[ Pobierz całość w formacie PDF ]
.Der Manager von Balthazar’s hieß Cy, und Richards Vermutungen über das Motel erwiesen sich als erstaunlich zutreffend.Fünfzig Dollar, und Cy sprudelte wie ein Wasserfall.Weitere fünfzig Dollar, und er wusste, wem er in Zukunft Loyalität schuldete.Apartment Nr.9, so bestätigte er uns, diente »Mr.Smith« und seiner Begleiterin als Liebesnest, und zwar seit etwas mehr als drei Monaten – damals war Richard gerade aus der Klinik entlassen worden.Dies schien meine These zu bestätigen, dass die Affäre unter dem Stress zustande gekommen war, den Richards Krankheit verursacht hatte, und dass sie ganz von selbst wieder im Sande verlaufen würde.»Das kannst du nicht mit Sicherheit sagen!« Richard ließ sich nicht beirren.»Ebenso wenig wie ich.Aber ich will mir sicher sein – und ich habe vor, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.«Jede weitere Diskussion war überflüssig.Cy händigte uns den Schlüssel zu Nummer 9 aus.»Mr.Smith« hätte das Apartment auf Dauer gemietet, sodass er und seine Begleiterin Gebrauch davon machen konnten, wann immer sie wollten – was, seines Wissens nach, etwa drei- bis viermal die Woche der Fall sei.Richard rechnete stumm nach, wie oft Anne zurzeit pro Woche Sex hatte.Dabei berücksichtigte er, dass sie es möglicherweise zwei oder drei Mal pro Treffen mit Harold trieb – was, solange die Affäre noch so frisch war, tatsächlich nicht ganz abwegig sein mochte.Dazu kamen die Gelegenheiten, bei denen sie nach wie vor mit ihm, Richard, ins Bett ging.Als er alles addierte, war er über die Gesamtsumme zutiefst schockiert.Ich sagte nichts dazu.Das Zimmer selbst war ein klassisches Beispiel für Vulgarität.So gehoben das Balthazar’s auch sein mochte, Etablissements wie dieses erreichen stets nur ein gewisses Niveau, über das sie nie hinauskommen.Der Spiegel an der Decke war rosa getönt und das große Doppelbett mit einem weißen, flaumigen Material bedeckt, das wie abwaschbares Nylon aussah.Aber die Leintücher waren sauber, und das ganze Zimmer befand sich in gutem Zustand.Am Fußende des Bettes stand ein Breitwand-Fernseher.Richard schaltete ihn per Fernbedienung ein, die er auf einem der am Bett angebrachten Nachtschränkchen fand.Es war ein Kabelfernseher, der auf einen jener Kanäle programmiert war, die rund um die Uhr Pornos zeigen.Richard schaltete wieder ab, ohne an dem wilden Treiben auch nur das geringste Interesse zu zeigen.»Das ist keine einmalige, kurzlebige Affäre«, murmelte er leise.»Das ist purer Sex! Wenn sie es auf diese Art hier mit Harold treiben kann, dann kann sie’s mit jedem machen.«»Denk nicht zu viel darüber nach«, riet ich ihm.»Erledige einfach, wozu du hergekommen bist, und dann verschwinde von hier.«Er bestand jedoch darauf, zuerst noch das angrenzende Badezimmer zu inspizieren.In einer Nische war ein Whirlpool eingelassen, der Platz für zwei bot, mit einem darüber angebrachten Duschkopf.Über dem Handwaschbecken hing ein einzelner Spiegelschrank.Ich betete, dass Richard ihn nicht öffnete, aber natürlich tat er es.Der Schrank enthielt ein halbes Dutzend verschiedener Liebesöle, alle halb aufgebraucht.Richard schraubte von einem den Deckel ab und musste sich beinahe übergeben, als ihn der überwältigende, süßliche Duft nach künstlichem Erdbeeraroma traf.Das war einfach zu viel für ihn! Er setzte sich auf den Rand des limonengrünen Whirlpools und brach in Tränen aus.Ich schwieg.Was hätte ich sagen können? Aber ich fühlte mit ihm.»Es tut mir Leid«, sagte er nach einer Weile, »ich hatte nicht vor, die Beherrschung zu verlieren.Ich schaff’s schon.«»Das weiß ich«, versicherte ich ihm.»Komm, lass uns von hier verschwinden.«Er versteckte das winzige Mikrofon hinter dem Kopfbrett des Bettes, wo die Zimmermädchen es höchstwahrscheinlich nicht entdecken würden.Dann schloss er mit Cy ein großzügiges Geschäft, indem er Apartment Nr.15 wochenweise mietete und Cy zusätzlich hundert Dollar pro Woche für seine Diskretion versprach.Schließlich schloss er den Kassettenrekorder an das Empfangsgerät an und versteckte beides in Nr.15 in einem Nachtschränkchen, das identisch mit denen in Nr.9 war.Als wir wieder im Auto saßen, schwiegen wir beide für eine Weile.Dann sagte er: »Mein ganzes Leben ist eine Farce.Nicht nur meine Ehe, mein ganzes Leben!«»Richard«, begann ich und wählte meine Worte mit Bedacht, »im Augenblick hast du keinen besseren Freund als mich.Ich weiß, wie du dich fühlst, wirklich.Aber bevor du ein Urteil über Anne fällst, denk an die Nacht zurück, in der du ihr von mir erzählt hast.Naja, wahrscheinlich war ich es, der ihr davon erzählt hat – oder eine Mischung aus uns beiden.Zu der Zeit hatten wir ja noch keine klaren Grenzen gezogen.Aber erinnere dich daran, wie sie am Morgen danach telefonierte: Sie hat wie ein Schlosshund geheult, weil sie sich gezwungen sah, dich in diese Klinik einzuliefern.Du kannst nicht behaupten, dass das geheuchelt war.Und du kannst nicht leugnen, dass sie dich damals wirklich liebte.«»Woher willst du wissen, dass sie den Leuten am anderen Ende der Leitung nicht auch nur etwas vorgespielt hat?«, kam seine prompte Erwiderung.»In Wahrheit war sie möglicherweise überglücklich.Vielleicht hat sie geglaubt, mich für immer los zu sein.«»Das kannst du nicht sicher wissen«, sagte ich, »und solange das der Fall ist, hast du keinen Grund, ihr so etwas zu unterstellen.« Ich gab mir alle Mühe, überzeugend zu klingen, auch wenn ich im Stillen Zweifel hegte.»Ich weiß deine Bemühungen wirklich zu schätzen, Rick«, entgegnete Richard, »aber ich weiß, was du wirklich denkst.Du fragst dich, ob du deine Anne genauso schlecht kennst wie ich meine.Dazu möchte ich gerne etwas sagen.Ich glaube, deine Anne ist in Ordnung.Das sagt mir mein Gefühl, und dieses Gefühl stammt von dir.Eure Beziehung ist besser als unsere, denn ihr habt mehr Gemeinsamkeiten.Ihr habt euch gegenseitig nichts vorgemacht.Deine Welt ist jene Welt, in der diese Beziehung intakt ist.Und vielleicht ist es die einzige Welt.Vielleicht gibt es für jede Beziehung immer nur ein Universum, in dem sie funktioniert – oder zumindest so gut funktioniert wie eure.«Ich war so gerührt von diesem selbstlosen Versuch, mich zu trösten, und das trotz seiner eigenen tiefen Verzweiflung, dass ich für eine ganze Weile nichts sagen konnte.»Schon gut«, fügte er daher irgendwann hinzu.»Du brauchst nichts zu sagen, wenn du nicht willst.«Wie sehr ich mich in diesem Mann doch geirrt hatte! Ich schämte mich regelrecht für meine erste, ungerechte Einschätzung.»Nein, du hast dich nicht geirrt«, fuhr er leise fort.»Alles, was du über mich gedacht hast, war vollkommen richtig [ Pobierz całość w formacie PDF ]

  • zanotowane.pl
  • doc.pisz.pl
  • pdf.pisz.pl
  • luska.pev.pl
  •