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.«Eddie streifte sich Handschuhe über und zog einen Satz Schließhaken aus der Tasche.»Ich brauche mehr Licht.«Florian knipste seine Taschenlampe an und hielt sie dicht über das Schloss.Behutsam steckte Eddie das Einbruchwerkzeug hinein und bewegte es vorsichtig hin und her.Plötzlich sah er erstaunt auf.»Die Tür ist überhaupt nicht verschlossen!«»Seltsam«, flüsterte Florian.Vorsichtig drückte Eddie die Klinke nach unten.Beide traten ein und benötigten einen Augenblick, um sich zu orientieren.Florian erkannte aber schnell den kleinen Flur wieder.Alles blieb ruhig.Auf Zehenspitzen schlichen sie ins Büro.Der Lichtkegel der Taschenlampe fiel auf einen wuchtigen Schreibtisch, der mitten im Raum stand.Während Eddie die Lampe hielt, blätterte Florian durch verschiedene Papiere, überwiegend Rechnungen.In einer weiteren Schublade fand er Briefmarken, einen Firmenstempel sowie Stifte und Büroklammern und eine kleine grüne Geldkasse, die jedoch verschlossen war.»Da sind bestimmt die dicken Scheine drin«, sagte Eddie leise.»Glaube ich nicht.Der ist eher arm wie eine Kirchenmaus.« Er hatte mit Janas Hilfe Schäfers Konten gecheckt und Florian wusste, wovon er sprach.Nach wenigen Minuten bückte er sich und öffnete die unterste Schublade.»Das ist er.« Er zog rasch einen flachen Ordner heraus.»Leuchte mal hierher.Ich glaube, da ist der Vertrag, den ich gesucht habe.« Seine Stimme klang aufgeregt.Der runde Lichtkreis der Taschenlampe erhellte das Schriftstück.»Volltreffer.« Florian vertiefte sich in den Text.»›Agrotecc‹ zahlt Schäfer und Dr.Barbara Weidner eine Aufwandsentschädigung, wenn sie sich dazu verpflichten, gentechnologisch veränderte Reben mindestens drei Jahre lang zu Versuchszwecken anzubauen und für den Pflanzenschutz Pestizide von ›Agrotecc‹ abzunehmen.« Er sah Eddie an.»Allerdings ist der Vertrieb des Weins so lange untersagt, bis entsprechende Gesetze es erlauben.«»Saubande!«, stieß Eddie hervor.»Fotografier das mal.« Florian deutete auf die entsprechende Seite und Eddie drückte ihm die Taschenlampe in die Hand, um seinen Fotoapparat besser auspacken zu können.»Barbara Weidner und Schäfer sind also tatsächlich Geschäftspartner«, sagte Florian und spürte plötzlich an seiner Schläfe einen eiskalten Druck.Es fühlte sich an wie der Lauf einer Pistole.»Danke fürs Suchen«, flüsterte eine aalglatte Stimme.Florian versuchte, zur Seite zu sehen, seine Knie fingen an zu zittern.»Mit dem Gesicht an die Wand, alle beide.«Sie taten, wie ihnen befohlen wurde.Florians Blick fiel auf ein Paar halbhohe Militärstiefel mit grünen Schnürsenkeln.Er glaubte, sein Herz bliebe jeden Moment stehen.Neben ihm stand der Mann, der ihn überfallen hatte.»Hände hoch.« Diese Aufforderung galt Eddie.Der Fremde hieb ihm in die Rippen, aber über Eddies Lippen kam kein Laut.Florian registrierte, dass der Mann mit slawischem Akzent sprach.Vorsichtig drehte er den Kopf, aber eine Sekunde später schon spürte er, wie sich die Pistole erneut mit schmerzhaftem Druck in seine Schläfe bohrte.Daraufhin vernahm er ein Klicken, das sich anhörte, als sei die Pistole gerade entsichert worden.Sein Herz schlug bis zum Hals.Seine Augen brannten, und sein Mund war staubtrocken.Plötzlich schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf: Wenn ich schon sterben muss, dann wenigstens nicht, ohne zu kämpfen.Unwillkürlich spannte er die Muskeln, eine tiefe Wut überkam ihn, und er war drauf und dran, dem Fremden an die Kehle zu gehen.Doch genau in diesem Moment hörte er draußen lautes Bellen und eilige Schritte.Der Druck der Pistole an seiner Schläfe ließ nach.»Ist da jemand? Emma, such!«Das war Schäfer.Florian atmete auf.Der Mann ließ von ihm ab und schlich mit erhobener Pistole zum Fenster.Schäfer stand, ein Jagdgewehr in der Hand, kurz davor.Sein Hund schnüffelte hektisch über das Pflaster.Florian fühlte sich unbeobachtet.Er tastete nach seiner Pistole, entsicherte sie vorsichtig, und dann drehte er sich um und schoss.Einmal, zweimal.Der Schweiß trat ihm auf die Stirn.Plötzlich schoss jemand durchs Fenster, ein anderer schoss durch die Tür.Herein stürmte Marco Rössner, gefolgt von weiteren Polizisten.Den Überraschungsmoment nutzend, preschten sie nach vorn, aber dem Fremden gelang es, ihnen zu entwischen.Rössner heftete sich an seine Fersen.Weitere Schüsse fielen.Florian spähte hinaus, er sah, wie der Hund zähnefletschend hinter dem Fremden her rannte, der drehte sich um und zielte, dabei verfehlte er Rössner nur knapp.Florian sah, wie der Hund den Mann zu Fall brachte und sich wütend in ihn verbiss.Laute Schreie gellten über den Hof.Rössner rief nach Schäfer, der seine Hündin mit Mühe von dem Mann wegzerrte.Rössner legte dem Mann Handschellen an.Florian lehnte sich an die Wand und atmete tief durch.Es war vorbei.Nach einem Moment packte er Eddie, der am Arm blutete, und wankte mit ihm nach draußen.»Wenn wir Sie nicht observiert hätten, wären Sie jetzt tot«, brüllte Rössner Florian an.Florian schluckte.Ihm fehlten die Worte, die auszudrücken vermocht hätten, was er in diesem Augenblick fühlte.46Eddie hatte eine Schusswunde am linken Oberarm erlitten.Bevor er am Dienstagmorgen in die Redaktion fuhr, schaute Florian noch kurz in der Klinik vorbei.Als er gegen 11 Uhr wieder ging, war er davon überzeugt, dass Eddie das Krankenhaus bald wieder verlassen konnte.Er hatte ihm gesagt, dass es ihm doch noch geglückt war, den Vertrag zwischen ›Agrotecc‹, Schäfer und Barbara Weidner zu fotografieren, und jetzt steckte die Speicherkarte aus seiner Kamera sicher in Florians Manteltasche.Die Fotos würden sich in der Sendung bestimmt gut machen.Gegen halb zwölf erreichte Florian die Redaktion, und er fühlte sich so gut wie lange nicht mehr.Sein Kopf tat nicht mehr weh, die Rippenschmerzen waren fast weg und die Tatsache, dass er den gestrigen Abend überlebt hatte und der Mann, der ihn vor wenigen Tagen überfallen hatte, hinter Schloss und Riegel saß, verlieh ihm zum ersten Mal seit Tagen ein zufriedenes und erleichtertes Gefühl.Regine Liebermann, Jörn Carlo und Curt gingen gerade die Hintergrundinformationen zum Thema Brustkrebstherapien durch, als Florian an die Tür klopfte.Regine sah überrascht auf, aber augenblicklich bat sie Carlo und Curt darum, sie einen Augenblick mit Florian allein zu lassen.»Und?«Florian erzählte ihr alles, er sparte auch den nächtlichen Besuch bei Horst Schäfer nicht aus, mit dem Resultat, dass sie von Minute zu Minute mehr darauf brannte, noch am selben Tag mit dem Thema über die Krankheitsfälle auf Sendung zu gehen.»Komm gleich mit zur Redaktionskonferenz, dann erzählen wir Barrick mal, wie man Quote macht«, schlug sie gut gelaunt vor.»Die Sendung über Brustkrebs verschieben wir um eine Woche.«Florian lachte: »Einverstanden.«Wieder einmal entdeckte er in ihren Gesichtszügen eine Entschlossenheit, die nur bei Menschen zu finden ist, die bereit sind, für etwas zu kämpfen, aber mit Widerstand rechnen müssen.Und wieder einmal wurde Florian bewusst, warum er so gern bei Profi Entertainment arbeitete [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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