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.""Das ist natürlich auch möglich.""Ein Mann wie Dr.Skull hört das Gras wachsen, Patricia.Ich glaube kaum, dass man ihn wirklich überraschen kann!"Ich sah ihn an."Ich kann nur hoffen, dass du unrecht hast!""Du kennst ihn noch besser als ich!", gab er zurück.Ich holte ein großformatiges Foto aus meiner Handtasche und hielt es ihm hin.Er sah mich fragend an."Wer ist das denn?", fragte er."John Michael Leary", erläuterte ich."Er ist mein Großvater, und du solltest dir diesen Namen gut merken.Natürlich hat er niemals existiert.Das Foto habe ich mit dem Grafikprogramm der News-Redaktion gemacht.Mittlerweile kann man ja ein Bild mit Hilfe der digitalen Bearbeitung derart verändern, dass man es nicht wiedererkennt.""Das Foto eines Menschen, den es nie gab.", murmelte Steve nachdenklich und nahm es mir aus der Hand.Während er es betrachtete, setzte er dann noch hinzu: "Die Zeiten, da eine Fotografie als Beweismittel taugte, scheinen sich endgültig dem Ende zuzuneigen.""Das ist leider wahr", nickte ich.Er wandte den Kopf zu mir herum.Der Blick seiner grauen Augen musterte mich fragend."Warum hast du nicht das Bild eines Toten genommen, der tatsächlich existiert hat? Dass Lady Blanchard den Geist dieses John Michael Leary beschwört, ist doch von vorn herein ausgeschlossen.Beweisen, dass sie eine Betrügerin ist, die ihren Kunden nur das Geld aus der Tasche ziehen will, kannst du nur, wenn du sie einen Verstorbenen beschwören lässt, der wirklich gelebt hat!""Ich weiß", erwiderte ich.Und dann sah ich ihn sehr ernst an."Aber was, wenn sie tatsächlich über diese unheimliche Fähigkeit verfügt, die Geister Verstorbener in Wachsfiguren zu bannen.""Nun.""Weißt du, Steve, wir wissen sehr wenig über diese Dinge.Selbst Menschen, wie meine Tante Lizzy, die sich jahrzehntelang intensiv damit beschäftigt haben, stehen im Grunde nur am Anfang.Was geschieht mit einem dieser Totengeister, wenn er - vielleicht gegen seinen Willen - in eine solche Figur eingesperrt wird! Ich möchte damit nicht experimentieren, Steve.Das wäre gewissenlos."Der Blick seiner grauen Augen ruhte auf mir.Dann nickte er leicht."Ja, vielleicht hast du recht", sagte er dann.Er lächelte milde."Weißt du, bevor wir beide in Tanger waren hätte ich jeden für verrückt erklärt, der so zu mir spricht.""Und nun nicht mehr?""Nein", murmelte er und wandte dabei den Blick hinaus aus einem der Fenster.Er sah auf die niedrige Wolkendecke, die vom Boden aus den Himmel grau und diesig erscheinen ließ, während hier oben die Sonne schien."Inzwischen weiß ich, dass es Dinge gibt, die über das hinaus gehen, was die Wissenschaft zur Zeit zu erklären vermag.""Ja", sagte ich.Ich ergriff seine Hand und schluckte.Vor meinem inneren Auge sah ich wieder abwechselnd jene Gesichter, die mir im Traum begegnet waren: Lady Blanchard und Dr.Skull.Und ein Gefühl der Beklemmung stieg in mir auf.Ich drückte Steves Hand ganz fest und war in diesem Moment froh und dankbar dafür, dass ich nicht allein nach Schottland flog.Und dann sah ich plötzlich ein drittes Gesicht vor meinem inneren Auge.Es war starr und kalt.Und tot.Eine Wachsfigur!Der Blick war wie gefroren, aber dann drehte sich plötzlich der Kopf leicht seitwärts.Es war das Gesicht eines Mannes, dessen gezwirbelter Schnurrbart alles andere als modern war.Ein Monokel klemmte in seinem rechten Auge und sein Gesichtsausdruck drückte eine Mischung aus würdevoller Zurückhaltung und Zorn aus.Eine Narbe zog sich vom Ohr bis zur Wange, die vielleicht von einem Säbelhieb stammte.Ein Schauder erfasste mich unwillkürlich."Patricia!", flüsterte Steve."Deine Hand ist ganz kalt.""Halt mich fest", sagte ich."Was ist los?""Halt mich einfach fest, Steve!""Ja."Das Herz schlug mir bis zum Hals.Dieses wächserne Gesicht, so starr wie eine Totenmaske, hatte mich zutiefst beunruhigt.Eine Vision!, durchzuckte es mich, während Steve mir zärtlich über das Haar strich.Eine Vision des Todes.*Auf dem Flughafen von Inverness hatten wir etwas Aufenthalt, bis es schließlich mit einer kleinen Maschine weiter zu jener Hebrideninsel ging, deren größerer nördlicher Teil Lewis hieß, während der südliche Teil unter dem Namen Harris bekannt war.Harris war in Nebel gehüllt, als wir dort anlangten.Ein offener Jeep holte uns von der Piste in der kleinen Stadt Tarbert ab.Er wurde von einem riesenhaften, bärtigen Mann in den mittleren Jahren gefahren, dessen Strickmütze ziemlich tief in die Stirn hineingezogen war.Er wirkte recht finster und schien nicht sehr gesprächig zu sein.Aber nach den ersten Worten, die er über die Lippen brachte, wusste ich immerhin, dass er nicht der Mann namens Ellison war, mit dem ich am Telefon gesprochen hatte."Sie müssen Mr.und Mrs.Smith sein", knurrte er."Das ist richtig", erwiderte ich."Packen Sie Ihre Sachen auf den Wagen und steigen Sie auf.Halten Sie sich gut fest.Es wird ziemlich holperig.""In Ordnung.""Und beeilen Sie sich etwas.Mir ist kalt!"Steve versuchte, unsere Taschen einigermaßen sicher im hinteren Teil des Jeeps zu verstauen.Ich setzte mich derweil schon mal auf die hintere Sitzbank und schlug mir den Jackenkragen hoch.Die Aussicht, hier in einem offenen Wagen durch die Gegend zu fahren, konnte mich nicht gerade begeistern.Über der Insel lag eine dunstige, feuchtkalte Luft.Mir war kalt, und ich hatte das dumpfe Gefühl, mich für diesen Job falsch angezogen zu haben.Hier im Norden war das Klima eben immer um einiges rauer als in London.Steve setzte sich neben den bärtigen Fahrer, der es die ganze Zeit über nicht nötig gehabt hatte, seinen Fahrersitz zu verlassen."Haben Sie auch einen Namen?", fragte Steve dann.Er bekam keine Antwort.Stattdessen drehte der Bärtige den Zündschlüssel herum, ließ den Motor aufheulen und fuhr dann ziemlich ruckartig an."Halten Sie sich gut fest!", rief der Bärtige dann."Habe ich Ihnen das nicht gesagt?"Steve drehte sich halb zu mir herum.Sein Blick drückte deutlich aus, was er dachte.Es war nur zu hoffen, dass unsere Gastgeberin etwas zuvorkommender war.*Wir fuhren eine schmale Piste entlang, die die Bezeichnung Straße kaum verdiente.Der Bärtige schien den Weg gut zu kennen.Jedenfalls nahm er in seiner Fahrweise keinerlei Rücksicht auf den Nebel.Zum Glück schien es auf Harris nicht allzu viele Autos zu geben.Trotzdem vermied ich es, nach vorne zu blicken, da ich jeden Moment erwartete, dort ein Lichterpaar aus dem grauweißen Nichts auftauchen zu sehen.Die Fahrt war ein wahrer Alptraum.Wir wurden derart durchgeschüttelt, dass einem schlecht werden konnte.Der Bärtige schien auf kein Schlagloch Rücksicht zu nehmen und das Gaspedal dauernd zur Gänze durchzudrücken.Ich betete dafür, dass diese Fahrt ein rasches Ende haben würde.Die Piste wurde immer schlechter.Wir fuhren durch tiefe Schlammlöcher, und der Dreck spritzte meterhoch, wenn die Reifen des Jeeps durchdrehten.Und dann tauchte vor uns ein riesenhafter Schatten auf, der wie ein großes Ungetüm durch die vor uns liegenden Nebelschwaden hindurchschimmerte.Der dunkle Umriss eines Hauses hob sich ab und dann stoppte der Jeep ziemlich abrupt [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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