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.“James Devlin unterdrückte ein Lachen.„Lady Joanna hat dich durchschaut, Alex.“„Ich bin sicher, damit kann ich leben“, erwiderte Alex gedehnt, „da Lady Joanna ja hier ist und dafür sorgen wird, dass ich nicht allzu eingebildet werde.“„Aber Ihre Zurückhaltung macht Sie nur noch begehrenswerter, Lord Grant!“, entfuhr es Lottie.„Jede Dame hier würde nur zu gern bei Ihnen das Eis zum Schmelzen bringen und Ihr Herz entflammen lassen!“Joanna schnaubte leise.„Bitte, sprich nur für dich selbst Lottie“, sagte sie.„Ich habe kein Verlangen, einen Brand auszulösen, obwohl deine Eisskulpturen beim Feuerlöschen recht nützlich sein könnten.“„Eisskulpturen?“ Alex warf ihr einen Blick zu.„Ja, tatsächlich“, erwiderte Joanna.„Falls Sie sie noch nicht bemerkt haben, Mylord, sollten Sie sie sich umgehend ansehen.Besonders gefallen wird Ihnen die Skulptur, die Sie zeigt, wie Sie die wehrlosen Weiten der Arktis verwüsten und dort auf geradezu phallische Weise Ihre Flagge hissen!“Lottie sah sie empört an und strich mit dem Fächer angelegentlich über den Ärmel von Alex’ elegantem Abendanzug.„Vielleicht könnten Sie für mich Klarheit in eine kleine Angelegenheit bringen, Mylord?“, schnurrte sie.„Ist es wahr, dass Sie mit einem Eisbären gerungen und Narben davongetragen haben, die das beweisen? Joanna weigert sich strikt, es mir zu verraten.“„Weil ich keine Ahnung habe“, wandte Joanna ein.„Und noch weitaus weniger Interesse.“ Alex warf ihr erneut einen spöttischen Blick zu, und Joanna schoss das Blut in die Wangen.Das war wirklich außerordentlich ärgerlich, denn das letzte Mal war sie wahrscheinlich als Zwölfjährige rot geworden.„Sie enttäuschen mich, Lady Joanna“, stellte er fest.„Dessen bin ich mir durchaus bewusst“, konterte Joanna.„Sie haben aus Ihrer Abneigung mir gegenüber keinerlei Hehl gemacht.“„O bitte!“, drängte Lottie.„Zeigen Sie uns die Narben.Sind sie so beeindruckend wie die von Lord Nelson? Ich habe gehört, er hatte auch eine Begegnung mit einem Eisbären in der Arktis.“„Madam“, Alex schob entschlossen ihren Fächer von seinem Arm, „ich fürchte, ich müsste Sie schon sehr viel besser kennen, ehe ich mich in Ihrem Ballsaal oder ganz allgemein in irgendeinem Raum hier entblöße.“ Er drehte sich zu Joanna um und streckte ihr die Hand entgegen.„Darf ich Sie um das Vergnügen dieses Tanzes bitten, Lady Joanna? Ich tanze nur selten, aber den Kotillon bringe ich vielleicht noch zustande.“„Ich fühle mich zwar sehr geschmeichelt, dass Sie das für mich ausprobieren wollen“, erwiderte Joanna und lächelte spröde, „aber wir können wohl kaum miteinander tanzen, wenn wir den Gerüchten über unsere angebliche Affäre keine neue Nahrung geben wollen.Außerdem ist meine Tanzkarte leider bereits voll.“„Dann werfen Sie sie weg, und fangen Sie eine neue an“, verlangte Alex.„Ich möchte mit Ihnen sprechen.“„Benutzen Sie eigentlich jemals das Wort ‚bitte‘, Mylord?“, fragte Joanna verärgert.„Vielleicht hätte ich ja mehr Lust, mich mit Ihnen zu unterhalten, wenn Sie etwas höflicher wären.“Ein Funke glomm in seinen Augen auf, und Joanna hielt den Atem an.„Wenn Sie wünschen“, murmelte er.„Wissen Sie, Lady Joanna, manchmal bitte ich sogar um etwas – wenn es sich um etwas handelt, das ich unbedingt haben will.“Ihre Blicke verfingen sich ineinander, und ein Lächeln stahl sich in Alex’ Augen.Joanna hatte das Gefühl, als schwankte der Boden leicht unter ihren Füßen.Aber allmählich verstand sie die Denkweise dieses Mannes und seine Fähigkeit, sie immer wieder aus der Fassung zu bringen.Sie setzte ein unterkühltes Lächeln auf.„Im Gegensatz zu Ihnen, Mylord“, sagte sie und drehte sich zu James Devlin um, „war Ihr Cousin so umsichtig, mir schon heute Nachmittag eine kurze Nachricht zu schicken mit der Bitte um den ersten Tanz.“ Sie erhob sich und reichte James die Hand.„Mr Devlin, es ist mir eine Freude.Das heißt …“ Sie zögerte kurz.„Wenn es dir nichts ausmacht, allein hierzubleiben, Merryn?“„Nein, ich wollte ohnehin ein wenig mit Miss Drayton plaudern“, erklärte ihre Schwester.„Mach dir meinetwegen keine Sorgen.“Joanna fand, Alex’ betroffener Gesichtsausdruck, als er begriff, dass man ihn überlistet hatte, war äußerst lohnend.Dev warf ihm einen halb bedauernden, halb triumphierenden Blick zu.„Du hast mir immer eingebläut, dass Planung das halbe Gefecht ist, Alex.Ich habe nur deine eigene Taktik angewendet.“„Ausmanövriert, Mylord!“, stellte Lottie fest.„Stattdessen werden Sie mit mir tanzen müssen.Mr Cummings wird hocherfreut sein – sobald er einen Ball mit mir eröffnet hat, tanzt er nicht mehr, sondern zieht sich in sein Arbeitszimmer zurück und betrachtet sein langweiliges Geld.“ Sie stand auf, hielt Alex auffordernd die Hand hin, und nach kurzem Zögern ergriff er sie.Joanna zog sich der Magen zusammen.Lottie hatte es eindeutig auf eine Verführung abgesehen, denn sie hakte sich bereits äußerst vertraulich bei Alex unter und bedachte ihn mit einem katzenhaften Lächeln.Joanna war bewusst, wie unlogisch es war, sich darüber zu ärgern; zum einen war sie selbst nicht nur nicht seine Geliebte, sondern hatte zum anderen Lottie ja buchstäblich dazu aufgefordert, ihn zu verführen.Die Menge wich ein wenig zurück, um ihnen den Weg in den Ballsaal freizugeben.Um sich herum nahm Joanna fieberhaftes Tuscheln wahr, das anbiedernde Lächeln der Damen, die Alex’ Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen versuchten, die herzlichen Begrüßungen durch die Männer – die ganze Gesellschaft lechzte förmlich danach, von ihm bemerkt zu werden.Devlin ging neben ihr.„Ist das nicht wirklich außergewöhnlich, Madam? Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Alex so gefragt sein würde! Man kommt sich ja vor, als sei man die Eskorte eines Mitglieds der königlichen Familie!“„Ich glaube, Lord Grant ist wahrscheinlich noch beliebter als der Prinzregent“, erwiderte Joanna trocken.„Die Gesellschaft ist sehr wankelmütig, Mr Devlin, und sehr gelangweilt.Wir suchen immer nach der nächsten Sensation, und im Moment ist das Ihr Cousin.Forschungsreisende sind momentan ganz groß in Mode.Nächstes Jahr um diese Zeit sind dann vermutlich chinesische Tapeten oder schottische Hunderassen der letzte Schrei.“„Alex ist wohl kaum mit einem Hund zu vergleichen, Madam“, protestierte Dev, lächelte aber dabei.„Und natürlich ist er die Beute aller Mütter, die ihre heiratsfähigen Töchter verkuppeln wollen.“„Ach ja?“ Ihr wurde erneut flau im Magen.„Ich hatte keine Ahnung, dass Lord Grant eine Braut sucht.“„Nun, ich denke nicht, dass er sich eine Frau wünscht“, erklärte Dev.„Aber Balvenie hat keinen Erben.“„Ich verstehe.Natürlich.“ Kälte stieg in Joanna auf.Auch David hatte einen Sohn haben wollen.„Ja“, fügte sie hinzu.„Die meisten Männer wünschen sich einen Erben.“ Obwohl sie sich bemüht hatte, unbefangen zu sprechen, musste irgendetwas Devlin stutzig gemacht haben, denn er warf ihr einen raschen, verwirrten Blick zu.Sie lächelte ihn strahlend an, und seine gerunzelte Stirn glättete sich wieder.Wie einfach es ist, sich zu verstellen …Sie hatten so lange gebraucht, sich einen Weg durch die Menge zu bahnen, dass der Kotillon schon fast zu Ende war.Als das Orchester sie kommen sah, stimmte es Alex zu Ehren schwungvoll den Marsch Rule Britannia von Thomas Arne an.Joanna sah zu ihm hinüber und merkte, dass sein Gesicht völlig teilnahmslos wirkte [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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