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.Wenige Minuten später war er wieder eingeschlafen.Nur Augenblicke schienen ihm vergangen zu sein, als er von groben Händen geweckt wurde, die ihn schüttelten.Er setzte sich betäubt auf, während ein gedrungener Troll etwas Unverständliches zu ihm sagte und auf einen gefüllten Teller deutete, bevor er das Zelt wieder verließ und in den Tag hinaustrat.Shea kniff die Augen zusammen.Erstaunt stellte er fest, dass die Lederfesseln entfernt worden waren.Er rieb sich Hand- und Fußgelenke, um die Zirkulation anzuregen; dann aß er, was man ihm gebracht hatte.Vor dem Zelt schien ein wildes Durcheinander zu herrschen, man hörte die aufgeregten Rufe von Trollen, die hin und her eilten.Shea verschlang den letzten Bissen und hatte sich eben entschlossen, einen Blick nach draußen zu werfen, als sich der Zelteingang verdunkelte.Ein mächtiger Troll kam herein und bedeutete Shea, ihm zu folgen.Der Talbewohner fasste sich an den Rock, unter dem sich die Elfensteine in ihrem Lederbeutel befanden, und ging widerwillig mit.Eine Eskorte von Trollen führte den kleinen Südländer durch ein großes Lager von unterschiedlichen Zelten und Steinhütten auf einer Klippe, die umgeben war von niedrigen Bergkämmen.Shea sah zum fernen Horizont hinüber und erkannte, dass sie hoch über der trostlosen Ebene waren, die sie in der vergangenen Nacht durchquert hatten.Das Lager wirkte leer, und die Stimmen, die Shea vorher vernommen hatte, waren verstummt.Die Feuer waren niedergebrannt.Ein kalter Schauer huschte Shea über den Rücken, als ihm der Gedanke kam, dass er vielleicht zu seiner Hinrichtung geführt würde.Weder von Panamon noch von Keltset war etwas zu sehen.Allanon, Flick, Menion Leah und die anderen befanden sich irgendwo im Südland und ahnten nichts von seinem Unglück.Er war allein und würde sterben müssen.Er war von der Angst so gelähmt, dass er nicht einmal daran dachte, einen Fluchtversuch zu unternehmen.Bleich schritt er zwischen den Bewachern durch das verlassene Lager.Vor ihnen ragte ein Grat auf, als Grenze des Lagers, dann hatten sie die Hütten und Zelte hinter sich und standen auf einer großen, offenen Lichtung.Shea riss ungläubig die Augen auf.Dutzende von Trollen saßen in einem weiten Halbkreis gegenüber dem Berggrat.Die Köpfe drehten sich Shea kurz zu, als er die Lichtung betrat.Vor dem Grat saßen drei verschieden große Trolle, wohl auch verschiedenen Alters, wie Shea vermutete, von denen jeder einen farbig bemalten Stab mit einem schwarzen Wimpel in der Hand hielt.Panamon Creel saß ein wenig abseits.Seine nachdenkliche Miene veränderte sich nicht, als er Shea erblickte.Die Aufmerksamkeit aller galt der riesigen Gestalt Keltsets vor dem Halbkreis der Trolle.Er hatte die Arme verschränkt.Als Shea in den Halbkreis geführt wurde und sich neben Panamon niederließ, schien ihn dieser nicht zu bemerken.Eine Weile blieb es still.Es war das merkwürdigste Schauspiel, das Shea je erlebt hatte.Einer der drei Trolle vor dem Halbkreis stand auf und stieß den Stab auf den Boden.Die ganze Versammlung erhob sich, drehte sich ruckartig nach Osten und sprach einige Worte in ihrer fremden Sprache.Dann setzte sich alles wieder hin.»Sie haben gebetet, verstehst du.« Es waren die ersten Worte, die Panamon von sich gab, und Shea zuckte erstaunt zusammen.Er sah den Dieb von der Seite an, aber Panamon blickte zu Keltset hinüber.Ein zweiter Stabträger stand auf und sprach kurz zu den versammelten Trollen, wobei er mehrmals auf Panamon und Shea wies.Der kleine Talbewohner wandte sich erwartungsvoll Panamon zu.»Das ist ein Prozess«, erklärte der Dieb ausdruckslos.»Aber er gilt nicht dir oder mir.Wir sollen zum Schädelberg gebracht werden, hinter der Messerkante, zum Reich des Dämonen-Lords, wo wir festgehalten werden sollen für - ich weiß nicht, wofür.Ich glaube, sie wissen noch nicht, wer wir sind.Der Geister-Lord hat befohlen, dass alle Fremden zu ihm gebracht werden müssen, und man macht mit uns keine Ausnahme.Es besteht immer noch Hoffnung.«»Aber ein Prozess -« begann Shea zweifelnd.»Gegen Keltset.Er hat sich auf das Recht berufen, von seinen eigenen Leuten vor Gericht gestellt zu werden, statt dass man ihn Brona übergibt.Das ist ein alter Brauch - die Bitte darf nicht abgeschlagen werden.Er wurde bei uns gefunden, obwohl sein Volk mit unserer Rasse im Krieg liegt.Damit gilt er automatisch als Verräter.Ausnahmen gibt es nicht.«Shea warf einen Blick auf Keltset.Der riesenhafte Troll saß in der Mitte der Versammlung, ohne sich zu regen, während die Stimme des Stabträgers monoton weitersprach.Wir haben uns geirrt, dachte Shea.Keltset hat mich und Panamon nicht verraten.Aber weshalb hatte er zugelassen, dass sie sich ohne Gegenwehr ergaben, wenn er wusste, dass auch sein Leben verwirkt war?»Was werden sie mit ihm machen, wenn sie entscheiden, dass er ein Verräter ist?« fragte er.Panamon zuckte die Achseln.»Ich weiß, was du denkst.« Die Stimme des Diebes klang erregt.»Er setzt alles auf eine Karte.Wenn er für schuldig befunden wird, stößt man ihn augenblicklich die nächste Klippe hinunter.« Er machte eine Pause und sah Shea an.»Wir können ihm nicht helfen.«Sie verstummten, als der Sprecher seine Rede beendete und sich wieder setzte.Dann trat ein anderer Troll vor die drei Wimpelträger, bei denen es sich wohl um die Richter handelte, und gab eine kurze Erklärung ab.Ihm folgten mehrere Stammesgenossen, die alle auch kurze Ansprachen hielten und auf Fragen der Richter antworteten.Shea verstand kein Wort, vermutete aber, dass es sich bei den Befragten um Angehörige des Trupps handelte, dem er und seine Begleiter in die Hände gefallen waren.Das Wechselgespräch schien sich endlos fortzusetzen.Keltset bewegte keinen Muskel.Shea betrachtete den ausdruckslosen Riesen und konnte nicht begreifen, warum er zugelassen hatte, dass sich die Dinge so entwickelten.Shea und Panamon wussten schon seit geraumer Zeit, dass Keltset kein gewöhnlicher Ausgestoßener war, vertrieben von seinem Volk.Er war auch nicht einfach der Dieb und Abenteurer, als den Panamon ihn ursprünglich dargestellt hatte.In den seltsam sanften Augen leuchtete hohe Intelligenz, die ein unausgesprochenes Wissen über das Schwert von Shannara, den Dämonen-Lord und selbst Shea verriet.Im Herzen des Riesen war etwas Tiefgründendes verborgen.Wie bei Allanon, dachte Shea plötzlich.Auf irgendeine Weise waren beide der Schlüssel zum Geheimnis des Schwerts von Shannara.Shea empfand das als unheimliche Offenbarung und schüttelte den Kopf, aber es blieb keine Zeit für weitere Überlegungen mehr.Die Zeugen waren befragt, und die drei Richter forderten den Angeklagten nun auf, sich zu verteidigen.Einen schier endlosen Augenblick herrschte lastendes Schweigen, als die Richter, die versammelten Trolle und die beiden Männer darauf warteten, dass Keltset aufstand und reagierte.Der Riesen-Troll saß immer noch regungslos da, wie von einer tiefen Trance erfasst.Shea wurde von dem wilden Drang geschüttelt, irgend etwas zu tun, aufzuspringen, zu schreien, nur, damit diese unerträgliche Stille nicht länger anhielt, aber seine Kehle war wie zugeschnürt.Die Sekunden verrannen.Dann erhob sich Keltset ganz plötzlich.Er stand auf, reckte sich und nahm plötzlich die Haltung eines Wesens an, das mehr war als ein Sterblicher.Stolz trat er der Versammlung und den Richtern gegenüber.Er griff unter den breiten Ledergürtel und zog eine schwarze Metallkette mit Anhänger heraus.Er hielt sie kurze Zeit in den Händen.Die Richter rissen die Augen auf.Shea sah ein Kreuz in einem Kreis, dann hob der Riese die Kette über den Kopf und legte sie sich um den Hals.»Bei den Göttern, denen wir das Leben verdanken… ich kann es nicht fassen«, flüsterte Panamon.Die Richter standen entgeistert auf.Als Keltset sich langsam herumdrehte, stießen die versammelten Trolle verwunderte Rufe aus, sprangen auf und deuteten wild auf den leidenschaftslosen Riesen in ihrer Mitte.Shea schaute mit offenem Mund zu [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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