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.»Um Viertel vor elf brechen wir auf«, sagte Jesse.Von ihrem Standort sahen sie, daß ein großer Teil der Asphaltdecke abgetragen und die Parkplätze der Universität in Ackerland umgewandelt worden waren.Hier und da hingen Lampen über den neu geschaffenen Feldern, auf denen Infizierte eifrig dabei waren, Gemüse anzupflanzen.»Sie sind wirklich gut organisiert«, stellte Jesse fest.»Sehen Sie nur, wie gut sie zusammenarbeiten, ohne auch nur ein Wort miteinander zu wechseln.«»Aber wo sollen denn jetzt die Autos parken?« fragte Pitt.»Sie gehen mit ihrem Umweltschutz wirklich bis zum Äußersten.«»Vielleicht wollen sie keine Autos mehr haben«, entgegnete Cassy.»Autos sind schließlich schlimme Umweltverschmutzer.«»Eins muß man ihnen jedenfalls lassen«, stellte Nancy fest.»Sie haben die Stadt gründlich saubergemacht.«»Wahrscheinlich säubern sie unseren ganzen Planeten«, sagte Cassy.»Kurioserweise geraten wir durch ihre Aktionen in ein ziemlich schlechtes Licht.Es sieht so aus, als müßten erst Außerirdische kommen, damit wir endlich zu schätzen wissen, was wir bisher als selbstverständlich angesehen haben.«»Hören Sie auf!« rief Jesse.»Das klingt ja, als wären Sie auf der anderen Seite.«»Es ist gleich soweit«, mahnte Pitt.»Ich würde sagen, wir teilen uns folgendermaßen auf: Jonathan und ich nehmen uns das medizinische Labor vor.Ich kenne mich dort ziemlich gut aus, und Jonathan hat Ahnung von Computern.Zusammen dürften wir also imstande sein zu entscheiden, was wir brauchen, und die Sachen herauszuschaffen.«»Ich halte es für besser, wenn ich bei Jonathan bleibe«, widersprach Nancy.»Mom!« stöhnte Jonathan.»Deine Aufgabe ist es, eine Apotheke zu plündern, und dazu brauchst du mich nicht.Pitt hingegen braucht meine Hilfe.«»Jonathan hat recht«, stimmte Pitt ihm zu.»Cassy und ich gehen mit Nancy«, erklärte Jesse.»Wir nehmen die Apotheke im Supermarkt.Während Nancy die notwendigen Präparate zusammensucht, laden wir Lebensmittel ein.«»Okay«, sagte Pitt.»Wir treffen uns in dreißig Minuten an dieser Stelle wieder.«»Sagen wir lieber fünfundvierzig«, schlug Jesse vor.»Wir haben ein ganzes Stück zu laufen.«»In Ordnung«, stimmte Pitt zu.»Es ist soweit.Auf geht’s.« Sie stiegen aus.Nancy nahm Jonathan noch einmal schnell in den Arm, Pitt zog Cassy zu sich heran.»Sei vorsichtig!« beschwor er sie.»Du auch!« erwiderte Cassy.»Und nicht vergessen!«, rief Jonathan.»Wir müssen die ganze Zeit über so dumm grinsen, als würden wir Scheiße fressen.Dann sind wir nicht von den anderen zu unterscheiden.«»Jonathan!« wies Nancy ihn zurecht.Cassy griff noch einmal nach Pitts Arm und küßte ihn schnell auf den Mund.Dann lief sie hinter Nancy und Jesse her.Pitt holte Jonathan ein, und sie verschwanden in der Nacht.Das Foto zeigte Cassy vor sechs Monaten.Es war auf einer Wiese in den Bergen aufgenommen worden.Cassy lag in einem Bett aus Frühlingsblumen, ihr dichtes, langes Haar bildete einen dunklen Kranz um ihren Kopf.Sie lachte glücklich in die Kamera.Beau streckte seine runzelige, gummiartige Hand aus, umkrallte den Bilderrahmen mit seinen Schlangenfingern und nahm ihn vom Regal.Er hielt sich das Foto dicht an die Augen.Da sie in der Dunkelheit glühten, konnte er das Bild auf diese Weise anstrahlen und Cassys Gesichtszüge noch genauer betrachten.Er saß in der Bibliothek im ersten Stock und hatte alle Lichter ausgeschaltet.Nicht einmal die Monitore waren an.Das durch das Fenster hereinfallende Mondlicht war in dieser Nacht äußerst schwach.Plötzlich merkte er, daß hinter ihm jemand den Raum betreten hatte.»Darf ich Licht machen?« fragte Alexander.»Wenn es sein muß«, erwiderte Beau.Das Licht ging an, und Beaus Augen verengten sich.»Stimmt irgendwas nicht mit Ihnen?« fragte Alexander, noch bevor er das Foto in Beaus Händen entdeckte.Beau antwortete nicht.»Wenn es Ihnen nichts ausmacht, möchte ich Ihnen einen Rat geben«, sagte Alexander.»Sie sollten sich diese Frau aus dem Kopf schlagen.Diese Versessenheit auf ein einzelnes Individuum entspricht nicht unserer Art.Sie steht im Widerspruch zu unserem kollektiven Ziel.«»Ich habe mich ja bemüht«, entgegnete Beau, »aber ich kann sie einfach nicht vergessen.«Er knallte das Bild so heftig auf den Tisch, daß das Glas zerbarst.»Bei der Reduplikation meiner DNA sollte die menschliche DNA eigentlich schrittweise verdrängt werden, aber mein Gehirn ist immer noch so geschaltet, daß in mir ständig diese typisch menschlichen Emotionen hochkommen.«»So ähnlich ist es mir anfangs auch gegangen«, gestand Alexander.»Aber meine frühere Partnerin hatte einen genetischen Defekt und hat die Erweckungsphase nicht überlebt.Ich glaube, das hat es mir leichter gemacht.«»Diese Gefühlsduselei ist eine erschreckende Schwäche an mir«, stellte Beau fest.»Aber schließlich ist unsereiner ja auch noch nie auf eine Spezies gestoßen, die derart feste interpersonale Verbindungen eingeht.Es gibt einfach keinen Präzedenzfall, an dem ich mich orientieren kann.«Er schob seine Schlangenfinger unter den zerbrochenen Bilderrahmen.Dabei schnitt er sich an einer Glasscherbe.Aus seinem Finger quoll grüner Schaum.»Sie haben sich verletzt«, sagte Alexander.»Macht nichts«, entgegnete Beau, nahm den Rahmen wieder in die Hand und betrachtete das Foto erneut.»Ich muß wissen, wo sie ist.Wir müssen sie infizieren.Sobald das geschehen ist, bin ich zufrieden.«»Die Suchmeldung ist herausgegeben«, entgegnete Alexander.»Sobald sie jemand sieht, werden wir informiert.«»Sie muß sich irgendwo versteckt haben«, jammerte Beau.»Es macht mich wahnsinnig, daß wir nicht wissen, wo.Ich kann mich einfach nicht mehr konzentrieren.«»Zum Gateway…«, begann Alexander, aber Beau schnitt ihm rüde das Wort ab.»Ich will, daß Sie Cassy Winthrope finden«, sagte er bestimmt.»Solange Sie sie nicht haben, kommen Sie mir nicht mit dem Gateway!«»Mein Gott!« rief Jesse.»Wie sieht’s denn hier aus?« Sie waren auf dem Parkplatz vor Jeffersons Supermarkt.Nur ein paar verlassene Autos standen hier, mit offenen Türen, als ob die Insassen plötzlich um ihr Leben hätten rennen müssen.Die Schaufenster waren zerbrochen, der ganze Bürgersteig war mit Glasscherben übersät.Im Laden war nur eine schwache Nebenbeleuchtung eingeschaltet, doch das Licht reichte aus, um zu sehen, daß geplündert worden war.»Was hier wohl passiert ist?« fragte Cassy.Der Anblick erinnerte sie an Bürgerkriegsbilder aus einem Dritte-Welt-Land.»Keine Ahnung«, erwiderte Nancy.»Vielleicht sind ein paar Infizierte durchgedreht«, rätselte Jesse.»Vermutlich gibt es niemanden mehr, der dem Gesetz in der Weise Geltung verschafft, wie wir es kennen.«»Was sollen wir jetzt tun?« fragte Cassy.»Reingehen.Was denn sonst?« erwiderte Jesse.»Wir holen uns die Sachen, die wir brauchen.Dank der Plünderer haben wir ein leichtes Spiel.Ich dachte schon, ich müßte die Tür knacken.«Sie näherten sich vorsichtig dem Gebäude und schauten hinein.Es herrschte eine unheimliche Stille.»Sieht total chaotisch aus«, stellte Nancy fest.»Aber offenbar sind die Regale größtenteils noch voll.Wer auch immer hier gewütet hat, hatte es wohl in erster Linie auf die Kasse abgesehen.«Von ihrem Standort sahen sie, daß alle Kassen offen waren.»Wie dumm die Menschen doch sind!« bemerkte Jesse.»Wenn das System zusammenbricht, ist Geld nicht mehr das Papier wert, auf dem es gedruckt ist.«Jesse ließ seinen Blick noch einmal über den Parkplatz schweifen.Es war keine Menschenseele zu sehen.»Warum ausgerechnet hier niemand ist«, grübelte er.»Sie scheinen heute abend alle irgendwo anders in der Stadt unterwegs zu sein [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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