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.Er schien am Ende, körperlich wie seelisch.Er sollte nicht zu hart mit ihm sein.»Mach dir keine Sorgen, Albert.Alles wird geregelt.Lerne einfach nur die Daten auswendig, die Schulze-Boysen aufgeschrieben hat.Und vor allem diesen Befehl, hörst du! Die Genossen in der Schweiz müssen wissen, was in Russland hinter der Front passiert.«Der Kraftprotz griff in seine Jackentasche und holte einen Zettel heraus, den Albert unter einen Stein legte.»Auf jeden Fall verbrennst du diesen Zettel, bevor man dich morgen rausbringt.«Albert riss den Kopf nach oben.»Morgen? Warum sagst du das nicht gleich?«Werner lächelte.»Gemach, mein Freund.Erst lernst du alles brav auswendig, und dann solltest du dich dringend waschen, bevor du in den Zug steigst.So wie du aussiehst, schöpfen sie an der Grenze sofort Verdacht.«Albert winkte ab.»Sag mir lieber, wo ich meine Papiere bekomme und wie es weitergeht.«»Du weißt doch selbst, dass immer nur ein oder zwei Leute genau wissen, wie und wo die Ausreise vonstatten geht.Man hat mir nur gesagt, dass eine Frau deine Papiere bringen wird.Ich habe noch einen Umschlag für dich.«Albert riss den Brief auf und schaute Werner fragend an, der die Schultern zuckte.»Ich habe keine Ahnung, was da steht, und ich will es auch nicht wissen.Es ist die Losung für das Treffen.Merk es dir einfach, und danach verbrennen wir den Zettel.«Albert schaute konzentriert auf die wenigen Zeilen, während Werner ein Päckchen Streichhölzer aus der Tasche nahm.»Alles klar? Können wir?«»Ja, wir können.«Werner hielt das Streichholz an das Papier, das blitzschnell zu Asche verbrannte.»Alles Gute für dich!«Albert presste die Lippen zusammen.Zweiundvierzig»Du bist aber früh dran heute.Alles erledigt?«Luise kam aus dem Schlafzimmer, als Daut die Wohnung betrat.»Ja.Die Kinder fahren morgen, zwölf Uhr zehn, ab Lehrter Bahnhof.Du kannst den Koffer packen.Ich habe Rösen gebeten, uns morgen früh abzuholen und zum Bahnhof zu bringen.«Luise druckste herum.»Gut, dass du das geregelt hast, Axel.Womöglich musst du aber morgen ohne mich zum Bahnhof gehen.«Daut schaute sie fragend an.»Das meinst du doch nicht ernst, oder?«»Es kann sein, dass ich etwas erledigen muss oder einfach verhindert bin.«Daut brauste auf:»Was kannst du denn Wichtigeres zu erledigen haben? Und was soll das bedeuten, dass du verhindert bist? Hat das etwas mit dem Stapel Papier im Kleiderschrank zu tun?«Luise ging schnell in die Küche.Sie hoffte, dass Daut nicht sah, wie ihr Kopf feuerrot anlief.Sie hasste es, ihn anzulügen.Und sie hatte Angst.Furchtbare Angst.Daut trat ans Waschbecken, drehte den Hahn auf und ließ sich kaltes Wasser über die Hand laufen.»Nein, Luise! Du fährst mit zum Bahnhof.Ich habe nicht nur für die Kinder Fahrkarten, sondern auch für dich.«»Axel, das geht doch nicht! Ich kann dich doch hier nicht mutterseelenallein zurücklassen.«»Keine Widerrede, Luise.Ich hätte dich viel früher nach Hause schicken sollen.Da bist du in Sicherheit und kommst auch nicht mit.mit solchen Leuten in Kontakt.«Luise dreht sich abrupt um.»Wen meinst du denn mit solchen Leuten? Doch nicht etwa Gustav und Erna? Die beiden sind die ehrlichsten Menschen, denen ich seit Langem begegnet bin.Außerdem sind sie die einzigen Freunde, die ich in dieser gottverdammten Stadt habe.«Daut hatte einen solchen Ausbruch nicht erwartet.»Nein, ich meine nicht die beiden, ich meine deren Freunde.Sie sind nicht gut für dich.Und außerdem ist es gefährlich, mit ihnen zusammen zu sein.«»Du hast keine Ahnung, Axel.«Luise stand auf und ging in den Flur.Ohne sich zu ihrem Mann umzublicken, nahm sie den leichten Sommermantel vom Haken.Wortlos kam sie zurück in die Küche, zog die Schublade des Küchenschranks auf und steckte einen dicken braunen Umschlag in die Tasche.»Ich muss noch mal weg.«Daut sah sie entgeistert an.»Wohin denn, zum Teufel? Was ist, wenn es Alarm gibt?«»Es dauert nicht lange.«Daut war konsterniert.Luise hatte ihm immer erzählt, was sie tat und wohin sie ging.Er glaubte das zumindest.Aber womöglich war auch das nur eine Illusion wie der Glaube daran, dass die Polizei für die Sicherheit in der Stadt sorgte.»Du sagst mir auf der Stelle, wohin du gehen willst!«Luise schüttelte kaum sichtbar den Kopf, drehte Daut den Rücken zu und ging zur Tür.Mit einem Satz war er neben ihr und ergriff ihren Arm.Sie versuchte, ihn abzuschütteln, doch er drehte sie mit einem Ruck zu sich herum.Luise schrie auf.»Du tust mir weh, Axel.«Er lockerte den Griff um ihren Arm und fasste blitzschnell in ihre Manteltasche.Bevor Luise die Überraschung überwunden hatte, riss er mit den Zähnen den Umschlag auf und schüttelte den Inhalt auf den Küchentisch.»Was ist das denn?«Daut brauchte einen Moment, eher er erkannte, um was es sich bei dem roten Büchlein mit dem weißen Kreuz handelte.Auf dem Tisch lagen ein Schweizer Diplomatenpass, eine Bahnfahrkarte von Berlin nach Basel, einige Scheine Schweizer Franken sowie weitere Dokumente, mit denen er nichts anfangen konnte, weil sie in französischer Sprache waren.Während sich Luise mit wütendem Gesicht das schmerzende Handgelenk rieb, schlug er den Pass auf.Er wusste sofort, dass er den Mann kannte, der ihm auf dem Passbild mit verkniffenem Gesichtsausdruck entgegenblickte.Diesen Mann hatte er in der Laubenkolonie verfolgt, weil er ihn für den S-Bahn-Mörder hielt.Er strich mit dem rechten Zeigefinger über das Foto, und plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.Hatte er nicht bei der Verfolgung das Gefühl gehabt, er kenne diesen Mann? Natürlich hatte er sein Bild schon einmal gesehen.In Schellenbergs Büro.In der Akte, die man ihm dort gezeigt hatte.Der Mann, dem dieser vermutlich gefälschte Diplomatenpass gehörte, war der Mörder von Dora Zegg.Daut blätterte den Pass um.Raymond Galatier sollte der Mann heißen.Daut hielt Luise das Dokument vor die Nase.»Hättest du bitte die Güte, mir zu sagen, was das hier ist? Was willst du damit? Und was zum Teufel hast du mit diesem Mörder zu schaffen?«»Beruhige dich doch, Axel! Ich kann dir alles erklären.«Daut warf den Pass so schwungvoll auf den Tisch, dass er von dort zu Boden fiel.Luise bückte sich, um ihn aufzuheben, aber Daut hielt sie zurück.»Setz dich und rede!«»Gut, aber nur das Nötigste.Wir haben nicht viel Zeit.«DreiundvierzigDaut stieg langsam aus dem U-Bahnhof am Savignyplatz in die frische Luft.Er schaute sich vorsichtig um.Niemand zu sehen.Nur schwarze Nacht.Es waren kaum Passanten unterwegs.Die Berliner saßen zu Hause und hofften, dass diese Nacht ruhig bliebe [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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