[ Pobierz całość w formacie PDF ]
.Sie finden es gut, dass ihr Vater, nach allem, was er mir angetan hat, nun allein zu Hause sitzt und sich den Kopf darüber zermartert, was ich auf Barbados treiben könnte.Er scheint tatsächlich eifersüchtig zu sein.« Eine leichte Genugtuung schlich sich in ihre Züge.»Reicht dir das?«, fragte Bea.»Nein, aber es tut trotzdem gut.«»Hm.«»Peter und Bastian bringen übrigens den Hund mit, und sie lassen ihn hier«, sagte Ulrike mit unsicherem Blick.»Mr.Fred?« Bea stöhnte auf.Also hatten sie demnächst zwei Hunde, die zur Familie gehörten.»Seit ich weg bin, frisst er kaum noch, und letzte Woche war er stundenlang verschwunden, vermutlich, um mich zu suchen.Glücklicherweise haben sie ihn im Forstbotanischen Garten wieder aufgegriffen.Ihr mögt ihn doch, oder?«, fragte Ulrike ängstlich und fügte hinzu: »Wenn es darauf ankommt, beschützt er uns auch.«»Super«, sagte Caro und begann auf einmal zu lachen.»Der darf uns dann die Männer und die Kundschaft vom Hals halten …«»Sei nicht blöd, denk an Sappho, die wird sich freuen«, erwiderte Bea trocken und fragte: »Und wie wollen deine Söhne Mr.Freds Verschwinden zu Hause erklären? Erst bist du weg, dann der Hund?«Ulrike zuckte mit den Schultern.»Er ist halt wieder ausgebüxt.«»Verstehe.« Bea spürte, wie sehr Ulrikes Verhalten ihr gegen den Strich ging.»Wie lange willst du Claus noch vorspielen, dass du in der Karibik bist?«, fragte sie und sagte: »Über kurz oder lang wird er sowieso merken, dass es nicht stimmt.«Ulrike griff nach einer noch ungeschälten Spargelstange und setzte das Messer an.»Meine Freundin auf Barbados steckt jede Woche eine Postkarte an ihn in den Kasten.Ich habe 20 Stück vorgeschrieben.Reicht also für 20 Wochen.«»Oder insgesamt fünf Monate.« Bea schüttelte den Kopf und sah Ulrike an.»Eine Postkarten-Ehe.Sehr praktisch.Und geschieden wird dann per SMS? Im Ernst, ich verstehe nicht, was du damit bezweckst.Außerdem finde ich es grenzwertig, dass du hier bei uns eingestiegen bist, aber nicht mit offenen Karten gespielt hast.Meinst du es mit dem ›Ahrstübchen‹ überhaupt ernst?«Ulrike schnitt das untere Ende der Spargelstange ab und legte die Stange in die Schale zu den anderen, bevor sie nach einer neuen griff.»Natürlich.« Sie schwieg einen Moment und fügte leiser hinzu: »Oder auch nicht, ich weiß es nicht.Es tut mir leid.Ich bin völlig durcheinander.« Sie legte den Spargel beiseite und stützte ihren Kopf in beide Hände.»Der Laden ist noch nicht einmal eingeweiht, und die Köchin ist schon wieder auf dem Sprung.Super«, schimpfte Bea ärgerlich, obwohl sie sich bemühte, ihren Unmut ebenso wie ihre Besorgnis im Zaum zu halten, aber sie merkte, dass es sie gehörige Selbstbeherrschung kostete.Ulrike schluckte.Ihr war klar, dass sie den Freundinnen viel zumutete.Sie warf den Kopf in den Nacken, um sich zu sammeln, und blickte in den Himmel, an dem erste Wolken aufzogen.Irgendwo spielte Katie Melua im Radio und Caro begann, wie zur Beruhigung leise mitzusummen.Bea spürte, dass sie es kaum aushalten konnte, atmete tief durch und zwang sich, weiter Spargel zu schälen, aber irgendwann brach es aus ihr hervor: »Die Situation ist wirklich verquer.Du bist nicht ehrlich, weder zu dir selbst noch zu anderen.«»Ich konnte nicht anders«, erwiderte Ulrike leise.Bea betrachtete ihr Gesicht und spürte einen Zorn in sich, der sie erschreckte.»Hoffst du, dass er eine Vermisstenanzeige aufgibt und sich nach dir verzehrt?«Ulrike begann zu zittern.»Gut möglich.« Sie fragte sich, wonach sie sich wirklich sehnte.Nach Berührungen, die sie und nicht eine andere meinten? Alles zerfällt, dachte sie.Nichts bleibt.Mit leerem Blick sah sie die Freundinnen an.»Im Augenblick liegt die Lösung für mich darin, nichts zu sagen.Mich tot zu stellen.Zeit zu gewinnen.« Sie zögerte einen Augenblick, bevor sie weitersprach: »Und dann vielleicht etwas Neues zu beginnen.«15Die Luft um sie herum vibrierte.Das dumpfe BumBum der Trommeln schwoll an, und die Anhänger der ›Eintracht Neuenahr‹ schüttelten in nervösem Stakkato dazu die Rasseln.Bea und Caro sahen den Ball weit über das Feld fliegen, mitten hinein in den Strafraum der gegnerischen Mannschaft.Ein Aufschrei ging durch die Menge, als Miriam Schäfer, Christine Schäfers Cousine, die gegnerische Verteidigerin überlief und den genialen Pass direkt aus der Luft abnahm.Doch der Schuss strich knapp über die Torlatte, und der begeisterte Aufschrei ging in ein allgemeines, enttäuschtes Oah über.»Wenn sie so weiterspielen, können sie sich nicht mehr lange in der Bundesliga halten«, sagte Lars Schäfer kopfschüttelnd zu Caro, die neben ihm auf der Tribüne im Apollinarisstadion von Bad Neuenahr saß.Seine Frau hatte die Karten besorgt, und obwohl er normalerweise nicht viel von Frauenfußball hielt, war er heute mitgekommen.Er wollte die Gelegenheit nicht versäumen, von Caroline Neumann eventuell ein paar Insiderinformationen über den 1.FC Köln zu ergattern.Allerdings hatte sie sich zu seiner Enttäuschung bislang als sehr verschwiegen erwiesen.»Hör auf zu unken.« Christine, die rechts neben ihm auf der blauen Kunststoffbank saß, knuffte ihren Mann in die Seite.»Hey, die sind gut.«»Was man so unter gut versteht«, brummte Lars.»Sie spielen wirklich nicht schlecht«, sagte Caro und leistete Christine Schäfer damit Schützenhilfe.»Allerdings sind sie heute nicht in bester Form, da muss ich Ihnen recht geben«, schränkte sie ein.»Und wir haben schon die zweite Halbzeit«, bemerkte Lars Schäfer mit einem leichten Vorwurf in der Stimme.Um sie herum wurde es lauter.Die Spielerinnen des 1.FFC bewegten sich zielsicher auf das Tor der Bad Neuenahrerinnen zu.Mit 4:0 lagen die Frankfurterinnen weit vorn.Der Ausgang des Spiels war demnach bereits entschieden, und Bea sah auf die Uhr.Im ›Ahrstübchen‹ wurde jetzt Kaffee serviert.Ulrike, die sich nach ihrem Geständnis besonders darum bemühte, es den Freundinnen recht zu machen, hielt zusammen mit Bruni die Stellung, und obwohl Bea nach dem Stress der letzten Tage und Wochen einen freien Nachmittag mehr als verdient hatte, verspürte sie eine innere Unruhe.Eigentlich wäre sie jetzt lieber im Restaurant gewesen, um nach dem Rechten zu sehen, doch im selben Moment, in dem sie dies dachte, war ihr bereits klar, dass sie jetzt dort eh nicht gebraucht wurde.So wichtig bin ich nun auch wieder nicht, dass es nicht ohne mich ginge, dachte sie voller Selbstironie und musste grinsen.Mit fast 50 sollte ich das eigentlich wissen, dachte sie.Sie sah gen Himmel.Außerdem waren bei 17 Grad und lockerer Bewölkung weniger Touristen unterwegs als bei Sonnenschein.Die letzte Woche war nicht besonders erfolgreich gewesen, sie hatten wenige Gäste gehabt.Mittags ging es noch einigermaßen, aber abends waren in der Regel maximal drei Tische besetzt.Irgendetwas machten sie falsch [ Pobierz całość w formacie PDF ]

  • zanotowane.pl
  • doc.pisz.pl
  • pdf.pisz.pl
  • luska.pev.pl
  •