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.Damals wunderte ich mich nur darüber, dass Sie nach Falkenbergs Vater fragten.«»Ich erkundigte mich nicht nach ihm im Besonderen.Es war eher so, dass ich einfach mehr über den Oberst selbst wissen wollte.«»Ja, das ist mir schon klar.Aber irgendwie geht es dabei ja auch um den Oberst.Denn obwohl sein Vater beim Kaiser so sehr in Ungnade fiel, blieb der Ruf des Obersts davon völlig unberührt.Normalerweise sollte man meinen, eine solche Geschichte würde auch ihm schaden.Aber das Gegenteil war der Fall.Sein Aufstieg begann erst so richtig, als sein Vater Hochverrat beging.Ich wunderte mich einfach nur, als ich das hörte, und mir wurde klar, dass es vieles in Falkenbergs Leben geben muss, von dem auch ich nichts weiß.Und dabei habe ich ihn doch ziemlich lange begleitet.«»Ich habe Falkenberg sehr gut kennengelernt«, sagte Bernina, beinahe mehr zu sich als zu dem Arzt.»Nicht nur kennen, wie ich vermute«, warf er mit leiser Stimme ein.»Nein, wohl auch lieben.Wie Sie es vorhergesehen haben, oder? Deshalb wollten Sie auch nicht, dass ich im Palast bleibe.«»Nun ja.Ich dachte mir in der Tat, dass es Ihnen schwerfallen würde, sich seiner Anziehungskraft zu entziehen.Und irgendetwas gefiel mir nicht daran.Ein Mann wie er, so faszinierend er auch sein mag, übt nicht unbedingt einen guten Einfluss auf seine Mitmenschen aus.«»Eine Zeit lang sah es danach aus, als würde eher ich genau das tun.Er war so verändert.Aber in Wirklichkeit …« Sie zuckte unschlüssig mit den Schultern.»Vorhin sagte ich, ich hätte ihn sehr gut kennengelernt.Aber ich glaube, das war falsch.Wahrscheinlich kann man Jakob von Falkenberg gar nicht richtig kennen.«»Das mag sein.« Es war nicht das, was Poppel sagte, sondern eher, wie er es aussprach.Er verstand es wirklich, auf einfache Art viel Verständnis in seine Stimme zu legen.Und nach einer Pause fügte er hinzu: »Übrigens habe ich hier und da auch den Namen Petersthal-Hof gehört.Selbstverständlich habe ich dabei gleich an Sie denken müssen.«Bernina lächelte ihn an.»Sie können mir nicht weismachen, dass das zufällig geschah.Sie haben ganz gezielt Fragen gestellt, nicht wahr? Geben Sie es zu.«Poppel erwiderte ihr Lächeln.»Nun ja, vielleicht nicht ganz so zufällig.« Ein ironisches Zwinkern, wie früher schon oft.»Ich merkte natürlich, wie sehr Sie die Sache beschäftigte.Und so hielt ich die Ohren auf.«»Was haben Sie denn erfahren, Herr Poppel?«»Gar nicht so einfach, darauf zu antworten.Nichts, was sehr klar wäre.Jeder scheint von dem Hof gehört zu haben, aber keiner etwas Genaues zu wissen.Es ging um …«Doch da ließ ein leichtes Stöhnen Bernina hochfahren.Anselmo hatte sich im Schlaf herumgedreht.Nun blinzelte er gegen das von Regenwolken geschwächte Tageslicht, das milchig durch das Rundfenster ins Innere strömte.Erneut ein Stöhnen.Es war das erste Mal seit Ewigkeiten, dass sie seine Stimme hörte.»Anselmo.« Bernina wisperte seinen Namen, ohne dass es ihr bewusst war – ebenso wenig wie das rücksichtsvolle Verschwinden Melchert Poppels, der sich mit dem Becher in der Hand aus dem Raum schob.Sie stürzte zu ihm hin und er richtete sich mühevoll auf.Lange schauten sie sich an, sehr lange.Ein Moment, den sie herbeigesehnt hatten.Ein Moment, von dem sie beide oft genug gedacht hatten, er würde niemals kommen.»Du bist es tatsächlich«, flüsterte Anselmo irgendwann, und erst da zeigte sich auf seinem schmaler gewordenen Gesicht dieses unwiderstehliche Lachen, das so viele schöne Erinnerungen in Bernina aufwühlte.Sie küssten sich.Er drückte sie an sich, und erneut kam Bernina alles unwirklich, traumhaft vor.»Wir sind wieder vereint.Ich kann es nicht glauben«, stieß er hervor.In leisen Worten berichtete sie ihm von Eusebios Schicksal, und sein Blick trübte sich.»Er war der beste Freund, den ich je hatte.«»Ich weiß.« Sie wollte sich eine Träne von der Wange wischen, aber Anselmos Hand war schneller.»Und er hat mir den größten Freundschaftsdienst erwiesen.Ihm verdanke ich es, dass ich dich wiederhabe.Ihm und dem Arzt.« Er schluckte.»Damit sind nur noch wenige unserer alten Truppe am Leben.Wer weiß, wo sie stecken mögen.« Auf einmal gewann seine Stimme an Kraft.»Aber du und ich, wir sind wieder zusammen.Du und ich, Bernina.« Ihm entging nicht, dass sie bei diesen letzten Worten seinem Blick auswich.»Was ist, Bernina? Bist du nicht glücklich?«»Und wie glücklich ich bin.Ich würde nie die richtigen Worte finden, um es dir beschreiben zu können.«»Aber etwas scheint dich zu bedrücken.«Der Regen, der ans Fenster trommelte, verlor bereits an Stärke.Die Wolkendecke schien durchlässiger zu werden, und etwas mehr Helligkeit drang in den Raum.»Anselmo, ich bin nicht mehr dieselbe Frau, ich bin nicht mehr die, die du damals im Schwarzwald kennengelernt hast.« Sie blickte in seine blauen Augen und seufzte auf.»Ich will diesen Augenblick nicht zerstören, aber es ist so viel passiert.Mit mir, Anselmo.Du musst wissen, dass ich einen anderen Mann geliebt habe.«Vorher hatte Bernina nie darüber nachgedacht, was sie ihm erzählen würde, wenn sie sich wiedersahen.Doch nun sprudelten die Worte geradezu aus ihr heraus.Das, was geschehen war, konnte sie nicht vergessen oder darüber hinweggehen.Es musste ausgesprochen werden, sonst konnte es keinen neuen Anfang geben.»Ja, Anselmo«, fuhr sie schnell fort.»Ich fühlte mich zu diesem Mann hingezogen, und zwar sehr stark.Ich wollte ihn sogar heiraten, die Hochzeit war längst geplant.« Sie schüttelte den Kopf, Verzweiflung mischte sich in ihre Stimme.»Ich dachte, du wärst tot, ich versank in Kummer und wachte plötzlich in einem neuen Leben auf.Und ich …«Sanft legte sich Anselmos Finger auf ihre Lippen.»Erzähle mir nicht mehr davon, Bernina.Alles, was ich wollte, war, dich wieder an meiner Seite zu haben [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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