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.«»Und was machst du am Freitagabend, Johnny?«, fragte Scott.»Hast du auch eine Verabredung?«Johnny grinste und boxte ihm gegen die Schulter.»Ich schlafe bei Grandma.Sie hat gesagt, wir spielen Poker, und es gibt Popcorn.«»Wenn du mit Grandma Poker spielst, musst du aber aufpassen wie ein Luchs«, sagte Vanessa.»Sie schummelt.«Johnny kicherte und ließ sich auf den Stuhl neben Scott fallen.»Wieso bist du eigentlich immer noch hier?«»Eric muss heute lange arbeiten, und ich hasse es, in eine leere Wohnung zu kommen«, antwortete Scott.»Außerdem macht es mir Spaß, hier rumzuhängen und deine Mutter zu nerven.«Johnny lachte, und seine Augen strahlten, als er die Anmeldeformulare auf dem Tisch liegen sah.»Hast du unterschrieben, Mom?«, fragte er gespannt.»Ja.«»Cool.Der erste Preis sind fünftausend Dollar.Die könnte ich auf mein Collegekonto tun.« Er warf Vanessa einen schelmischen Blick zu.»Oder ich kaufe mir ganz viele neue Farben und Leinwände.«»Du hast doch schon Farben und Leinwände für die nächsten fünf Jahre«, sagte sie.Sie redeten noch eine Weile über die Schule, ihre Weihnachtswunschzettel und den Wettbewerb, und gegen halb neun schickte Vanessa Johnny nach oben, damit er sich bettfertig machte.»Ich glaube, ich gehe dann auch mal nach Hause«, sagte Scott und stand vom Tisch auf.Er legte Vanessa einen Arm um die Schultern, und sie begleitete ihn zur Haustür.»Weißt du, nicht jeder, der eine künstlerische Ader hat, ist gestört«, sagte er.»Van Gogh hat sich das Ohr abgeschnitten«, erwiderte sie trocken.»Das zählt nicht«, sagte er.»Van Gogh war Epileptiker und hat sich das Ohr während eines Anfalls abgeschnitten.Schau mich an.Ich bin Künstler, und mit mir ist alles in Ordnung.« Er nahm den Arm von ihrer Schulter und grinste schief.»Okay, ich bin schwul, aber das ist keine Störung.Das ist einfach ein Teil von mir.«»Es tut so gut, dich zum Freund zu haben, Scott«, sagte Vanessa lachend.Dann beugte sie sich vor und küsste ihn auf die Wange.»Wenn du nicht schwul wärst, würde ich dich heiraten.«Er lächelte sie voller Zuneigung an.»Wenn ich nicht schwul wäre, würde ich dich auch heiraten.Aber dann würden wir Eric das Herz brechen, und dein neuer Verehrer hätte all das Geld für die Rosen umsonst ausgegeben.«Vanessa öffnete den Garderobenschrank und holte Scotts Mantel heraus.»Jetzt mach aber, dass du wegkommst«, sagte sie.»Ich muss noch mindestens eine Stunde am Computer arbeiten.«Scott zog den Mantel an, küsste Vanessa auf die Stirn und verließ fröhlich winkend das Haus.Sie wartete, bis er im Auto saß, dann schloss sie die Tür ab und ging nach oben, um Johnny gute Nacht zu sagen.Er lag im Bett, schlief aber noch nicht.Sie setzte sich auf die Bettkante.Johnny roch nach Seife und Zahncreme mit Kaugummigeschmack.»Muss ich deine Ohren, Knie und Ellbogen kontrollieren, um zu sehen, ob du dich auch gründlich gewaschen hast?«Er grinste.»Das hast du zuletzt gemacht, als ich fünf war.«»Und da hast du immer ein Riesentheater veranstaltet, wenn du baden solltest.Du warst der Meinung, Waschen sei Zeitverschwendung.«»Ich war ein komisches Kind.«Sie beugte sich vor und strich ihm die Haare aus der Stirn.»Du warst ein ganz normales Kind.«Er gähnte, drehte sich auf die Seite und sah sie an.»Wenn ich den Wettbewerb gewinne, müssen wir das Geld nicht unbedingt auf mein Collegekonto tun.Du kannst auch irgendwas davon für dich kaufen oder so.«Vanessa war so gerührt, dass sie schlucken musste.»Was sollte ich denn damit machen?«»Weiß nicht.Vielleicht deine Fingernägel oder dir was Tolles zum Anziehen kaufen.Grandma sagt, du arbeitest zu viel und denkst nie an dich.« Er gähnte erneut.»Grandma sagt, eines Tages bin ich ein reicher, berühmter Künstler, und dann muss sich niemand mehr Sorgen machen.«Vanessa streichelte Johnnys zarte Kinderwange.»Johnny, du brauchst dich nicht anzustrengen, um ein berühmter Irgendwer zu werden.Du musst einfach nur ein guter Junge sein – das ist alles, was ich von dir erwarte.Es ist nicht deine Aufgabe, dich um andere zu kümmern, verstehst du?«Er nickte und hatte sichtlich Mühe, die Augen offen zu halten.Sie beugte sich zu ihm hinunter und küsste ihn auf die Stirn.Seine Hand kam unter der Decke hervor und berührte die Stelle, wo sie ihn geküsst hatte.»Du willst den Kuss doch wohl nicht wegwischen?«, sagte Vanessa mit gespielt ernster Stimme.Er zog einen Mundwinkel nach oben und murmelte kaum hörbar: »Ich reibe ihn nur rein.«Vanessa verließ das Kinderzimmer und ging wieder hinunter in die Küche, wo die Rosen auf sie warteten.Während sie die Glaskanne ausspülte und die Tassen und Unterteller in die Spülmaschine räumte, vermied sie es bewusst, die Rosen anzusehen.Es war lächerlich, dass sie sich beim Anblick der Blumen so unbehaglich fühlte.Christian hatte ja nun wirklich nicht wissen können, welche Erinnerungen sie bei ihr auslösen würden.Sie wollte die Rosen wegwerfen.Wollte sie nicht morgen früh auf dem Tisch stehen sehen.Andererseits kam es ihr wie eine Sünde vor, etwas so Schönes im Mülleimer zu versenken.Sie sollte lieber an den Absender, den Mann denken als an die Rosen.Sein Kuss war ihr nicht aus dem Kopf gegangen.Im Grunde hatte sie die ganze Woche kaum an etwas anderes gedacht.Der Kuss hatte sie regelrecht geschockt.Erwartet hatte sie etwas Leichtes, Unkompliziertes, doch in dem Moment, als sie Christians Lippen spürte, war es alles andere als unkompliziert.Sie wollte sich an ihn drängen, sie wollte, dass der Kuss nie endete.Die Intensität ihrer Erregung hatte sie verblüfft.Sie verließ die Küche und ging ins Esszimmer, wo der Computer auf sie wartete.Auf ihrer Kundenliste standen nicht nur Christian und das Ehepaar Worth, sondern auch zwei junge Ehepaare, die ihr erstes gemeinsames Zuhause suchten.Diese Art von Kunden mochte Vanessa am liebsten.Sie genoss den Ausdruck auf den Gesichtern, wenn ein Paar sein Heim gefunden hatte, teilte die Freude am Tag der Übereignung, wenn alle Papiere unterzeichnet waren, wenn sich der Traum vom eigenen Haus endlich erfüllt hatte.Zum Einzug schenkte sie ihren Kunden immer einen etwa fünfzehn Zentimeter großen Engel, der ein WELCOME HOME-Spruchband in den Händen hielt.Vanessa hatte den Holzschnitzer vor einem Jahr auf einem Handwerkermarkt kennengelernt und sich sofort in seine Figuren verliebt.Der Künstler hatte Vanessa versprochen, sie so lange mit Engeln zu versorgen, wie sie sie brauchte.Einer davon nahm einen Ehrenplatz auf ihrem eigenen Kaminsims ein [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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