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.Nachdem ich mir das Blut aus den Augen gewischt hatte, schaute ich angestrengt in den Einstieg hinunter, wo ich lediglich die Haare von Anys ausmachen konnte, die sich hell vom schwarzen Wasser abhoben.Es platschte laut, dann begann sie mit dem Aufstieg.Ihre Tante hatte sie sich auf den Rücken gebunden.Zum Glück waren viele Trittbretter noch stabil genug, um so viel Gewicht zu tragen.Als sie sich dem Rand näherte, griffen Mary Hadfield und ich nach unten, packten ihre Arme und zogen sie das letzte Stück herauf.Mary und ich legten Mem auf die Erde, und Anys drückte gegen ihre Brust, genau wie die Missetäter vor wenigen Minuten.Dunkles Wasser sprudelte aus ihrem Mund.Die alte Frau atmete nicht.»Sie ist tot!«, jammerte Mary, und das verstörte Grüppchen stimmte ein.Anys beachtete sie gar nicht, sondern kniete sich neben den Körper, legte ihren Mund auf den ihrer Tante und atmete hinein.Ich kniete neben ihr und zählte mit.Nach dem dritten Mal hielt Anys inne.Mem Gowdies Brust hob sich von selbst.Stöhnend spuckte sie und schlug die Augen auf.Die Erleichterung, die ich empfand, hielt nur einen winzigen Moment an, denn dann begann Lib mit irrsinniger Stimme zu schreien: »Anys Gowdie hat die Tote wieder auferweckt! Sie ist die wahre Hexe! Packt sie!«»Lib!«, schrie ich, erhob mich taumelnd vom Boden neben Mem und packte sie bei beiden Armen.»Sei keine Närrin! Wer von uns hat noch nicht den Mund an ein frisch geborenes Lamm gelegt, das nicht atmete?«»Halt du deinen Mund, Anna Frith!«, brüllte Lib, schüttelte meine Arme ab und machte gleichzeitig einen Schritt auf mich zu.Ihr Gesicht war nur noch wenige Zoll von meinem entfernt.»Du hast mir doch selbst erzählt, diese Hexe habe mit dem Satansbraten verkehrt, der die Pest hierher gebracht hat! Weißt du denn nicht, dass Viccars ein Hexer war? Und sie war sein Weibsbild!«»Lib!«, rief ich, wobei ich sie an den Schultern packte und schüttelte.»Red nicht so über den untadeligen Toten! Liegt nicht der arme George Viccars genauso im Grab wie dein Mann?«Hasserfüllt musterten mich ihre starren Augen.Mittlerweile ertönten aus jedem verzerrten Mund Schreie wie »Hure«, »Drecksstück« und »Schlampe«.Der Mob drängte dorthin, wo Anys neben ihrer Tante kniete, und fiel mit Zähnen und Klauen leibhaftig über sie her.Nur Mary Hadfield hielt sich mit schmerzerfülltem Gesicht zurück.Anys war stark und wehrte sich gegen ihre Angreifer, und ich versuchte, ihr zu helfen.Immer wieder packte ich einen um den anderen und zog sie weg, bis sich mir erneut alles im Kopfe drehte.Dann schrie Urith Gordon los.»Ich kann mich nicht in ihren Augen sehen! Hexenzeichen! Hexenzeichen! Sie hat meinen Mann verhext, damit er mit ihr schläft!« Daraufhin begann John Gordon wie ein Besessener auf sie loszugehen.Ich packte ihn am Unterarm und versuchte, ihn von ihr wegzuzerren, aber inzwischen lief mir das Blut aus der Platzwunde an der Schläfe.Es pochte in meinem Schädel, sodass alles zugleich grell und dunkel erschien.Da wusste ich, dass ich gegen seine Raserei machtlos war.Muss Mompellion holen, war mein letzter Gedanke.Aber noch während ich mich umdrehte, um fortzulaufen, versetzte mir jemand einen Hieb, dass ich der Länge nach hinfiel.Stöhnend versuchte ich aufzustehen, aber meine Gliedmaßen wollten mir nicht gehorchen.Ich sah, wie sich die Schlinge um Anys’ Hals legte, und ich wusste, dass sie sie mit ihrem eigenen Seil aufhängen wollten und dabei den Göpel als Galgen benutzten.Doch was dann geschah, sah ich nicht vorher: Anys Gowdie hörte auf, sich zu wehren, und richtete sich zu ihrer ganzen eindrucksvollen Länge auf.Ihre Haube war heruntergefallen, ihre nassen Haarsträhnen umrahmten ihr Gesicht wie seltsam goldene Schlangen.Aus ihrem Mund rann ein hellroter Blutfaden.»Ja«, sagte sie mit tiefer und unheimlicher Stimme, »ich bin ein Geschöpf des Teufels.Und eines merkt euch: Er wird mein Leben rächen!« Die Männer, die sie festhielten, traten ein wenig zurück und schlugen die Kreuzzeichen und noch das andere, ältere Zeichen gegen starke Magie.»Anys!«, stöhnte ich.»Sag doch nicht so etwas! Du weißt doch, dass das nicht stimmt!«Mit einem gespenstischen Lächeln wanderte ihr Blick zu der Stelle hinüber, wo ich am Boden lag.In ihren Augen jedoch stand mein Urteil: Meine lose Zunge hatte zu ihrem Verrat beigetragen.Dann wandte sie den Blick ab und starrte ringsum ihre Verfolger an.Die Sonne, die soeben hinter dem Horizont verschwand, fand einen schmalen Schlitz in den finsteren Wolken, durch den urplötzlich ein einsamer Lichtfinger strahlte, der über die Hügel jagte und dabei jeden Baum und jeden Strauch berührte, bis er Anys erreichte und sie wie einen Feuerball aufleuchten ließ.Gelb glitzerten ihre Bernsteinaugen wie die einer Katze.»Ich habe ihm beigewohnt.Ja! Ich habe dem Teufel beigewohnt, und er ist mächtig, und seine Berührung kalt wie Eis.Auch sein Samen ist kalt und strömt wie ein üppiger Fluss zwischen unseren Schenkeln [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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