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.Ich arbeitete noch nicht hier im Heller, sondern in einem anderen Kaffeehaus, der Name spielt jetzt keine Rolle.Zu der Zeit hatte ich eine Freundin, wie man sie sich nur wünschen kann: hübsch, klug, fleißig, treu.Sie hatte immer einen Scherz oder ein aufmunterndes Wort auf den Lippen, war so richtig eine Frau fürs Leben.Für mich kam diese Beziehung leider viel zu früh.Meine Gedanken waren bei ihr, aber auch ganz woanders, nämlich bei meinen Spezi und beim Fortgehen.Lisi hat mir fast jeden Rausch verziehen, auf den sie draufgekommen ist – zum Glück hat sie nicht alle mitbekommen.Wenn sie wirklich einmal böse war, hat sie recht gehabt, obwohl ich mir’s nie gefallen habe lassen, wenn sie mit mir vor meinen Freunden darüber debattieren wollte.Schließlich gehört sich so etwas nicht.Die Freunde haben bei mir überhaupt viele Rechte gehabt.Frei wollte ich halt sein und ungebunden.Eine ständige Freundin kommt einem da manchmal wie eine Fessel vor, da kann sie noch so verständnisvoll sein.Die meisten der anderen hatten jedenfalls keine, und dementsprechend haben sie auch auf mich eingeredet.Ob meine Lisi wirklich immer zu mir halten würde, ob ich mir da so sicher sein könne.Direkt in eine Opferrolle haben sie mich gedrängt.Die wollten uns natürlich auseinanderbringen.Heute weiß ich das, damals habe ich es nicht gewusst.He, hören Sie mir überhaupt zu?«Biedermann sah jetzt ein bisschen so aus, als habe ihn der Schlaf übermannt.Er schüttelte seinen Körper kurz durch und murmelte: »Ich bin ganz Ohr!«»Na hoffentlich!« Leopold schaute sein Gegenüber prüfend an und vernichtete gleichzeitig den letzten Rest in seinem Glas.»Jetzt kommt nämlich das Beste.Das heißt, jetzt kommt natürlich das Blödeste, das ich jemals in meinem Leben gemacht habe.Ich habe mir einreden lassen, dass ich Lisi auf die Probe stellen müsse.Meine Freunde meinten, es sei ja einfach, zu einem ganz offensichtlich treuen Mann zu halten.Die wahre Liebe beweise man erst, wenn man auch dann zu jemandem stehen würde, wenn es Zweifel an seiner Treue gebe.Ich sollte also quasi den Elchtest machen.Deshalb erfand ich eine Person, die gar nicht existierte, eine Art ideale Geliebte, und begann, Lisi ständig von ihr zu erzählen.Zuerst war es Spaß, aber dann wurde es Ernst, bitterer Ernst.Es gefiel mir, Lisi damit zu quälen und zu verunsichern.«»Ich glaube, jetzt brauchen Sie noch einen«, riet Biedermann, der sah, dass sich Leopold in leichter Auflösung befand.»Im Klub ist Alkohol allerdings streng verboten, falls Sie das vergessen haben sollten.«»Ja, ja«, grummelte Leopold und schenkte diesmal nur sich selber ein.»Ich sehe sie noch genau vor mir, diese Fantasiefrau«, sinnierte er.»Klein und blond.Ein bisschen mollig, nicht zu viel, aber gerade so, dass die Proportionen richtig herauskommen.Schmale Lippen, nie ganz trocken, sondern immer ein wenig feucht, zum Küssen besser geeignet als zum Reden.Zarte Hände, die einen immer wohlig erschauern lassen, wenn sie einen berühren.Nur die Waden waren etwas stärker, als es dem durchschnittlichen Schönheitsideal entsprochen hätte.«Biedermann, der bei dieser Stelle richtig mitgelebt hatte, sackte wieder in sich zusammen.»Warum denn das?«, wollte er wissen.Leopold zuckte mit den Achseln.»Na, irgendeinen Fehler musste sie ja haben, sonst wäre es nicht glaubwürdig gewesen«, meinte er gleichgültig.»Jedenfalls erreichte ich schließlich das, was ich in meinem selbstzerstörerischen Drang wollte.Lisi machte Schluss mit mir.Ich habe natürlich gemerkt, wie schwer es ihr gefallen ist, und das hat es doppelt hart für mich gemacht.Ich habe mir eingebildet, dass es besser so war, weil ich wieder ein freier Mensch sein würde.Dabei war ich nur dumm.«»Und Ihre Freunde?«, fragte Biedermann.»Da ist auch nicht viel Nachhaltiges daraus geworden«, resümierte Leopold.»Solche Leute gehen einem mit der Zeit auf die Nerven, aber leider oft erst, wenn oder weil es zu spät ist.Ich habe praktisch keinen Kontakt mehr mit ihnen.Eine Zeitlang habe ich damals noch ein ziemliches Lotterleben geführt, mit Mädchen für einsame Stunden und so.Dann ist ohnehin meine Arbeit hier im Kaffeehaus gekommen, und die hat sich als bewährter Ersatz für Beziehungen mit Frauen jeglicher Art erwiesen.So, das war meine Geschichte [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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