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.»Es sieht so aus, als ginge unser Freund Forbach schon bald wieder auf die brisante Reise.Nun zu deinen Fragen: Der Mann hat bisher – allein oder in Zusammenarbeit mit anderen Fluchthelfern – achtundvierzig DDR-Bürger in den Westen geschafft.Sie alle waren bereits in Notaufnahmelagern gründlich überprüft worden.Auf meinen Wunsch hin hat man sich die Clearing-Resultate noch einmal angesehen und auch den Verfassungsschutz beigezogen.Nicht der geringste Anlaß für ein Doppelspiel.Deutsche, aber auch amerikanische Verwandte hatten die TRASCO um Hilfe gebeten und meistens einen Vorschuß von 30.000 Mark bezahlt.Von den Ost-Flüchtlingen sind im Westen nur zwei in eine Stellung gelangt, die für die Stasi-Leute halbwegs interessant sein könnte.« Seine Darstellung war komprimitiert und konzentriert wie immer: »Zwei Versuche sind gescheitert.Ohne Folgen für die Beteiligten.Forbach selbst kassiert für jeden Mann, den er nach Westen schafft, 10.000 Mark von Dressler.Zwei Eigenschaften sind bei ihm offensichtlich: Er haßt den Osten und er liebt das Westgeld.«»Und was macht er damit?« fragte ich.»Steckt er es in den Sparstrumpf?«»Auch schon überprüft«, erwiderte Steve, der Verläßliche.»Forbach sammelt Wertpapiere wie Grundstücke.Es ist die schiere Manie.Er ist schon ziemlich wohlhabend, aber wie du weißt, schafft Gier Besitz, und Besitz macht gierig.Wir haben auch untersucht, ob er nicht erpreßt wird«, setzte Steve hinzu.»Es ist nicht der Fall, und es ist uns auch nichts bekannt, was ihn erpreßbar machen könnte.«»Welch ein Edelmensch«, entgegnete ich.»Ein bißchen Raffke, aber sonst ganz in Ordnung.« Ich versuchte sachlich zu bleiben, doch ich schaffte es nicht ganz.»Diese mustergültige Auskunft über Forbach erklärt noch lange nicht, warum er für Pullach, für Dressler und für Barry Wallner gleichzeitig arbeiten und dabei auch noch mit der Frau seines Chefs schlafen kann.«»Ex-Frau«, korrigierte mich Steve pedantisch.»Und das ist ja wohl, wie du weißt, mehr eine männliche Beschäftigung als eine verschwörerische Betätigung.Pullach und die TRASCO arbeiten gelegentlich zusammen und zumindest nicht gegeneinander.Und Barry Wallner ist auch nicht gerade als Kommunistenfreund verschrien – es liegt also eigentlich alles auf einer Linie.«»Und Pullach wußte nichts von den zarten Banden zwischen Forbach und Madeleine Dressler?«»Das hatte mich zunächst auch irritiert«, entgegnete Steve.»Entweder ist diese Love-Story brandneu oder den Pullachern bislang tatsächlich entgangen.«»Oder die Pullacher haben sie dir verschwiegen«, versetzte ich.»Wie weit traust du ihnen eigentlich diesbezüglich über den Weg?«»Jedenfalls seit ein paar Stunden weit mehr als bisher«, erwiderte Steve.Über sein breites Gesicht floß ein Lächeln wie ein dünnes Rinnsal.»Ich habe mich heute Nachmittag im Camp mit der BND-Spitze, sagen wir einmal, ausgesprochen.Mir waren ein paar Dinge unerklärlich gewesen«, sagte er und schwieg.»Nun schieß schon los mit deinen Neuigkeiten«, forderte ich ihn auf.»Wohin fahren wir eigentlich?«»Ich lade dich ein«, erklärte der Freund mit der Hakennase.»Du hast doch noch nicht gegessen? Ein kleines Spezialitäten-Restaurant in Bogenhausen, laß dich überraschen.Also«, kam er vom Kulinarischen wieder zum Subversiven, »es hat im Camp eine Kontroverse gegeben, weil ich den – nicht aus der Luft gegriffenen – Eindruck hatte, daß unsere Pullacher Bundesgenossen einiges vor uns verheimlichen.Ich kann es ihnen nicht verübeln, Ritter schon gar nicht.Schließlich ist jeder Geheimdienst nach dem Zellensystem gegliedert.Auch bei uns gibt es verschiedene Geheimhaltungsstufen.«Ich wunderte mich einen Augenblick, daß der Freund über Selbstverständlichkeiten sprach, aber ich wußte, daß er nie etwas grundlos tat.»Es könnte ohne weiteres geschehen, daß eines Tages auch du erfährst, daß ich vor dir Geheimnisse hatte.« Er lächelte melancholisch.»Ich hoffe nur, daß du dich dann an die Spielregeln erinnerst und es nicht für einen Vertrauensbruch hältst.«Ich wußte nicht, worauf er anspielte, aber ich sollte es nur zu bald erfahren.»Also, zurück zur Sache«, sagte Steve.»Der Kontakt zwischen Forbach und Pullach ist weit enger, als wir dachten.« Aus einer Seitenstraße schoß ein Motorradfahrer und schnitt den Mercedes.Steve trat die Bremse durch, fluchte halblaut und fuhr schweigend weiter.»Und Forbachs Verbindung zu Barry Wallner?« fragte ich.»Das«, erläuterte Steve gedehnt, »war ein Wunsch Pullachs.Das Camp wollte auf diese Weise Einfluß auf den Enthüllungsjournalisten gewinnen und ihn dabei unter Kontrolle halten.«»Diese Wühlmäuse«, spottete ich.»F.ist also tatsächlich Forbach?«»Absolut sicher«, bestätigte Steve.»Und S.steht für Schwarz.Schwarz ist einer von Dresslers Leuten, mit denen Forbach bei seinen brisanten Exkursionen schon öfter zusammen gearbeitet hat – so langsam rundet sich das Bild.«Alles deutete darauf hin, daß Forbach in Ordnung war.Sinnlos, sich dagegenzustemmen, und sinnvoll, sich davon zu überzeugen.Für mich machten ihn die glatten Resultate seiner Transit-Touren einfach verdächtig, selbst wenn er ein Hans-im-Glück sein sollte.»Außerdem stammt von ihm der erste Hinweis auf den Sperber«, sagte ich.»Richtig«, bestätigte Steve, »aber es war eine Information im Auftrag Dresslers.«Ich war perplex.»Das gib's doch nicht«, erwiderte ich, »das ist ja eine völlig neue Variante.«»Für uns«, entgegnete Steve trocken.»Pullach weiß es schon seit zehn Tagen.«»Ganz schön hinterhältig«, stellte ich fest.Steve lächelte schief.»Usus«, antwortete er.»Vielleicht ist es aber auch nur Geheimhaltungsstufe I, und der alte Gregory war am Werk.«Vermutlich eine Absprache auf höchster Ebene, überlegte ich, und der CIA-Vice verfolgte dabei noch gelassen, wie lange wir brauchten, um an den Hasen im Pfeffer heranzukommen.Die Ermittlungen liefen nicht von vornherein in einer Richtung, und er hatte wieder einmal seinen Test über unsere Brauchbarkeit.Es hatte keinen Sinn, mit diesen Gewohnheiten zu hadern.Gregorys Methoden waren die eine Seite, Tatsachen die andere, und das sah dann so aus: Dressler wußte, daß Forbach im Camp Persona grata war.Die Pullacher hielten ihn für einen tollen Burschen, für einen verläßlichen Draufgänger, und so hatte ihn der TRASCO-Chef als Zwischenträger für die explosive Sperber-Information verwandt.»Und das Motiv?« fragte ich Steve.»Mit Sicherheit Geld.Zwar hat Dressler noch keine Summe genannt …«»Auch keine Namen?« unterbrach ich ihn.»Indeed«, entgegnete der Freund.»Aber wenn er Geld sehen will, muß er auch einen Namen nennen – und dann kommen wir weiter.«»Und wie paßt das Geschäft mit Barry Wallner ins Bild?«»Ganz einfach, Lefty«, erwiderte der mutmaßliche Nachfolger des großen Gregory.»Dressler verkauft eine Information zweimal und kassiert dafür doppelt.«»Ein rabiater Zeitgenosse«, erwiderte ich.»Wie lange will der eigentlich noch leben? Weiß man schon, wer die Burschen waren, die sein Züricher Büro zertrümmert haben?«»Vermutlich Mafia«, erklärte Steve.»Es dürfte mit der Affäre Sperber nichts zu tun haben.Irgendwelche Gelder sollen beim Devisenschmuggel verschwunden sein.Das Syndikat setzt den TRASCO-Chef wegen Schadenersatzes unter Druck.Ein Nebengeschäft – das kannst du vergessen.«Er bog mit dem Mercedes in den Gartenhof eines kleinen, intimen Restaurants ein.Wir stiegen aus, Steve ging voraus, auf das Nebenzimmer zu, in dem zwei Gedecke aufgelegt waren.»Hier bekommst du ein Sirloin-Steak wie zu Hause«, versprach er, »und dazu Idaho-Potatoes [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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