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.Barbara entschloß sich, eine Auszeit zu nehmen.Nur sich noch verabschieden und dann würdevoll den Heimweg antreten, mehr war vom heutigen Tag ohnehin nicht zu erwarten.Denkste.Der Tag war noch lange nicht fertig mit ihr.Denn exakt auf die Sekunde genau, als Barbara das Damenkabinett des Toilettenwagens verließ, trat auf der anderen Seite Staatssekretär Maiersdorf ins Freie.Während er noch umständlich am Hosenschlitz fingerte, ließ er seine Blicke wie ein Trapper durch die Wildnis schweifen.Mit dem offensichtlichen Ergebnis, daß die Luft rein war.Denn ehe Barbara es sich noch versah, packte er sie am Ellenbogen und zerrte sie ins benachbarte Unterholz.Was sollte denn das werden? Ein vertrauliches Gespräch unter vier Augen? Ohne Zeugen? Barbara war bereit, ihm hoch und heilig zu schwören, daß sie ihn nie wieder unbotmäßig in seinem Dienstzimmer aufsuchen würde.Hauptsache, er schonte ihren einstmals sehr teuren Hosenanzug und zog sie nicht tiefer ins Dickicht.Zu ihrer Verblüffung begann er, schon wieder am Hosenschlitz herumzufingern, dabei hatte er ihn doch gerade erst geschlossen.»Mach schnell«, stöhnte er an ihrem Hals.»Die Gelegenheit ist günstig.« Ach, so lief der Hase.Ein Quickie in Ehren kann niemand verwehren.Konnte er haben.Aber nicht umsonst.Sie preßte die Hand auf ihren Reißverschluß.Sicherheitsverwahrung.»Du bist wirklich der schärfste Chef, den ich je hatte«, stöhnte sie zurück, selbstverständlich gebührend hingebungsvoll.»Leider läuft mein Vertrag in ein paar Wochen aus, und ich möchte so gerne weiter für dich arbeiten.Kannst du mir nicht die nächste freie Stelle geben? Bitte.« Satter Schmelz in der Stimme, gepaart mit angemessener Demut.Eine unwiderstehliche Mischung, meistens.Der ministeriale Schniedelwutz war startklar.Doch statt daß sein Herr nun die alles erlösenden Worte sprach, stotterte er etwas von ›Personalrat‹ und ›nicht so einfach, wie Barbara vielleicht denke.‹Woher sollte er auch ahnen, daß Barbara erst vor wenigen Minuten der Tour de Ministerial entsagt hatte.Er und sein Ministerium hatten eine letzte Chance von ihr erhalten.Sie aber bedauerlicherweise verspielt.Pech für ihn und seinen Schniedelwutz.Nun standen beide mit offener Hose vor verschlossener Pforte.Ein greller Blitz flammte auf und erleuchtete die Idylle taghell.»Verdammt.Jemand hat ein Foto gemacht!« Staatssekretär Maiersdorf hielt es für das Beste, die Szenerie zu bereinigen.Er versetzte Barbara einen heftigen Stoß gegen den Oberkörper, so daß diese überrumpelt rücklings zu Boden ging und sich zwischen Brombeersträuchern und Brennnessel in dem einzigen Sumpfloch im ganzen Gebiet wiederfand.Adieu, ehemals superteurer Hosenanzug.Schön war die Zeit mit dir.Maiersdorf selbst stopfte alles, was er zu bieten hatte, was aufgrund des Schrecks jedoch auf Fingerhutgröße zusammengeschrumpft war, zurück in die Hose.Für seine Leibesfülle erstaunlich leichtfüßig verschwand er tiefer im Buschwerk, um kurz darauf auf der anderen Seite des Toilettenwagens wieder aufzutauchen.So unauffällig wie möglich mischte er sich unter die Freunde des Radsports.Ein paar Abschiedsworte für den Veranstalter.Dann stieg er in seinen Dienstwagen und ließ sich mit 220 Stundenkilometern zurück nach Düsseldorf fliegen.Den Kopf voller düsterer Vorahnungen.Barbara entschied, daß es in ihrem Fall das Richtigste wäre, sich auf französisch zu verabschieden.Dank Maierdorfs Attacke war sie ohnehin in keinster Weise mehr repräsentabel.Sie vergewisserte sich, daß weder Paparazzi noch andere Menschen in Sicht waren, dann machte sie sich im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Staub.Quer durch das kleine Wäldchen zur nächsten Landstraße.Auch ein junger, hoffnungsvoller Fotograf namens Oliver Gerlach trat schnellstmöglich den Heimweg an.Ein zufriedenes Lächeln umspielte seine Lippen.Noch in der vergangenen Nacht hatte er davon geträumt, als bester Fotograf aller Zeiten in die Foto-Geschichte einzugehen.Dank eines glücklichen Zufalls stand er kurz davor, den Grundstein für seine Karriere zu legen.Wer hätte gedacht, daß ein harmloser Gang zum Klo solche Auswirkungen haben würde.Doch als plötzlich aus dem Buschwerk neben dem Toilettenwagen verheißungsvolles Stöhnen drang, konnte er einfach nicht anders.Er mußte mit seiner Kamera draufhalten.Die entsetzte Reaktion des Mannes ließ ihn hoffen, daß ihm ein dicker Fisch ins Netz gegangen war.Gleich morgen würde er das Foto Freunden zeigen, die sich auskannten.Kapitel 15Schwarzes Leinen auf zartgebräunter Haut wirkt unwiderstehlich.Zumindest dann, wenn es sich um das Edelleinen eines Jil-Sander-Modells handelt, vorne hochgeschlossen, dafür im Rücken um so tiefer dekolletiert.Keine Kette, um den puristischen Gesamteindruck nicht zu stören.Als einzige Extravaganz silberne Ohrgehänge, die haarscharf an ihren Schultern vorbeischrammten, und schwarze Riemchensandaletten, deren schwindelerregende Höhen den Führerschein für Stelzengängerinnen erforderlich machten.Marlen fühlte sich wunderschön, perfekt gestylt für einen aufregenden Abend zu zweit.Sie bedauerte jedoch, daß der Wandspiegel im Bad ihr Bild nur bis zur mittleren Halshöhe wiedergab.Mit Leichtigkeit hätte sie ihren Hals auch in voller Länge betrachten können, was allerdings zu Lasten ihres Gesichts gegangen wäre.Wer immer für die Innenausstattung verantwortlich zeichnete – er hatte an einem Menschen Maß genommen, dessen maximale Körpergröße bei 1,60 m lag.Marlen mit ihren knapp über 1,70 m bereitete bereits das Schminken Mühe.Sie fühlte eine beinahe unvernünftige Vorfreude.Ein romantisches Essen zu zweit, weit weg von daheim, von Business, Redaktionshektik und dem Chaos in ihrem Familienleben.Ein Essen voll möglicher Überraschungen.Vielleicht bekäme sie den Job von Weber sogar zum Nachtisch serviert [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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