[ Pobierz całość w formacie PDF ]
.Schon rein physiologisch nicht.«»Du musst ja beruflich ganz im Zenit stehen.Bei so einer Spitzenfrau! Wie hast du das geschafft?«»Ach Gott, ein Rezept gibt’s da nicht.Vielleicht so viel: Sich selbst unbedingt treu bleiben.Keine Kompromisse eingehen.Niemals jemandem bloß gefallen wollen.«Alle nickten andächtig.Da klatschte die Bodybuilderin in die Hände und rief: »Damenwahl!« Im Nu tanzten alle.Schmalenbach hatte eine Pianistin abbekommen, die an der Sorbonne über den Begriff der Friedlichen Koexistenz habilitiert hatte und keine fünfzig Kilo wog.»Geht Ihnen dieser oberflächliche Körperkult nicht auch ungemein auf die Nerven, Herr Schmalenbach?«, flüsterte sie ihm ins Ohr.In diesem Moment rauschte Elke herein.Sie war unfrisiert und trug unter dem Mantel ihren rosa Hausanzug.»Wer si … wer sind Sie denn?«, fragte der Klassensprecher.»Schmalenbachs Frau«, antwortete Elke stolz.»Ich bin nur gekommen, um ihm zu sagen, dass ich sowieso nicht mitgegangen wäre.Auch wenn er mich darum gebeten hätte statt diese oberflächliche Person an seiner Seite.Ich habe andere Interessen.Heute Abend zum Beispiel läuft auf 3sat die Wiederholung der Talkshow vom Dienstagabend.«»Das soll ja ein Knaller gewesen sein«, sagte die Greenpeaceaktivistin.»Wer die verpasst hat, kann gar nicht mehr mitreden«, flötete Elke.»Schönen Abend noch.«Die Vorstandsvorsitzende stellte sich ihr in den Weg.»Was soll das heißen?«»Ja, haben Sie denn nicht gehört, was am Dienstagabend in der Talkshow los war?«Die Frau, die einen Bestseller über ihre Schwester geschrieben hatte, mischte sich ein.»Ich bin mit dem Talkmaster seit Jahren eng befreundet, der hätte mir doch was gesagt …«Die Frauen waren außer sich, sie bestürmten Elke zu bleiben.Wieder war es der Zahnarzt aus Friedberg, der eingriff: »Moment, meine Damen, ich appelliere an Sie, nicht zu vergessen, dass Sie sich hier auf unserem Klassentreffen befinden!«»Du hältst jetzt deine Klappe!«, beschied ihm seine Greenpeace-Gattin.Der Klassensprecher wollte einschreiten, bekam aber angesichts der bösen Blicke der Sopranistin kein Wort heraus.Elke musste den Damen jede Wendung der spektakulären Talkshow berichten.Sie war der Mittelpunkt des Abends.Es ging hoch her.Die Damen ließen Schampus auf Kosten der Klassenkasse kommen.Die Bodybuilderin fand die Veranstaltung plötzlich öde und verabschiedete sich.Ganz in der Nähe trafen sich die Bundesligaringer zu ihrer jährlichen Wohltätigkeitstombola.Die Stimmung unter den Schulfreunden sank auf einen Tiefpunkt.Jemand machte den Vorschlag, Skat zu spielen – wie früher beim Blaumachen im Café Becker.Als Erster ging der Zahnarzt – um halb elf, ohne die Greenpeace-Aktivistin.Er hatte am nächsten Morgen Sprechstunde.Angeblich gab es noch freie Termine.Niemand nutzte jedoch die günstige Gelegenheit.Die anderen brachen auch auf.Ohne ihre Gattinnen, denen erklärte Elke gerade den Dreh bei der Zubereitung der Spaghetti a la Maricona Arrabiata.Schmalenbach ging noch auf ein letztes Bier ins »Promi«.Pfeifenberger hatte seinen Moralischen.»Ich konnte nicht anders«, jammerte er.»Mein Gewissen hat mich geplagt.Die arme Elke, allein zu Hause, weil du dich mit einer anderen schmückst.Ich musste sie aufklären.Verzeihst du mir?«»Schon gut«, sagte Schmalenbach großmütig.»Immerhin wird unser nächstes Klassentreffen im Jahr 2025 ganz sicher OHNE DAMEN stattfinden.«Der ScheibenwischerSeit drei Wochen war Schmalenbachs wichtigste Kreuzung blockiert.Wegelagerer hemmten den natürlichen Verkehrsfluss.Außenseiter der Gesellschaft.Rücksichtslose Anarchisten.Feinde der Zivilisation.Das Ganze war perfide Sabotage – ein Wunder, dass die Polizei nicht einschritt.»Es hat auch was Gutes«, sagte Elke, die immer an allem etwas Gutes entdeckte, nur nicht an Schmalenbach.»Man hat eine saubere Frontscheibe.Für nur einen Euro.«Schmalenbach quälte sich.»Und wenn man nicht will? Wenn man seine Scheibe selber wischen will – oder gar nicht?«»Spießer!«, beschimpfte ihn Elke.Schmalenbach steckte das weg, er stand mit seinen anachronistischen Ansichten von der Würde des Konsumenten eben auf verlorenem Posten.Schmalenbach entwickelte eine fast kriminelle Energie darin, das Nadelöhr zu umfahren.Elke missbilligte das.Zudem behauptete sie, die Windschutzscheibe müsste dringend geputzt werden.Und: »Damit unterstützt man junge Leute, die ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen.«»Ich lasse mich nicht nötigen!«, wehrte sich Schmalenbach.Dann musste er, als er mit Elkes Hilfe Papiermüll zum Container bringen wollte, die belagerte Kreuzung passieren [ Pobierz całość w formacie PDF ]

  • zanotowane.pl
  • doc.pisz.pl
  • pdf.pisz.pl
  • luska.pev.pl
  •