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.Ein Glück, wie man es nicht für ein Foto stellen kann.»So habe ich das nie gesehen«, meinte Wyatt und lehnte sich zu ihr rüber, weil er sehen wollte, welches Foto sie sich gerade anschaute, wobei er ohne es zu wollen die Pose seines Vaters nachahmte.»Wie bist du diese Woche mit der Arbeit vorangekommen? Irgendwelche guten Ideen?«Lucy schüttelte den Kopf.Den ganzen Nachmittag hatte sie in ihrem Portfolio herumgeblättert, bis sie schließlich zu dem Schluss gekommen war, dass keiner ihrer Entwürfe – weder der Overall auf Metallgewebe mit dem Kettengürtel noch das Sechzigerjahre-Minikleid und auch nicht das Korsagenkleid mit dem tiefen Rückenausschnitt – so aufsehenerregend waren, dass sie für ihr Debüt als Designerin auf den Seiten von Townhouse getaugt hätten.Inzwischen rückte der Fototermin in der nächsten Woche bedrohlich nahe.»Ich wünschte es.Aber ich bin leer.« Überall dabei zu sein, hatte bei Lucy den Sinn dafür geschärft, welche geheimen Kleiderträume die bestangezogenen Frauen der Stadt hegten.Es war, als hätten ihre Entwürfe sich vor ihren Augen ebenso sehr verwandelt wie sie selbst.Und Wyatt hatte recht: Alles war wild zusammengewürfelt, und ein einheitlicher Stil war nicht erkennbar, den man als ihre eigene, unverwechselbare Handschrift bezeichnen könnte.Sie war stolz darauf, dass sie es schaffte, Narciso Rodriguez’ strukturierte, sinnliche Entwürfe perfekt nachzuahmen, aber was hatte sie selbst zu bieten, das frisch und innovativ war?»Du schaffst das schon«, meinte er aufmunternd.Lucy wünschte, sie wäre sich da genauso sicher wie er.Fröhlich schaufelte Wyatt gerade noch mehr Bœuf à la Margaret in sich hinein, als das Telefon klingelte.Die Anruferkennung blökte metallisch scheppernd Theo Galt durch die Wohnung.Wyatt guckte etwas verdutzt aus der Wäsche.»Der Typ telefoniert dir immer noch hinterher? Man müsste doch meinen, inzwischen hätte er endlich verstanden.«Sie schaute von dem Foto auf, das Wyatts Mutter für ein Damen-Lunch zeigte.»Wie meinst du das?«»Na ja, nachdem er dich bei der Geburtstagsfeier seines Vaters deinem Schicksal und den Flammen überlassen hat, dachte ich, du hättest ihn abgesägt.«Lucy lachte.»Bist du da nicht ein bisschen melodramatisch? Aber egal, wir haben uns letzte Woche vor der Party im Museum of the City of New York rasch auf einen kleinen Drink getroffen.« Sie legte das Album beiseite und nahm die Form mit dem Hackfleischauflauf vom Couchtisch.Ehrlich gesagt, schmeckte der nach all den fabelhaften Menüs, die sie in letzter Zeit aufgetischt bekommen hatte, ziemlich widerlich.Aber Wyatt konnte davon einfach nicht genug bekommen.»Das hast du mir gar nicht erzählt.« Er wirkte gekränkt.»Entschuldige, hätte ich tun sollen«, lenkte sie schnell ein.»Aber es war bloß ein Drink – ganz ehrlich, ich hatte es schon völlig vergessen.Ich kann an nichts anderes mehr denken als an das Foto-Shooting, und daran, dass ich womöglich die dickste Chance, die ich je bekommen werde, in den Sand setze.«Das Telefon hörte auf zu klingeln, und stattdessen trompetete nun der Anrufbeantworter: Lucy, Babe, hier ist Theo.War toll, dich letzte Woche zu sehen.Ende des Monats bin ich wieder in der Stadt, und diesmal müssen wir unbedingt so viel Zeit wie möglich zusammen verbringen.Ruf mich an, Babe.»Unbedingt?« Wyatt tat, als schüttelte es ihn vor Ekel.»Bei dem Kerl krieg ich eine Gänsehaut.«»Der ist doch harmlos.« Lucy mochte Theo und fühlte sich geschmeichelt angesichts seines offenkundigen Interesses, aber seit ihrer letzten Begegnung hatte sie kaum mehr an ihn gedacht.»Aber egal.Ich glaube, jemand, der mit Cornelia zusammen war, sollte sich wohl nicht so weit aus dem Fenster lehnen.Je besser ich sie kennenlerne, desto weniger will mir das in den Kopf.Ich meine, klar sieht sie umwerfend aus – aber du hast doch eine Menge Zeit mit ihr verbracht.Was hast du dir bloß dabei gedacht?«Wyatt schwenkte den Wein im Glas und nippte dann nachdenklich daran.»Na ja, mir gefallen starke Frauen mit Persönlichkeit, die kein Blatt vor den Mund nehmen und offen ihre Meinung sagen.«»Aber ich bitte dich.Cornelia hätte Jackson Pollock bestimmt gesagt, er soll nicht so eine Schweinerei machen.Die Frau hat die Persönlichkeit einer Giftnatter.«Wyatt musste lachen.»Sie und dein Theo wären ein perfektes Paar, wie füreinander geschaffen.«»Er ist nicht mein Theo.Okay, dann magst du also starke Frauen.Und was sonst noch?« Das war doch schon ein Fortschritt, dachte Lucy.Endlich hatte sie Wyatt so weit, dass er ausnahmsweise mal was über sich erzählte.Normalerweise wechselte er immer das Thema, wenn es ihm zu persönlich wurde.Bei so viel Zeit, die sie miteinander verbrachten, interessierte es Lucy natürlich, wie Wyatt eigentlich tickte.»Keine Ahnung … Intelligenz ist natürlich von Vorteil.Das Aussehen, klar, eine gewisse Anmut.Brünett gefällt mir besser als blond, keine Ahnung warum.Jemand, der nicht bloß als Societyschmetterling herumflattert, sondern was aus seinem Leben machen will.«Lucy setzte sich aufrecht hin und hörte ganz genau zu.Vielleicht bildete sie sich das ja bloß ein, aber irgendwie klang es fast, als beschriebe er…»Eine Frau, die sich selbst nicht so wichtig nimmt«, fuhr er fort.»Aber ihre Ziele dafür umso wichtiger.«Redet er etwa über mich? Vergangene Woche hatte sie ihn bei einer Party dabei ertappt, wie er ihr quer durch den ganzen Raum einen langen Blick zugeworfen hatte, und einen flüchtigen Moment hatte sie geglaubt, in seinen Augen etwas aufleuchten zu sehen.Ob Wyatt womöglich im Begriff war, sich in sie zu verlieben? »Nicht zu verliebt in ihr Äußeres.Eitelkeit ist der Todesstoß«, erklärte Wyatt weiter.Unauffällig schaute Lucy an sich herunter [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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