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.Der Juniorkoch und der Kabinenjunge machten einen ziemlich verwirrten Eindruck, als sie ihre nächsten vier Reihen auszulegen begannen.Naroin stieß Maia an.Lächelnd zeigte sie zum Quarterdeck, wo am Abend zuvor die Schiffsoffiziere gelangweilt an der Reling gelungert und zugesehen hatten, wie die beiden Amateure gedemütigt wurden.Heute hatte sich ein ähnliches Publikum versammelt, aber diesmal zeigten ihre Gesichter keinerlei Langeweile.Eine Gruppe von Leutnants und Offiziersanwärtern blätterte in dicken Büchern mit Goldschnitt, deuteten abwechselnd auf das Spielfeld und diskutierten angeregt.Weiter links standen drei ältere Männer, die allem Anschein nach kein Nachschlagewerk brauchten.Der Navigator und der Arzt tauschten nur Blicke und lächelten sich zu, während Kapitän Poulandres an seiner Pfeife zog, die Ellbogen auf das kunstvoll geschnitzte Treppengeländer stützte und abgesehen von einem Glitzern in den Augen keinerlei Gemütsregung zeigte.Die Jungen beendeten ihren Zug und beobachteten betreten, wie Maia und Renna die vier Reihen des Gegners kurz analysierten, dann aber unverzüglich ihre eigenen vier Reihen gestalteten.Diesmal fiel es Maia wesentlich leichter, sich das Muster vor Augen zu rufen.Dennoch blickte sie immer wieder zu dem Seemann hinüber, der an der Backbordreling stand und eine Stoppuhr in der Hand hielt.Als sie und Renna ihr Werk noch einmal betrachteten, sah Maia zufällig über die Ladeluke hinweg und bemerkte, daß der Juniorkoch nervös die Fäuste ballte.Auch der Kabinenjunge machte einen hektischen Eindruck.Kaum hatten sie ihren nächsten Zug begonnen, verpfuschten sie auch schon eine ihrer Figuren, und die Zuschauer lachten.Der Kapitän räusperte sich laut, um das Publikum vor weiteren Störungen zu warnen.Errötend bereinigten die beiden Jungen ihren Fehler und machten weiter.Sie hatten aus mächtigen, siraplen Figuren, die einen Angriff blockieren oder schlucken sollten, eine ausgeklügelte Verteidigungsreihe aufgebaut.Als nächstes würden sie vermutlich einen Angriff starten.Schließlich traten die beiden zurück und signalisierten, daß jetzt Maia und Renna an der Reihe waren.Renna winkte Maia nach vorn.»Nein!« flüsterte sie.»Ich kann nicht.Mach du es.« Aber Renna lächelte nur und zwinkerte ihr zu.»Es war deine Idee«, sagte er.Seufzend und mit einem Kloß im Hals trat Maia einen Schritt vor und sprach ein, zwei kurze Worte.»Wir passen.«Bestürzte Stille folgte, durchbrochen nur von einem scharfen Klatschen, als ein junger Offizier mit der Handfläche auf ein offenes Buch schlug.Sein Nachbar nickte, aber ansonsten herrschte auf Deck größte Verwirrung.»Wie meint ihr das?« fragte der Koch und sah sich dabei hilfesuchend nach rechts und links um.Mehrere Männer fingen an zu lachen, und der Bann war gebrochen.Zum ersten Mal hatte Maia Mitleid mit ihren Gegnern.Sie hatte selbst schon Spiele erlebt, in denen eine Partei eine Reihe aussparte, also einfach alle Felder weiß ließ.Aber was sie hier machte – vier Reihen blank zu lassen –, war reichlich gewagt.Geduldig erklärte Poulandres das Verfahren, während Naroin und andere Freiwillige hundertsechzig Spielsteine mit der weißen Seite nach oben auslegten.Wenige Augenblicke später waren die beiden Jungen wieder am Zug.Sie führten ihn mit viel nervösem Gefummel aus und ließen eine beeindruckende Anordnung aggressiver Artillerie-Formationen entstehen.Als sie schließlich aufblickten, trat Maia ein zweites Mal vor und wiederholte die Worte: »Wir passen!«Wieder verteilten freiwillige Helfer die weißen Spielsteine auf die nächsten vier Reihen, erneut gab es im Publikum Gemurmel.Selbst wenn unsere Strategie nicht so funktioniert wie geplant, das war es wert.Auf der anderen Seite machten sich die Jungen wieder an die Arbeit, schwitzend, weil man sie ihrer wohlverdienten Arbeitspause beraubt hatte.Maia ihrerseits begann vom tatenlosen Herumstehen zu frösteln.Als sie nach achtern blickte, sah sie ein paar einfache Seeleute, die einem Leutnant Fragen stellten.Dieser deutete zum Spielfeld hinüber, gestikulierte und versuchte flüsternd zu erklären, was hier passierte.Dann steht das, was wir hier ausprobieren, also tatsächlich auch in den Büchern.Wahrscheinlich gehört es zu der Spiellegende wie das Idiotenmatt beim Schach.Leicht zu kontern, wenn man weiß, wie.Renna und ich müssen hoffen, daß wir gegen Idioten antreten.Doch das war eigentlich nicht besonders wichtig, denn Maia freute sich einfach darüber, daß sie die beiden Jungen aus ihrer ruhigen Selbstzufriedenheit aufgerüttelt hatten.Vielleicht würden sie ihr jetzt eins dieser Bücher mit Goldschnitt leihen, statt in ihrer herablassenden Art einfach davon auszugehen, daß sie sowieso nichts damit anfangen konnte [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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