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.Und es bedeutete auch, dass es sich nicht um mangelnden Enthusiasmus handelte, wie er gedacht hatte, sondern dass Livia sorgfältig jedes Wort abwog, das sie sagte, aus Angst, es könnte irgendwie verraten, wie aufgewühlt sie war.»Wunderbar.Ich hole dich in Punta Raisi ab.«»Lass mal lieber.«»Aber warum denn?«»Nachher kommt dir vielleicht doch irgendwas dazwischen.Und ich würde es einfach nicht ertragen, sinnlos herumzusitzen und auf dich zu warten.Ich nehme lieber den Bus, zu meiner eigenen Beruhigung.«»Livia, aber wenn ich dir doch sage, dass ich so frei bin wie ein Vogel!«»Was kann es dir denn schon ausmachen, wenn ich …«»Aber wenn ich dir doch sage, dass es keine Probleme gibt! Los, sag schon, um wie viel Uhr, denkst du, kommst du an?«»Mit dem üblichen Flug um zwölf Uhr mittags.«»Um zwölf Uhr bin ich da.«»Hör zu, sei nicht böse, aber…«»Aber?«»Ich hätte gerne, dass wir nicht in Marinella bleiben.«»Du willst diese Tage nicht hier verbringen?«»Nein.«Er fühlte sich ein bisschen vor den Kopf gestoßen.Was hatte Marinella ihr denn Schlimmes angetan, dass es ihr jetzt nicht mehr recht war?»Warum? Ging es dir schon mal schlecht hier?«»Das ist es ja gerade.«»Versteh ich nicht.«»Ich habe mich dort immer so wohl gefühlt.Zu wohl vielleicht.«»Ja, und?«»Ich denke, dass Marinella meine Entscheidungen beeinflussen würde, am Ende würde ich mich konditioniert fühlen.«»Und mich konditioniert das nicht?«»Weniger, immerhin ist es ja dein Zuhause.«»Verstehe, du willst die Partie auf neutralem Boden austragen.«Livias Schweigen machte ihm deutlich, welche Mühe es sie kostete, ihm nicht die Antwort zu geben, die er verdient hatte.»Entschuldige, ich habe Blödsinn geredet.Machen wir es doch so: Wenn wir in Punta Raisi sind, entscheiden wir gemeinsam, wo wir hinwollen, und fahren dann gleich los, ohne erst noch hierherzukommen.Einverstanden?«»Einverstanden.«»Bis morgen.«»Bis morgen.«Er legte auf, blieb aber noch neben dem Telefon stehen und dachte über Livias Worte nach.Das Haus würde sie konditionieren! Was für einen Mist erzählte sie denn da? Vier Wände konditionieren überhaupt nichts! Das sind Wände wie viele andere auch und basta.Gute oder böse Häuser, die das Glück oder Unglück derer bestimmen, die darin wohnen, gibt es nur in amerikanischen Filmen.Und genau betrachtet, können auch Möbel einen nicht konditionieren.Allerdings nur, wenn man sich auf die Konditionierung nicht einlassen will.Einfach ausgedrückt, sofern einer es nicht darauf anlegt, konditioniert zu werden.Dann kann es nämlich jeder beliebige Gegenstand sein, wie zum Beispiel die kleine Statue, die Livia in Fiacca gekauft hatte… Er nahm sie in die Hand.Sie war etwa fünfzehn Zentimeter hoch und stellte einen Jungen mit einem fröhlichen Lausbubengesicht dar, der eine Kiste Fisch auf der Schulter trug.Es war kein Meisterstück, hatte aber einen gewissen Charme.Livia hatte sie vor allem wegen ihres Gesichtsausdrucks gekauft, erfahren, offen, intelligent.Und schlagartig erinnerte er sich an das, was Livia ihm zugeflüstert hatte, als sie sie ihm hinhielt:»Wenn wir eines Tages einen Sohn haben werden, dann soll er so sein.«Wie viele Jahre waren seither vergangen? Zehn? Fünfzehn? Und während ihn ganz plötzlich ein innerer Aufruhr überfiel, begriff er, dass Livia recht hatte.Nicht das Haus als solches, sondern das, womit man es ausgefüllt hatte, die Erinnerungen, die Vergangenheit, die Trauer und Freude, die Hoffnungen und Enttäuschungen, die Tränen und das Lachen, natürlich konditionierte all das!Er wollte die kleine Statue gerade wieder an ihren Platz stellen, da glitt sie ihm aus der Hand und fiel zu Boden.Er bückte sich fluchend, um die Bruchstücke aufzusammeln.Nur der Kopf war auf Höhe des Halses klar und sauber vom Rumpf getrennt, ansonsten hatte die Figur keinen Schaden erlitten.Er versuchte, sie wieder zusammenzusetzen: Die Teile passten aufs Vollkommenste aufeinander, nicht der kleinste Splitter war abgeplatzt.Er suchte nach einem Alleskleber, fand ihn, setzte sich und fügte den Kopf mit größter Sorgfalt wieder an den Körper.Er beglückwünschte sich, die Reparatur war perfekt gelungen, und das, obwohl er überhaupt kein handwerkliches Geschick besaß.Er ließ die Statuette auf dem Tischchen stehen und ging seinen Koffer packen.Er würde mindestens vier Tage mit Livia wegbleiben.Doch kaum hatte er den Koffer vom Schrank heruntergeholt und aufgeklappt, war ihm nicht mehr nach Reisevorbereitungen, ihm war die Lust vergangen.Am nächsten Morgen hätte er noch alle Zeit der Welt, um zu packen.Er beschloss, so lange auf der Veranda sitzen zu bleiben, bis ihn der Schlaf überkommen würde.Am nächsten Morgen wachte er später auf als gewöhnlich, nämlich nach acht, offenbar waren sein Kopf und sein Körper bereits in Urlaubsstimmung.Er stellte sich lange unter die Dusche, und nach dem Rasieren packte er Rasierapparat, Seife, Kamm und die anderen Dinge, die er brauchte, zusammen und steckte sie in ein elegantes schwarzes Necessaire, das Livia ihm einmal geschenkt hatte, und legte es in den Koffer.Dann öffnete er den Schrank und begann, die Hemden auszusuchen.Um neun Uhr war der Koffer gepackt, er klappte ihn zu, trug ihn zum Auto und legte ihn in den Kofferraum.Sollte er noch mal beim Kommissariat vorbeifahren? Oder sich einfach ins Auto setzen, ohne irgendwem etwas zu sagen, und sich dann von außerhalb melden? Wahrscheinlich war es doch besser, die Reise jetzt gleich telefonisch anzukündigen.In dem Augenblick, als er den Hörer abnahm, sah er die Statuette.Er nahm sie in die Hand und betrachtete sie [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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