[ Pobierz całość w formacie PDF ]
.Er muss versuchen, noch einen Zipfel zu erwischen.Der Schnee ist weggetaut.Die Sonne ist ein makelloser Ball.Gong ist wieder da.Gong verbeugt sich vor ihm, wieder und wieder, und in seinen verquollenen Schlitzaugen stehen Tränen der Dankbarkeit.Big boys don’t cry.Rhett will nur eins, allein sein.Fast ist er erleichtert, als er die Wohnungstür zweimal abgeschlossen findet.Sonnie ist nicht da.Jetzt auch noch Sonnie, das wäre zu viel.Aus dem Nichts kommende ohnmächtige Wut auf Schwester Cäcilia.Sie ist schuld an seinen Cowboyfantasien, seinen Lügengespinsten.Sie ist vermutlich die Einzige, die das Geheimnis seiner Herkunft lüften kann.Und was bleibt nun von ihm, Rhett, wo er nicht mal mehr die furchtbare Geschichte hat, die ihn besonders machte, ihn von anderen unterschied, seine Defizite rechtfertigte, wenn auch nicht erklärte? Er wird ihr alles, alles sagen.Er wird sich laut Liste bei ihr entschuldigen, und dann wird er sie zur Rede stellen.Rhett steht vor dem Schlafnummer-Bett.Er lässt sich vornüberkippen.Er liegt im bekotzten Mantel auf dem Schlafnummer-Bett, auf Sonnies Seite, der weichen.Er fällt in Schlaf wie in eine Ohnmacht.Er erwacht heftig, von einer Faust, die gegen die Wohnungstür schlägt.Er sitzt im Bett und hat das panische Gefühl, etwas verschlafen zu haben.Eine Entscheidung.Einen Termin.Eine Reise.Ein Leben.Rhett steht auf.Rhett geht zur Tür.Er öffnet.Vor ihm steht der Arzt.Sein Sohn.Der Mann, der behauptet, sein Sohn zu sein.Seiner und der von Kritika Konsompong.Erst seit heute weiß Rhett von der Existenz dieses Sohnes.Und nun steht er schon in der Tür.Der Berg kommt zum Propheten, denkt Rhett.Der Mut kommt zu mir.Er öffnet die Tür weit.Er dreht sich um und geht in Richtung Dusche.Er ist ein entflohener Sträfling, der entdeckt worden ist.Er muss Ruhe bewahren.Er wird sich aus dem Duschfenster abseilen.Er wird das Wasser laufen lassen, um seinen Verfolger zu täuschen.Er wird entkommen, ein letztes Mal wird er entkommen.»Ich komme ein andermal wieder«, ruft der junge Mann.»Wieso?« Rhett dreht das Wasser in der Dusche auf.Es gibt kein Fenster.Er ist kein Held.»Weil du meine Erwartungen untertriffst.«»Geht denn das?«»Verkotzt und verkatert.«Rhett sieht sein Gesicht im Badspiegel.Er lässt sich nicht unterbuttern.»Kauf dir doch einen aufblasbaren Vater.«Der junge Mann scheint verblüfft.Vielleicht ist er sogar beeindruckt.Rhett jedenfalls ist beeindruckt.Der junge Mann lässt die Wohnungstür hinter sich ins Schloss fallen.»Eigentlich will ich gar nicht zu dir«, sagt er.Er läuft durch die Wohnung, mit wehendem Mantel und suchendem Blick.»Ich will zu Sonnie.Wo ist sie?«Rhett dreht den Duschhahn mit einem Ruck auf.Der Ruck gibt ihm das Gefühl von Tatkraft und Entschlossenheit.Kaltes Wasser schießt heraus.»Wo der Pfeffer wächst«, sagt Rhett.DREIZEHNTES KAPITELLeipzig.Eiskalt weht es Sonnie in die Ärmel, in den Kragen, unter den Rock.Sie steht vor dem Flughafen.Keine Stadt in Sicht.Der Himmel ist bewölkt.Die vorherrschende Farbe ist ein fades, undurchsichtiges Achtzigerjahre-Grau.Sonnie klammert sich am Griff ihres karierten Koffers fest.Der Nebel im Handspiegel.Der Schatten der Mutter.Das Pendel.Der Himmel verdunkelt sich in Sekundenschnelle.»’s pisst glei«, sagt neben ihr ein Sachse.Sonnie wird von Panik erfasst, Panik, dass der Kreis sich schließt.Sie öffnet den Mund und spricht die ersten Worte auf deutschem Boden.»Vielleischt donnort’s sogar.«Sonnie erschrickt.Sie hat gesächselt.Sie biedert sich an.Ihr Blick fällt auf einen kleinen Mann in Pelerine.Ein kleiner alter Mann mit großer Nase und Bart und Pelerine.Er sieht aus wie Herr Bulemann aus Storms Märchen im Buch in ihrem Koffer.Herr Bulemann, der niemals stirbt und immer kleiner wird.Der Mann mit Pelerine hebt den Arm.Es ist der Vater.Sonnie geht auf den Vater zu.Die heimkehrende Tochter.Der ferne Vater.Sonnie fragt sich, wie sich die Wange des Vaters anfühlen würde an ihrer.Wie sein Hinterkopf sich anfühlen würde in ihrer Hand.Wird sie ihn umarmen? Wird nun die Umarmung stattfinden, die nie stattgefunden hat? Wird sie erlösend sein oder deplatziert? Sonnies Herz schlägt zum Zerspringen.Sie ist gerührt.Sie wird den Vater umarmen.Sie wird ihm einen späten Enkel schenken.Sie wird ihm den Haushalt führen.Sie wird ihm die Patchworkdecke um die schmächtigen Schultern legen, wenn er friert.Sie wird ihm Reiterchen machen, wie die Mutter früher [ Pobierz całość w formacie PDF ]

  • zanotowane.pl
  • doc.pisz.pl
  • pdf.pisz.pl
  • luska.pev.pl
  •