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.Ich hoffe, ihr beide habt die Sache bald so leid, daß ihr euch umbringt, dann kriegen wir vielleicht ein paar Leute hier rein, die Stimmung in die Bude bringen.«»Du bist nicht gerade die charmanteste aller Gastgeberinnen, Krähe«, sagte Ajayi und setzte einen Stein.»Ich bin nicht eure Gastgeberin, blöde Kuh«, keifte die Krähe.»Selbst dir müßte das klar sein.Ich weiß, daß du keine Leuchte bist, aber ich dachte, du hättest wenigstens das unterste Mindestmaß an Gehirn.«Quiss knallte ein weiteres weißes Rechteck auf den Tisch, und Ajayi musterte ihn argwöhnisch, da sie sich nicht sicher war, ob er ein Lachen unterdrückte oder nicht.Er räusperte sich.Ajayi sah zu der roten Krähe hoch.»Oh«, entgegnete sie, »ich glaube, in gewisser Weise bist du das doch, ob es dir gefällt oder nicht.In gewisser Weise bist du eine sehr passende Gastgeberin, weil du eine Zusammenfassung all dessen bist, was dieser Ort darstellt, und dir also« – sie wandte den Blick von dem Vogel ab und betrachtete prüfend das Stück Elfenbein in ihrer Hand, bis sie das Tap-Tap von Quiss’ Fuß auf dem Boden des Balkons hörte – »die Rolle sozusagen auf dem Leib geschrieben ist, auch wenn sie dir nicht behagt.«(Die rote Krähe sah hinaus über die verschneite Landschaft und schüttelte stumm den Kopf.)»Keine angenehme Gastgeberin«, schloß Ajayi, »aber in deiner Unverschämtheit gründlich.«»Was für ein Haufen Scheiße«, sagte die rote Krähe, wobei sie auf sie herabsah und immer noch den Kopf schüttelte.»Scheiße von einer alten Kuh.« Sie wandte den Blick wieder ab von ihr, ließ ihn über die weiße Ebene schweifen.»Ihr bildet euch ein, ihr erleidet eine Strafe.Dabei muß ich hier die Zeit totschlagen und mir diesen ganzen Schwachsinn anhören.Ich frage mich manchmal, warum ich mir das antue, wirklich.Es muß doch einfachere Wege geben, sich den Lebensunterhalt zu verdienen.«Ajayi sah grübelnd zu ihr hinauf.Sie überlegte, ob es nicht irgendeine Möglichkeit gäbe, eine Waffe herzustellen, mit der sie die rote Krähe erschießen könnten.Wenn sie das täten, wie ungünstig würde sich das auf ihren Urteilsspruch auswirken, und wäre das die Sache wert? Sie hörte, wie Quiss’ Stiefel wieder tap-tap machte, schenkte ihm jedoch keine Beachtung, sondern sah die rote Krähe an.Ihr war bewußt, wie sehr Quiss die Ohren spitzte, wenn die rote Krähe sie beleidigte, und sie sah eigentlich keinen Grund, warum sie sich mit dem Setzen des nächsten Dominosteins beeilen sollten, nur um sich nach ihm zu richten.Die rote Krähe erwiderte Ajayis starrenden Blick, doch nach ein paar Sekunden schüttelte sie sich zornig, spreizte kurz die Flügel und streckte ein Bein von sich, als ob es steif sei.»Jetzt mach endlich!« keifte sie sie an.»Du lieber Gott, Frau, was hast du bloß in deinem Oberstübchen? Unfähigkeit oder die nackte Dummheit? Oder beides? Nun mach schon!«Ajayi sah den Vogel nicht an, sondern wählte einen ihrer Dominosteine und setzte ihn behutsam auf die Oberfläche des Tischs.Sie merkte, daß ihr eine leichte Röte ins Gesicht gestiegen war.»Du willst doch wohl nicht behaupten«, sagte Quiss und beugte sich dabei weit über den Tisch, um mit gedämpfter Stimme zu sprechen, während er seinen nächsten Stein setzte, »daß deine kleine gefiederte Freundin dich beleidigt hat…« Er sah der alten Frau eindringlich in die Augen, während er sich wieder zurücklehnte.Ajayi senkte die Augen unter Quiss’ Blick und schüttelte dann langsam den Kopf, während sie die Wahl zwischen den restlichen Dominosteinen in ihrer Hand traf.»Nein«, sagte sie; sie nahm eins der Elfenbeinrechtecke von ihrer Handfläche, beugte sich vor, um es auf den Tisch zu setzen, überlegte es sich anders, nahm es zurück und dachte erneut nach, wobei sie sich mit einer Hand übers Kinn rieb.Ein übertrieben erstickter Laut ertönte über ihren Köpfen.»Das ist ja lächerlich!« sagte die Krähe.»Ich glaube, ich gehe jetzt lieber und schaue zu, wie sich Wasser zu Eiswürfeln bildet.Das kann auch nicht langweiliger sein als das hier.« Bei diesen Worten breitete sie die Flügel aus und flog schimpfend davon.Ajayi blickte ihr nach.Einige andere Dohlen und Krähen schwebten von den höheren Zinnen herab und gesellten sich zu der roten Krähe auf ihrem Flug in Richtung Schieferbergwerk.»Scheißpack!« schimpfte Quiss ihnen hinterher.Er trommelte mit plumpen Fingern auf die Tischfläche und sah Ajayi wieder an, woraufhin diese nickte und einen weiteren Dominostein setzte.»Nun«, hakte Quiss nach, während er seinerseits einen Stein setzte, »ich habe mich nur gefragt, ob der Vogel mit dieser einen Bemerkung nicht vielleicht einen besonders wunden Punkt getroffen hat.Ich meine, warum du hier gelandet bist.« Quiss warf seiner Gefährtin einen schnellen Blick zu, die ihn dabei ertappte, wie er gleich wieder wegsah, worüber sie lächeln mußte.»Also gut«, sagte sie und begutachtete die Stücke in ihrer Hand vor der nächsten Auswahl, »vielleicht ist es Zeit, daß wir uns gegenseitig darüber aufklären, warum jeder von uns hier ist; was wir angestellt haben, um hierhergeschickt zu werden.«»Hmm«, sagte Quiss, anscheinend nicht übermäßig interessiert.»Ja, von mir aus können wir das ruhig machen.Vielleicht ergibt sich daraus sogar ein Hinweis auf die richtige Antwort, die von uns erwartet wird; etwas Gemeinsames in der – Begründung für unser Hiersein, das uns womöglich weiterhilft.« Er sah sie mit einer hochgezogenen Augenbraue an, als wollte er sagen: Was hältst du davon? Ajayi hielt es für taktisch ratsam, Quiss nicht daran zu erinnern, daß sie nicht lange nach ihrer Ankunft in der Burg genau mit diesem Argument dafür plädiert hatte, sie sollten ihre Vorgeschichten austauschen.Quiss hatte damals einen tiefen Widerwillen dagegen an den Tag gelegt, daß sie sich gegenseitig ihr Unglück preisgaben.Sie hatte eingesehen, daß ihr nichts anderes übrigblieb, als geduldig zu sein – eine Eigenschaft, die sie sich zu ihrem eigenen Nutzen ohnehin am besten angewöhnte.»Ja, das ist vielleicht eine ganz gute Idee, Quiss.Vorausgesetzt, du bist ganz sicher, daß es dir nichts ausmacht, mich einzuweihen.«»Mir? Nein, ganz und gar nicht«, versicherte Quiss schnell.Er hielt inne.»Ähm… fang du an.«Ajayi lächelte.»Also«, setzte sie an und holte tief Luft [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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