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.Sehr komisch mutet vollends an, daß heroische Persönlichkeiten (Dühring usw.) dem Menschen zumuten (im Grunde tut dies auch Nietzsche), er solle trotz Verzichtleistung auf jede moralische Weltordnung und eigene Fortdauer das Leben als Schule heroischer Ethik auffassen und seine Persönlichkeit großartig aufwärts entwickeln.Wozu denn, da blindes Walten der »Natur« ihn jeden Augenblick wegraffen kann, und vermöge welcher eigenen Triebe und Kräfte? Doch nur durch ein zu heroischer Ethik fähiges gewaltiges Seelenleben? Da dies aber innerhalb mechanistischer Auffassung keinen Platz hat, jeder wirkliche Seelenbegriff etwas Immateriell-Antimechanisches und Unzerstörbares bedingt, so verpufft jede materialistische »Moral« im leeren Raum.Vielmehr gründen sich Brunos Eroici Furori als Proklamierung heroischer Weltanschauung auf festes Gottes- und Unsterblichkeitserkennen.Immer haben ziemlich viele diese rein seelischen Triebe geteilt, obendrein hängt die menschliche Psyche nicht bloß am Sinnlichen, sondern, vom Ethischen abgesehen, auch am Ästhetischen, also hat sie angeborene Neigungen zu Immateriellem.Wie kommt Saul unter die Propheten, ein so für sich bestehendes Seelenleben in die Mechanik? Und wenn es sich dabei noch um raffinierte Kulturblüte handelte! Aber wir finden den Kunsttrieb schon bei Urmenschen und oft bei schlichten Volksleuten ehrlicher als bei Pseudogebildeten.Der Materialismus kann also die Würde des Menschen nur retten, wenn er eine Position nach der andern verläßt und ein angeborenes Seelenleben zugibt, wie es sich schlechterdings nicht mit bloßem Sinnenleben verträgt.Denn auf letzterer Grundlage wäre jede, nicht nur die heroische, Persönlichkeit ungeheuerliche Selbsttäuschung.Eine nur auf kürzeste Kündigungsfrist gestattete Persönlichkeitsbildung besäße höchstens für den zeitweiligen Inhaber relativen Wert, objektiv gar keinen, sie wäre ironisch flüchtige Einbildung.Nun pflegen aber alle Natur- und Lebenserscheinungen irgendwelchen Sinn zu haben, zumal bestrebt sich die Naturwissenschaft, einen solchen zu entdecken, und der Mensch kann sich wirklich nicht anders helfen als je nach seiner größeren oder kleineren Anlage eine Persönlichkeit zu bilden.Der Bolschewismus, diese äußerste Entgleisung des Materialismus, ist damit nicht einverstanden, sondern möchte durch erlogene »Gleichheit« jeden Persönlichkeitswert vernichten.Daß er schon daran scheitern wird und muß, erscheint minder wichtig, als sein durchaus logischer Haß, der im Individuellen die Wurzel alles Kultur-Differenzierens fürchtet.Er sollte auch offen bekennen, was er aus geistiger Verworrenheit weder darf noch will, daß er jede Ethik, also auch sozialistisch-kommunistische verfolgen muß, womit das Chaos wiederkehrt.Denn wenn der radikalste linke Flügel der Materialisten schlankweg behauptet, Leben habe überhaupt keinen Sinn und höchstens Wert in grobsinnlicher Befriedigung der Triebe, so geben wir unsererseits gerne zu: ohne den Unsterblichkeits- und Gottesgedanken wäre alles, was wir Psyche nennen, nur unnützer Ballast.Für etwas so Ephemeres, wie dies klägliche »Diesseits« sich um Ethik zu bemühen, wäre vergeudete Anstrengung.Ergötzlicherweise trägt aber die Amoralität ihre Remedur in sich selbst, insofern die zügellosen Egoismen sich untereinander totschlagen und das Dasein vollends unerträglich machen würden.(Der Bolschewismus verbürgt nicht mal die erlogene Gleichheit, die Ungleichheit der Muskelstärke entschiede, und das roheste Vieh würde am längsten übrig bleiben.) Ethik ist also notwendig, wie schon die ältesten Menschenarten ruckweise einsahen oder sich vielmehr unbewußt dazu genötigt fühlten, ist aber unmöglich ohne Wechselspiel der Persönlichkeiten, ist außer bloßer Polizeiaufsicht zum Schutz der Ichegoismen unsinnig ohne Beziehung auf Gott und Unsterblichkeit.Und da Persönlichkeit für so kurzes kümmerliches Dasein unbrauchbar wäre, so rennt Skepsis umsonst gegen die Wand der Wirklichkeit, daß Persönlichkeit und Ethik uraltbekannte Notwendigkeitstatsachen sind.Sinnloses und logisch Unmögliches als Allparole auszugeben ist einfach Dummenjungenstreich, metaphysische Aufklärung nur deshalb verlachend, weil sie statt grausamer Sinnlosigkeit erhabene Weisheit aus dem Allphänomen abliest.Den klarsten Denkbeweisen tönt immer nur Geschrei einer Kleinkinderbewahranstalt entgegen: auf den Tisch legen, sonst glauben wir nicht! Nitschewo! Vom notwendig Unsichtbaren Handgreiflichkeit verlangen ist um so kindischer, als der Materiegläubige selber keine Spur materieller Beweise aufbringt, sobald er für seine Zwecke abstrakt definieren will.Tatsächlich stellt sich Kants Lehre genau auf den Kopf: Die Wirklichkeit Gottes beweist die Möglichkeit der Ethik, beileibe nicht der »Freiheit«, die nur ein scholastischer Wahn.Historisch beweisbar ist nur die Gottesidee das primär Gegebene, sie geht dem Glauben an jenseitige Fortdauer vorher, erst aus beiden stellt sich die Notwendigkeit einer Sittlichkeit ein.»Selbständiges Gewissen« war noch nie »Sonne einem Sittentag« (Goethe), sintemal es so Selbständiges nicht geben kann und das »Gewissen« sich individuell bei jedem differenziert.Nietzsche verlegt den Ursprung der Religion ins schlechte Gewissen, was wie gewöhnlich falsch bei ihm gesehen, denn der Wilde hat amoralische Gewissenlosigkeit ohne »schlechtes Gewissen«, kam umgekehrt erst durch Anerkennung eines notwendigen höchsten Wesens zu Moralbegriffen.Das darf man eher Erweckung eines guten Gewissens nennen durch Gewinnung eines Verhältnisses zu »Gott«.Kants Beweis Gottes aus menschlicher Ethik hantiert aber geradeso konfus wie die Wissenschaft, die sich als erleuchtete Lehrmeisterin einer blinden seelenlosen Materie aufbläst, deren stumpfe Indifferenz sie als Produkt dieser »Natur« doch selber teilen müßte.Kant schiebt nämlich dem Übersinnlichen menschliche Funktionen unter.Wollen und Sollen (Vernunftethik), Gott aber ist »höher denn alle Vernunft« und wäre als Vereinspräsident für Ethische Kultur eine sehr komische Person.Nur eine »reine Vernunft«, die Kant doch als unmöglich im Menschen ablehnt, könnte reines Wollen und Sollen kennen.Beim Menschen geraten schon Sinnlichkeit und Verstand in Zwiespalt, daraus entsteht organisch die »Pflicht«, zwischen niedern und höhern Interessen zu wählen [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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