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.Sein Leben als Junge und Jugendlicher ist gepflastert von ständigen Umzügen und Ausnahmegenehmigungen.Er muss sehr einsam gewesen sein, denn außer seinem Großvater, hatte er offenbar zu niemandem Kontakt.Niemand kann sich an ihn erinnern, die einzige Bezugsperson war sein Großvater und eine Hausdame, deren Name Henrietta war.Damian Cunningham hatte keine Freunde, er wurde nie zu irgendwelchen Kindergeburtstagen eingeladen und er besuchte nie einen Sportverein oder eine Kinovorstellung, geschweige denn waren da irgendwelche Mädchen, Dates … Du verstehst?! Er hat zu Hause, von seinem Großvater Privatunterricht bekommen und verweilte fast ausschließlich im Anwesen der Cunninghams in Kanada.Und noch etwas ist seltsam: er hat nie als ordentlich Studierender eine Universität besucht, obwohl er Abschlüsse in Altertumsgeschichte, Kunstgeschichte und Literatur hat.Sein Großvater ist niemals auch nur auf einem Amt oder zu Veranstaltungen und Ehrungen persönlich erschienen und seit Jahren hat niemand den alten Herrn in seinem Anwesen in Kanada leibhaftig zu Gesicht bekommen.Es scheint fast so, als hätte es einen jungen oder jugendlichen Cunningham nie gegeben, weil niemand sich daran erinnern kann, ihn jemals gesehen zu haben.Und einen alten Cunningham gibt es auch nicht, jedenfalls hat nie jemand einen alten Mann gesehen.Es existiert nur ein Cunningham im Alter unseres Gastgebers.Ist das nicht seltsam?“, beschließt Rubins seine Ausführungen und sieht sie mit weit aufgerissenen Augen an.Nun, das hört sich alles schon seltsam und ungewöhnlich an, aber Rachel findet, nichts von dem, was ihr der Professor soeben offenbart hat, rechtfertigt den Argwohn, mit dem Rubins Damian Cunningham begegnet.Entweder der Professor hat sich in einer fixen Idee verrannt oder aber da ist noch mehr.„Was ist mit dieser Hausdame, Henrietta?“, fragt Rachel schließlich.Der Professor beugt sich zu ihr hinüber:„Henrietta Weiss.Ich habe ihr Grab besucht.“„Und?“ Rachel glaubt fast zu platzen vor Neugier.„Sie ist auf dem Campo Santo Teutonico begraben.“„Was, bitte schön, ist dieser Campo Santo Teutonico?“„Der deutsche Friedhof inmitten des Vatikan“, flüstert der Professor und erklärt: „Nur sehr wenige haben das Privileg dort die letzte Ruhestätte zu finden.“ Rachel setzt sich auf und zieht die Augenbrauen nachdenklich zusammen.„Aber was hat das mit Damian Cunningham zu tun?“ Der Professor starrt sie mit weit aufgerissenen Augen an und wirkt auf Rachel, als wäre er plötzlich dieser Welt entrückt.„Nur Anhänger der Bruderschaft und des Ordens…“, weiter kommt er nicht, denn er wird von genau dem Mann unterbrochen, vor dem er Rachel zu warnen versucht.„Ich freue mich, dass es Ihnen offensichtlich wieder besser geht“, unterbricht Damian die beiden, in dem er sich zu ihnen gesellt.„Ich hoffe, mein Vorschlag Ihnen hier im Garten ein schattiges Plätzchen herzurichten, findet ihre Zustimmung.“ Damian blickt ernst in das Gesicht des Professors und sein Gesicht zeigt wieder einmal keinerlei Regung.Rachel entgeht nicht die Kälte in seiner Stimme und seine Worte klingen schneidend und verursachen ihr Unbehagen.„Danke, sehr aufmerksam von Ihnen“, antwortet der Professor kleinlaut und versucht dem starren Blick Damians auszuweichen.„Sie werden es mir nachsehen, aber ich habe durch Zufall mit angehört, dass Rachel heute allein zu der Ausgrabungsstelle fahren soll.“ Der Gesichtsausdruck des Professors könnte entsetzter nicht sein.Wenn Cunningham den Anfang seines Gespräches mit Rachel gehört hat, dann weiß er auch, welche Geheimnisse Rubins danach ausgeplaudert hat.Den Blick, den Rubins und Damian jetzt austauschen, ist alles andere als freundlich.Rachel glaubt sogar so etwas wie Feindseligkeit zu spüren.„Wie Sie sicher wissen, ist es in unserem Land nicht üblich, dass eine Frau Männern Anweisungen gibt.Rachel könnte bei den Arbeitern auf Ablehnung stoßen.“ Damian wendet sich nun Rachel zu und seine Stimme klingt plötzlich so viel sanfter.„Wenn es Dir nichts ausmacht, dann würde ich Dich gerne begleiten.“ Rachel nickt verhalten zustimmend und versucht sich an einem Lächeln, denn sie ist, aus einem ihr unerklärlichen Grund, außerstande ein vernünftiges Wort zu formulieren.Dann wirft sie dem Professor einen fragenden Blick zu.„Ja, natürlich, das wäre wirklich sehr hilfreich“, entgegnet Rubins, offensichtlich immer noch um Fassung bemüht.„Gut.Dann treffe ich Dich in zehn Minuten am Auto!“, bestimmt Damian und verabschiedet sich mit einem Kopfnicken von Rubins.Während Rachel Damian nachsieht, räuspert sich der Professor und setzt sich auf, denn in den letzten Sekunden war er etwas in sich zusammengesunken.„Pass auf dich auf, Rachel.“, warnt er sie eindringlich und mit ernstem Blick.Rachel kann sich keinen Reim auf das machen, was sie in den letzten Minuten gehört und gesehen hat.Zwischen dem Professor und Damian scheint es eine Verbindung zu geben, so kommt es ihr jedenfalls vor.Kannten sich die beiden vielleicht schon vor ihrem Eintreffen hier? Warum schnüffelt Rubins in der Familiengeschichte von Damian herum und was hat das mit ihrem Auftrag hier zu tun.Und warum glaubt Rubins, dass Damian vielleicht eine Gefahr für sie darstellt? Fragen über Fragen, die Rachel sich nicht erklären kann.Sie zieht die Augenbrauen zusammen und denkt nach:„Was war jetzt mit diesem Orden?“, flüstert sie schließlich und versucht dort anzuknüpfen, wo Damian sie unterbrochen hat.Der Professor schüttelt energisch den Kopf.„Nichts.Nichts von Bedeutung“, antwortet er hastig und wendet den Blick wieder von ihr ab, um in die Ferne zu sehen.Rachel senkt den Blick und ist mehr als ratlos.Offensichtlich will der Professor nicht mehr preisgeben, als er bereits getan hat und Rachel beschleicht das Gefühl, er vertraut ihr vielleicht nicht.Enttäuscht und ein wenig resigniert steht sie auf und verabschiedet sich von ihrem alten Freund.Sie legt ihre Hand auf seine Schulter und bestätigt ihm aufmunternd:„Ich melde mich, wenn es etwas Interessantes zu berichten gibt.Und heute Abend besprechen wir dann die Fortschritte des heutigen Tages.“ Der Professor legt seine Hand auf die ihre und drückt sie sanft.Dann verlässt Rachel den Pavillon und macht sich bereit für einen weiteren Tag in der Wüste [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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