe ist gestern vorbeigekommen und wollte dringend mit meinen Tanten sprechen.Als ich mich zum Fünf-Uhr-Tee dazusetzte, machte sie sehr deutlich, dass sie mit meinen Tanten eine persönliche Angelegenheit zu besprechen hatte, und das schloss mich nicht mit ein.« Meredith sah mit erbostem Blick zu Jenny.Also reagierte Jenny so, wie Meredith es offenkundig von ihr erwartete.»Wie unglaublich unhöflich! Sie einfach aus dem Salon Ihrer Tanten hinauszuwerfen.«Meredith grinste spitzbübisch.»Ich konnte ihr selbstverständlich nicht die Genugtuung lassen, mich wie ein kleines Kind zu behandeln, also habe ich den Salon verlassen, bin den Flur hinunter gegangen und schnurstracks ins Esszimmer hinein, wo ich durch die offen stehende Tür alles belauscht habe, was gesagt wurde.«Jenny ergriff Merediths Hand und führte sie zu den Sesseln vor dem Kamin im Salon, auf denen sie sich niederließen.»Was haben Sie gehört?«, fragte sie.Meredith zögerte, was sonst gar nicht ihre Natur war.»Ich weiß nicht, was das alles bedeutet.Ihre Worte waren für mich nichts weiter als lauter Puzzlesteinchen - aber für dich, Jenny …«»Ich kenne die Witwe nicht, daher bin ich sicher, dass ihre Worte mir ebenso unverständlich sein werden.« Jenny grinste verschwörerisch.»Aber ich liebe Rätsel.«Meredith grinste ebenfalls.»Na schön.Sie hat eine Menge Fragen über eine Frau namens Olivia Burnett gestellt.«Jenny machte unwillkürlich große Augen, und Meredith stockte, als sie es bemerkte.»Du kennst sie«, rief Meredith anklagend aus.»Ich wusste es!«»Nein, ich kenne sie nicht.Aber ich habe von ihr gehört.« Jenny atmete tief durch und sah Meredith durchdringend an.»Sie war Lord Argylls Mutter.«»Seine Mutter?« Jetzt war es an Meredith, überrascht dreinzuschauen.»Nein, nein, das ergibt überhaupt keinen Sinn.«Jenny streckte ihren Arm aus und ergriff Merediths Hand.»Warum nicht?«Merediths Gesicht verzerrte sich, als würde sie ein schweres Paket tragen.»Die Witwe hat etwas davon gesagt, dass diese Olivia Burnett eine Verwandte meiner Tanten wäre.Eine sehr nahe Verwandte.«Jenny ließ Merediths Hand abrupt los und setzte sich auf.»Wenn Sie sehr nahe sagen …«»Mich brauchst du nicht zu fragen.Ich habe keine Ahnung, was sie damit gemeint hat.Aber Tante Letitia wurde fuchsteufelswild und hat die Witwe angeraunzt, sie solle sich erst einmal der Tatsachen vergewissern, bevor sie es wagt, solche Anschuldigungen zu erheben.«»Wirklich?« Jenny beugte sich dichter heran und sah Meredith neugierig an.»Was ist dann passiert?«»Ich weiß es nicht.Edgar ist hinter mir ins Zimmer gekommen und … na ja, er hat mich mit diesem Blick angeguckt, den er immer hat.Du weißt schon, den, bei dem einem gleich die Knie zittern.«»Oh, den Blick kenne ich nur zu gut.«»Also blieb mir keine andere Wahl.Ich musste das Esszimmer verlassen.« Meredith machte große Augen, und ihre Pupillen weiteten sich, bis das Blau um sie herum kaum mehr als ein schmaler Ring leuchtender Farbe war.»Meinst du, dass meine Tanten etwas Bedeutsames verbergen? Ein dunkles Geheimnis vielleicht oder den Schlüssel zu einem Rätsel? Wäre das nicht schrecklich aufregend?«»Ich habe keine Ahnung, was da im Gange ist.« Jenny stand bedächtig auf, ging zum Fenster und schaute zum Haus der Witwe hinüber.»Aber es gibt da etwas, über das niemand spricht.Dessen bin ich sicher.«In jener Nacht zwang Jenny sich, wach zu bleiben, bis sie hörte, wie sich die Haustür schloss, gefolgt von Schritten und dem klackernden Auftippen eines Gehstocks auf dem Marmorboden des Vestibüls.Sie raffte ihr Nachthemd und schlich über den kalten Fußboden und dann die Dienstbotentreppe hinauf, um zu sehen, ob sie durch die Tapetentür, die sie zu diesem Zweck einen Spalt geöffnet hatte, bevor sie zu Bett gegangen war, irgendetwas beobachten und belauschen konnte.»Denkst du, dass sie ihm irgendetwas erzählt hat, bevor wir gekommen sind?«, fragte Lady Viola, während sie einem müde aussehenden Mr.Edgar ihren Umhang reichte.»Dazu hatte sie keine Zeit.Und außerdem, meinst du, er wäre so höflich und zuvorkommend uns gegenüber gewesen, wenn er die Wahrheit wüsste?«, erwiderte Lady Letitia.»Wahrscheinlich nicht.«»Nun, morgen früh werde ich diese Küchenmagd, Erma, mit ein bisschen Geld hinüberschicken.Sie ist eine ganz Verschlagene, und wenn irgendjemand uns einen Spion im Lager der Witwe kaufen kann, dann sie.«»O Letitia, keinen Spion.«»Ich fürchte, es gibt keinen anderen Weg.Wir müssen es wissen, falls Argyll noch einmal verleitet wird, Lady McCarthy aufzusuchen - dieses Mal vorzugsweise bevor er eintrifft.«»Natürlich hast du recht, Schwester.«Auf der anderen Seite der Tür sank Jenny auf den Holzfußboden und schlang die Arme um ihre Knie, um sich Wärme und Trost zu spenden.Was hatte das alles zu bedeuten? Sie brannte darauf, es zu erfahren.Und verflixt noch einmal, die beiden alten Damen sollten sie ins Vertrauen ziehen.Denn wenn es Callum betraf, dann betraf es auch sie … wo sie doch möglicherweise die Mutter seines Kindes war.Nun, morgen früh würde sie den Küchenmägden vielleicht ebenfalls ein bisschen Geld zustecken.Ja, sie würde ihren eigenen Spion im McCarthy’schen Haus haben.In diesem Moment ging die Tür auf.Jenny riss den Kopf hoch und fing sich einen bösen Blick von Mr.Edgar ein.»Sollten Sie nicht im Bett sein … Mylady? Falls Sie es vergessen haben, Sie müssen morgen früh aufstehen.«»Ähm … ja, Mr.Edgar.Ich habe es nicht vergessen.« Jenny stand auf und eilte hinunter in den Dienstbotentrakt.Doch bei all der Aufregung um Callum hatte sie es tatsächlich vollkommen vergessen.Verflixt und zugenäht.Sie musste versuchen, etwas zu schlafen.Morgen früh gab es so viel zu tun.Himmel, sie musste Ärmel in Miss Merediths Kleid einsetzen und Meter um Meter des dazugehörigen Satinrocks säumen.Denn morgen war Miss Merediths achtzehnter Geburtstag.»Guten Morgen, mein Täubchen …«, flötete ihre Mutter aus dem Dunkeln.»Zeit zum Aufstehen [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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