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.Bonjour die Herrn!« und wandte sich wackelnd zum Ausgang.Flametti stand gebannt und entwaffnet.Und da er die Blicke der Gäste auf sich gerichtet sah, ließ er seinen Ärger in ein entschuldigendes Lächeln übergehen, setzte sich wieder hin und drehte an seinen Ringen.Zu dumm, diese ganze Affäre! Was würde Jenny dazu sagen? Was war nun das Resultat von vierzehn Tagen? Drei Tüten Niespulver.Er mußte lächeln, wenn er an den alten Knacker dachte, der es verstanden hatte, ihn hinzuhalten.Aber es war ein Lächeln, das saurer wurde, je länger es währte.Eigentlich hatte er gehofft, der Türke würde ihm aus der Klemme helfen.Und mehr:Beim brasilianischen Konsulat hatte er vorgesprochen zwecks Auskünften.Auszuwandern gedachte er, wenn die acht Mille vom Türken erst flüssig würden.Sich in der Schweiz mit den Lölis placken? Man ist doch kein Narr.Die brasilianische Regierung stellt Land zur Verfügung, soviel man haben will.Baut einen Rancho.Zwanzig Jahre Kredit.Jenny wird Kaffee pflanzen.Max Sumpfhühner schießen.Ein Pferd kostet dreißig Franken.Eine Kuh zwanzig.Ein Kalb zehn.Und man atmet in freier Luft; Brust an Brust mit den Botokuden.»Das machen Sie gut!« unterbrach sich Flametti mit einer Floskel aus seinem Varietéjargon, »freie Luft!«Ihm fiel die Konkubinatsstrafe ein.Was wird nun damit geschehen? Nachdem der Türke versagt hat? Kranemann wird keinen Pardon mehr geben.In die Wohnung wird er kommen mit dem Arrestbefehl.Mit dem Loch wird er drohen.Er, Kranemann, ihn, Flametti arretieren! Flametti lachte.Zur Treppe wird er ihn spedieren, den Herrn Kranemann.Vors Fenster wird er ihn hängen, wie er die Möbel seiner ersten Frau, dieser Xanthippe, vors Fenster gehängt hat:den Nachtstuhl, den Schrank, die Kommode, alles hinaus vors Fenster, an langen Stricken.Da hol' dir's!Das war ein Auflauf auf der Straße.Mit Fingern zeigten sie auf die Hausfront.Nun, man soll erst mal sehen, wenn die Detektivs draußen hängen! Jeder am Rockkragen säuberlich zum Lüften aufgehängt.Ist's ein Wunder? Geld hat man keins.Fürs Loch hat man keine Zeit.Und doch wird man aufs Blut kuranzt.Wenn man's bei Licht besieht: die sind doch die eigentlichen Apachen.Mit diesem Beruf! Warum betreiben sie ihn? Aus Rechtlichkeit? Ganz gewiß nicht.Aus Ordnungsliebe? Keine Spur.Raufbrüder sind es, verkappte.Herausfordernde Protzen.Leisetreter.Drohnen der Gesellschaft.Auch diese Schäferhunde: das sind schon die rechten! So ein Vieh, ansehen muß man's: entartete Bestien.Wirf ihnen einen Brocken hin: sie schnuppern nicht einmal dran.Hochverräter an ihrer ganzen Rasse.Leisetreter wie ihre Herrn.In seinem, Flamettis Fall: wowohl, er hatte in Konkubinat gelebt.Die Scheidung von seiner ersten Frau war noch nicht durchgeführt.Wer beklagte sich drüber? Niemand.Macht hundertfünfzig Franken Buße.Inklusive Prozeßkosten: hundertachtzig Franken.Sah man von diesem Geld je etwas wieder? Wurde dafür die Fuchsweide verschönert? Ein neuer Bahnhof gebaut? Flametti reiste wenig.Ihn interessierte es nicht.Aber die hundertachtzig Franken, die interessierten ihn.»Zahlen!« rief er laut und patzig.Als er auf die Straße trat, fielen ihm Jenny und das Geschäft wieder ein.Hinüber lenkte er zur Filiale des ›Tagblatt‹ und gab eine Annonce auf: »Lehrmädchen gesucht.Kostenlose Aufnahme und Ausbildung.Flamettis Varieté-Ensemble.«Kostete drei Franken achtzig.Er nahm die Quittung und seinen Ausweis in Empfang und kehrte um.Seine Stimmung, so sehr er auch grübelte, klärte sich auf.Auf dem Brunnplatz hielt ein kleines Gerümpelauto.Ein Mechaniker in blauem Arbeitsanzug flickte am Reifen.Eine Anzahl Kinder um ihn herum.Die Verwegensten drückten verstohlen auf die Gummiblase der Hupe, was einige grunzende, mißfarbige Laute zur Folge hatte.Flametti stoppte und sah sich den Karren an.»Panne?« fragte er den Chauffeur.»Panne«, erwiderte dieser, eifrig beschäftigt.Der Schaden war rasch repariert.Die Kinder des Autobesitzers stiegen auf.Der Chauffeur ebenfalls.Einige grunzende Laute der Hupe und der Kraftwagen setzte sich unter dem lauten Johlen der schmutzigen Kinderschar, die sich aus allen Löchern und Winkeln eingefunden hatte, in Bewegung.Die Kinder des Besitzers spuckten dabei von ihrem Sitz aus in weitem Bogen und mit aller Anstrengung auf die Proletarierkinder, die sich hinten angehängt hatten und mit geknickten Beinen, trompetend, nachschleppen ließen.Ein Auto in der Fuchsweide, so früh am Abend, war ein Ereignis.Die Quellenstraße wieder hinunter schritt Flametti, vorbei an Ismaëls ›Holländerstübli‹, vorbei an ›Muselmanns Zigarettengeschäft‹, wo im Schaufenster der Philipp saß, den roten Fes auf dem Kopf, Zigaretten fabrizierend; vorbei am ›Schlankeren Jacob‹ und an den Geschäftslokalitäten der Heilsarmee, hinein ins ›Krokodil‹ [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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