[ Pobierz całość w formacie PDF ]
.Sie entwickelten die Gewohnheit, ihre Identität zu verbergen und Fragen nach ihren Eltern auszuweichen, um der Scham zu entgehen.Und für einen Häftling wie Quinn waren dreizehn Jahre eine lange Zeit, um sich Gedanken darüber zu machen, wie es dazu gekommen war, dass er allein war.Eine viel zu lange Zeit.Währenddessen konnte sich ein Mann in seiner Phantasie lebhaft ausmalen, was in der Welt draußen und bei ihm zu Hause vor sich ging, vielleicht sogar in seinem eigenen Bett.Unter Umständen konnte er eine überzeugende Verschwörungstheorie entwickeln.Und er konnte sich ganz bestimmt Feinde ausdenken – Feinde, die es zu vernichten galt.Doch noch schlimmer war die Vorstellung, dass Quinn geduldig ausgeharrt, seine Phantasie genährt und auf die Gelegenheit gewartet hatte, Rache zu üben.Oder Vergeltung, wie Mrs.Quinn es genannt hatte.Dazu war allerdings mehr als Geduld nötig gewesen.Sein Verhalten glich eher der Beharrlichkeit eines Jägers, der bereit war, so lange zu warten, bis Beute in Schussweite war.Cooper lief ein Schauer über den Rücken.Er hatte bedächtige, besonnene Mörder schon immer erschreckender gefunden als jene, die im Affekt töteten.Sie waren die undurchschaubarere Art von Mördern.»Ich muss sagen, das klingt, als hätten sich alle gegen Quinn verschworen«, sagte er.»Seine Frau, seine Freunde – keiner von ihnen hat sich hinter ihn gestellt.«»Vielleicht waren sie alle froh, ihn los zu sein«, erwiderte Fry.»Ich glaube, ich wäre es an ihrer Stelle auch gewesen.Aber Quinn denkt ganz bestimmt, dass an allem, was geschehen ist, jemand anderer schuld ist.Ich wette, er hat eine ganze Liste von Leuten, die er verantwortlich macht.«»Dann glaubst du also, er geht nach Plan vor?«»Es muss einen Grund geben, warum er sich in der Gegend aufhält.Wenn ich an seiner Stelle wäre, würde ich das Weite suchen.«»Es gibt Bande zu einem Ort wie diesem, die nur schwer zu durchtrennen sind.«»Keine Familienbande in diesem Fall.Die wurden gründlich durchtrennt.«»Aber da ist er keine Ausnahme«, sagte Cooper.»Fast die Hälfte aller Häftlinge verlieren den Kontakt zu ihren Familien, während sie in Haft sind.Wie viele Inhaftierte gibt es landesweit, siebzigtausend? Und die meisten davon sind Männer.Und trotzdem heißt es, dass ein stabiles Familienleben der wichtigste Faktor ist, um einen ehemaligen Häftling davor zu bewahren, wieder straffällig zu werden.Was wird also aus all diesen Männern, wenn sie keine Familien haben, mit denen sie wiedervereinigt werden können?«»Es gibt ein System, das sich darum kümmert, Ben.«»Das System ist überlastet.Einige dieser Männer werden einfach vom Radarschirm verschwinden.Vielleicht schaffen es ein paar von ihnen, einen Job zu finden, sesshaft zu werden und eventuell sogar eine neue Beziehung einzugehen, aber die Übrigen.tja, wer weiß?«»Spielt das eine Rolle?«»Ja, ich finde schon.«»Ben, ich hab letzte Woche eine Stellenanzeige für Sozialarbeiter gesehen.Vielleicht solltest du dich bewerben.«Cooper lief rot an.»Ich wollte damit doch nur sagen, dass vielleicht eine Menge Mansell Quinns in der Gegend rumlaufen, von denen wir nicht mal etwas wissen.Das ist ein unvermeidliches Resultat von dem ganzen Prozess.«Fry schien darüber nachzudenken, was er gesagt hatte, doch Cooper vermutete, dass sie nur die Statistiken im Gedächtnis speicherte.Oder brachte sie sie tatsächlich mit einem Individuum in Verbindung, mit der Person, die sich irgendwo da draußen im Hope Valley aufhielt, allein und möglicherweise verzweifelt?»Ben, könntest du bitte ein bisschen Gas geben?«, sagte sie.»Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.«Cooper seufzte.»Kein Problem.«Nach einiger Zeit sah er wieder die Omega-Besatzung, die noch immer beim Fahrtraining war.Diesmal übte sie, am Randstein vor dem Spirituosengeschäft in Hope zu parken.»Eine Sache ist mir auf jeden Fall klar geworden«, sagte Fry plötzlich.»Und die wäre?«»Wir sind mit Enid Quinn beim ersten Mal viel zu behutsam umgegangen.«Sie fuhren in nördlicher Richtung aus der Ortschaft, überquerten die Killhill Bridge und bogen hinter dem Friedhof in das Tal des River Noe ein.Cooper musste langsamer fahren, um den Wagen sicher über die unbefestigte Straße zu steuern, auf der die Wohnwagen sicher ziemlich ins Holpern gerieten.Nachdem sie die Zugbrücke hinter sich gelassen hatten, konnte er einige dicht zusammengedrängte Wohncontainer sehen, die in hellgrünen und cremefarbenen Tönen gestrichen waren und über kleine Schornsteine und Kutschenlampen verfügten.Er parkte auf der Wiese, und sie gingen auf das Haus zu, vorbei an einer Entleerungsstelle für Chemietoiletten.Raymond Proctor fanden sie in einem der Wohncontainer.Dem Typenschild zufolge handelte es sich um ein Westmorland- 2000-Modell mit zwei Schlafräumen und achteinhalb Metern Länge.Proctor lag, den Kopf im Spülenschrank, auf dem Boden und hantierte an der Verbindung einer Plastik-Wasserleitung herum.»Sie schon wieder«, sagte er, als er sie sah.»Machen Sie sich immer noch Sorgen um meine Gesundheit?«»Uns interessiert, was Sie unternommen haben, um Ihre Sicherheit zu verbessern, Mr.Proctor«, sagte Fry.»Und ob Ihnen weitere Ratschläge etwas nützen würden.«Proctor schnaubte, schleuderte einen Schraubenschlüssel in seinen Werkzeugkasten und steckte den Kopf wieder unter die Spüle.Er bemerkte nicht, dass seine Frau um die Ecke des Wohncontainers kam und etwas heftig atmete, als sei sie vom Haus hergelaufen, als sie den Wagen kommen sah.»Bekommen wir Polizeischutz?«, fragte sie.Fry öffnete den Mund, um ihr all die Gründe aufzuzählen, weshalb das unmöglich war, doch bevor sie etwas sagen konnte, fiel ihr Proctor ins Wort.»Wir brauchen keinen Polizeischutz, vielen Dank.«Seine Frau würdigte ihn keines Blickes.»Man muss an die Kinder denken.Ich lasse nicht zu, dass sie in Gefahr sind.Und er ist unfähig, auf uns aufzupassen.Er geht jeden Abend auf Sauftour und kommt mitten in der Nacht nach Hause getorkelt.Ich meine, was soll das denn nützen? Das macht er jetzt schon seit Montag, auch wenn er Ihnen noch so sehr versichert, dass er keine Angst hat.«Proctor setzte sich auf und zwängte sich durch die Tür des Wohncontainers.»Hast du nicht gehört, was ich gesagt hab?«»Doch, ich hab’s gehört«, erwiderte Connie mit eiserner Miene.»Ich fürchte, es wird sowieso nicht möglich sein«, sagte Fry.»Wir können Ihnen allerdings Ratschläge geben, welche Vorsichtsmaßnahmen Sie ergreifen können [ Pobierz całość w formacie PDF ]

  • zanotowane.pl
  • doc.pisz.pl
  • pdf.pisz.pl
  • luska.pev.pl
  •