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.Sie hatten ihn am Tag zuvor zurückgebracht und sich seitdem nicht um ihn gekümmert, genausowenig wie er selbst.Kurt spürte eine unbezähmbare Wut auf alles, was Nemet war, selbst auf Kta.»Kta.« Er beugte sich über ihn.Kta starrte an die Decke, Leere im Blick.Kurt wußte, daß es in dem Zustand sinnlos war, ihn anzusprechen.Wortlos ging er zu dem kleinen Tisch, auf dem eine Waschschüssel und eine Kanne mit Wasser standen.Er fand auch saubere Tücher, neue Kleider und eine kleine Karaffe mit telise.Lhe hatte nicht gelogen.Es war Ktas freier Wille, daß er die gebotenen Annehmlichkeiten zurückwies.Kurt breitete alles neben Ktas Pritsche aus, öffnete die Karaffe mit dem telise, hob Ktas Kopf etwas an und setzte ihm die Karaffe an die Lippen.Kta schluckte etwas von dem scharfen Getränk, hustete ein wenig und schluckte noch einmal.Kurt verschloß die Karaffe wieder und stellte sie zur Seite.Dann tauchte er ein Tuch ins Wasser und begann, die Schmiere von Blut, Schweiß und Schmutz aus Ktas Gesicht zu wischen.»Kta, was ist geschehen?«»Nichts«, sagte der Nemet und blickte ihn nicht einmal an.»Sie haben.sie haben mich zurückgebracht.«Kurt blickte ihn mitleidig an.»Hör zu, mein Freund, ich werde alles tun, was ich tun kann.Aber wenn du ärztliche Hilfe brauchst, wenn etwas gebrochen sein sollte, mußt du es mir sagen.Dann werde ich sie um Hilfe bitten.«»Es sind nur Kratzer.« Die Drohung, daß Fremde mit hereingezogen werden sollten, schien Kta neue Kräfte zu verleihen.Er versuchte, sich aufzurichten, und stützte sich auf einen aufgeschrammten Ellbogen.Kurt half ihm.Der telise begann zu wirken.Kta bewegte sich nicht wie jemand, der ernsthaft verletzt war.Kurt drückte ein Kissen an die Wand, und Kta lehnte sich mit einem Seufzer dagegen.Er blickte auf seine aufgeschlagenen Knie und Schienbeine.»Ich bin gefallen«, sagte er.»Ich habe davon gehört.« Kurt tauchte das Tuch wieder ins Wasser und begann, Ktas verletzte Knie und Beine zu säubern.Er brauchte eine Weile, um die einen Tag alten Verletzungen zu reinigen, und es tat weh.Kurt bestand darauf, daß Kta von Zeit zu Zeit einen Schluck telise trank, obwohl der Nemet erst gegen Ende der Prozedur zeigte, daß sie ihm Schmerzen bereitete.Während der ganzen Zeit sprach er nur sehr wenig.Als seine Wunden gesäubert waren und nichts weiter zu tun blieb, setzte sich Kurt auf den Rand der Pritsche und blickte Kta hilflos an.Ktas Gesicht wirkte müde, und es schien nicht nur vom Schlafmangel und seinen Wunden zu kommen.Die Müdigkeit kam von innen und war tödlich.Kurt half ihm, sich wieder flach auf den Rücken zu legen, und schob ihm ein Kissen unter den Kopf.Wenn er bedachte, daß auch er während der letzten drei Tage kaum zum Schlafen gekommen war, hielt er es für möglich, daß es bei Kta nur körperliche Erschöpfung sein konnte.Aber die Augen des Nemet starrten wieder blicklos zur Decke hinauf.»Kta.«Er rührte sich nicht.Kurt schüttelte ihn.Kta blinzelte nur.»Kta, du hast mich gehört.Ich weiß, daß du mich gehört hast.Hör jetzt damit auf und sieh mich an.Wen willst du eigentlich bestrafen? Mich?«Kta antwortete nicht, und Kurt schlug ihm ins Gesicht, nicht zu hart, aber doch hart genug, daß es weh tat.Ktas Lippen zitterten, und Kurt tat es sofort leid, ihn geschlagen zu haben.Damit hatte er die Last, die der Nemet zu tragen hatte, noch vergrößert.Der bevorstehende Zusammenbruch machte ihm Angst.Todmüde und fast unfähig, die Augen offenzuhalten, hockte sich Kurt vor die Pritsche und blickte Kta hilflos an.Er hätte sich gern auf seine eigene Pritsche geworfen und geschlafen.Er war unfähig, noch einen klaren Gedanken zu fassen.Er wußte nur, daß Kta sterben wollte, und er konnte ihm nicht helfen.»Kurt.« Die Stimme war so leise, daß Kurt ihn kaum verstand.»Sag mir, wie ich dir helfen kann.«Kta blinzelte, und sein Verstand schien im Augenblick wieder klar zu sein.»Kurt, mein Freund, sie haben.«»Was haben sie getan, Kta? Was haben sie getan?«»Sie wollen meine Hilfe, und.wenn ich mich weigere.verliere ich mein Leben.und meine Seele.Sie wird mich in alle Ewigkeit verfluchen.« Er schluckte und schloß die Augen, wurde aber wieder ruhiger.»Ich habe Angst, mein Freund, eine tödliche Angst.Für alle Ewigkeit.Aber wie kann ich tun, was sie von mir verlangt?«»Was kann deine Hilfe schon gegen Nephane ausrichten?« fragte Kurt.»Djan hat genügend Waffen, Ylith hat genügend Schiffe.Sollen sie sich doch gegenseitig die Köpfe einschlagen.Was geht dich ihr Krieg an? Sie hat dir dein Leben und die Freiheit angeboten, und das ist mehr, als du von Djan bekommen hast.«»Ich konnte Djan-Methis Bedingungen auch nicht akzeptieren.«»Ist es die Sache wirklich wert, Kta? Sieh dich doch an und sage mir, ob es das wert ist.Du kannst dir wirklich keinen Vorwurf machen und andere auch nicht.Ganz Nephane weiß, wie du dort behandelt worden bist.Wer könnte es dir verübeln, wenn du dich für Indresul entscheidest?«»Ich will deine Argumente nicht hören!« schrie Kta.»Sie sind vernünftig.« Kurt packte seinen Arm und hinderte ihn daran, sich wieder zur Wand zu drehen.»Es sind vernünftige Argumente, Kta, und das weißt du sehr gut.«»Ich verstehe die Vernunft nicht mehr«, sagte Kta.»Der Tempel und die Methi wollen mich dafür verdammen, was ich für richtig halte.Kurt, ich habe keine Angst vor dem Tod.Aber das.das ist keine Gerechtigkeit.Wie kann der Himmel einen Mann vor eine solche Wahl stellen?«»Tu, was sie von dir verlangen, Kta.Es schadet niemandem, und solange du lebst, kannst du dir auch noch später darüber Gedanken machen, ob es richtig oder falsch war.«»Ich hätte mit meinem Schiff untergehen sollen«, murmelte der Nemet.»Dort habe ich meinen größten Fehler gemacht.Der Himmel gab mir die Chance, zu sterben: in Nephane, im Lager der Tamurlin, mit der Tavi.Ich hätte Frieden und Ehre, wenn ich gestorben wäre.Aber immer warst du da.Du bist die Behinderung meines Schicksals.Oder sein Helfer.Du bist immer da, und das gibt den Ausschlag.«Kurt stellte fest, daß seine Hände zitterten, als er Ktas Decke glattzog, um ihn zu beruhigen.»Bitte, Kta«, sagte er.»Du mußt jetzt schlafen.«»Nicht deine Schuld.Man muß logisch denken.immer logisch denken.damit man weiß.«»Sei still, Kta.«»Wenn ich in Nephane mit meinem Vater gestorben wäre«, sagte Kta mit der Hartnäckigkeit eines Fiebernden, »hätten mich meine Freunde, meine Mannschaft gerächt.Ist es nicht so?«»Ja«, sagte Kurt zustimmend und dachte an das feurige Temperament von Val und Tkel und ihren Kameraden.»Ja, sie hätten Shan t'Tefur getötet.«»Und das hätte Nephane in ein Chaos gestürzt«, sagte Kta, »sie wären gestorben und wären zu Elas im Reich der Schatten gekommen.Jetzt sind sie auch gestorben – aber ich lebe.«»Sei still.Du mußt dich ausruhen.«»Ich bin der letzte von Elas, anscheinend dazu bestimmt, das Schicksal von Nephane zu besiegeln.Wenn ich früher gestorben wäre, würde ich unschuldig sein an dem Blut, das in meiner Stadt vergossen werden wird, und mein Blut wäre an den Händen der Methi.Aber ich lebe – und dafür verdiene ich mein Schicksal.«»Bitte, Kta, du mußt schlafen.Du hast zuviel telise getrunken und nichts gegessen.Dein Geist ist verwirrt.Bitte schlafe jetzt.«»Es ist wahr«, sagte Kta, »ich bin geboren worden, um meiner Stadt Verderben zu bringen.Und dazu wollen sie mich jetzt zwingen.«»Warum lastest du nicht mir die Schuld an«, sagte Kurt.»Das wäre mir lieber als deine krankhaften Selbstvorwürfe [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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