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.« Der Mann wollte Etwas sprechen; doch der Mann im Mantel unterbrach ihn: »Schweig, Ralph, spare Deinen Dank zu gelegner Zeit, und merke auf, was Dir jetzt zu thun obliegt.« Nun gebt Acht, Meister, was der Mann im Mantel sagte: »Bis Morgen nach Mitternacht wird Dir das Fräulein die bewußten Dokumente übergeben, nebst einem Schreiben von mir, ich führe einen Meisterstreich im Schilde, Du magst dem Gerhard sagen, einen kühnern hätte ich nie für ihn vollführt; sobald Du die Papiere hast, begibst Du Dich auf den Weg, am Thore, gegen Mainz, ist der Thorwart unser, Du rufst ihm zu: lup – lup – ja, wartet ein wenig – lupus in fabula, – richtig, das ist der Spruch, – und er wird Dir ohne Säumniß öffnen; jenseits der Stadtgrenze wird Dir, bei der schwarzen Bank, ein Mann im weißen Mantel die Dokumente abverlangen; Du gibst sie ihm, wenn er Dich mit dem Spruche: lupus in fabula, anredet, er wird dann schon für Deine fernere Sicherheit Sorge tragen; mach' Deine Sache gut, denn dießmal gilt's das Höchste.« Darauf schieden sie, und als sich der im Mantel umwandte, erkannte ich – doch kaum wage ich es zu sagen – aber ich will dennoch schwören, daß er es war, ja, ich erkannte des Kaisers Freund, den Günther von Nollingen.BANDINI zusammenfahrend.Den Günther? – den Günther von Nollingen? des Kaisers Liebling? Ja, nun ist Alles wahr, was Du gesagt, und klarer, als Du denken kannst, liegt das höllische Gespinnst vor meinen Blicken.RÖSEL stolz.Nun, Meister, daß es auf eine Verrätherei hinausläuft, wenn des Kaisers Freund in dunkler Nacht Botschaft senden will an Gerhard von Mainz, seinen ärgsten Todfeind – das ward der Pfeffer-Rösel doch auch klar, so dumm Ihr sie immer halten mögt; auch wäre ich gerne hingelaufen, und hätte Alles dem Kaiser entdeckt, denn dazu fehlt es mir nicht an Muth.Ihr mögt es glauben; aber erstlich rief mich die Sorge für die Mutter heim, und dann dachte ich auch: wer wird der armen Pfeffer-Rösel glauben, wenn sie gegen solche vornehme Leute ihre Stimme erhebt.Da, als die Mutter besser ward, dachte ich an Euch, Meister Antonio, wie Ihr so recht ein wackerer ehrenfester Mann seid, und Gott ließ mich Euch finden.BANDINI in großer Bewegung.Du thatest wohl, mein kluges Kind.Ha! Nollingen, der Antonio lebt noch – die Rache kommt – reift sie auch langsam, endlich naht sie doch! Klugheit, Vorsicht nur führt hier zum Ziele; ich kann nicht zeugen gegen ihn, Du kannst es nicht, und die Beweise fehlen.Pause.Wie, wenn ich – ja, der Junker von Sonnenberg ist ein edler Jüngling voll ritterlichen Muthes, er hat mir einen Dienst erwiesen, ich will ihm einen leisten, der ihn hoch erheben kann; Rösel, zeige mir den Weg zu ihm.RÖSEL froh.Ja, ja, der Junker muß es wissen; kommt, Meister, laßt uns zu ihm eilen, an der Thüre kehr' ich gern um, aber, wenn der Tag graut, komm' ich wieder, dann müßt Ihr mir Alles sagen, was sich weiter begeben.Nicht wahr, Meister, Alles, Wort für Wort! Kommt nur.Geschwinde, kommt! –Indem ihn Rösel geschäftig fortzieht, fällt der Vorhang.Ende des zweiten Aufzuges.Dritter AufzugErste SceneGemach in der kaiserlichen Pfalz.Eine Lampe hängt von der Decke herab, das Gemach schwach beleuchtend.Als aufgezogen wird, hört man aus der Ferne ein frommes Lied von mehreren Stimmen singen, aber sehr schwach.SONNENBERG allein, liegt in einem Lehnstuhl und schläft.Er ist im Nachtkleide und spricht träumend.Mein holdes Röschen! – bist Du's wahr und wahrhaftig, die vor mir steht? Er breitet die Arme aus, erwacht von der raschen Bewegung, springt auf, und sieht erstaunt um sich.Wo bin ich? Wo war ich? Ein Traum das Alles? Und welch ein Traum? Sah ich nicht das liebliche Röschen vor mir stehen, und breitete sie die Arme nicht aus, und tausend Stimmen jubelten um uns her? Ach, da vernahm ich wohl den Sang, mit dem der fromme Kaiser sich jede Nacht vor dem Schlafengehen ergötzt, und der spielte neckend herüber in meinen Traum, und schuf das seltsame Bild.Der Gesang verstummt.So – jetzt wird mir schon viel nüchterner zu Muthe.Was doch ein Traum vermag.Ist mir nicht die Brust erfüllt mit einem Sehnen nach – Was stocke ich? warum es mir verbergen? Nach dir, du holdes Unschuldsbild, nach dir, mein süßes Röslein.– O trügest du so viele Ahnen im Stammbaum, als Liebesblicke im Auge, wie ganz könnt' ich mich dann dem Zug des Herzens überlassen.Zweite SceneBandini in einem Mantel gehüllt.Sonnenberg.BANDINI vorsichtig auftretend, sieht sich um.Seid Ihr allein, Junker!SONNENBERG nach dem Schwert fahrend.Was soll's?BANDINI näher tretend.Nicht so rasch, Junker! Laßt das Schwert in der Scheide.Zwar ist mein Sinn nicht friedlich, noch mein Geschäft, doch habt Ihr gegen mich den Ernst nicht nöthig.SONNENBERG.Ihr seid's, Meister Antonio Bandini? Was wollt Ihr mir? Was sucht Ihr bei einbrechender Nacht in der Kaiserpfalz? Und wie kommt Ihr herein?BANDINI.Frank und frei, als gehörte ich zu den kaiserlichen Leibdienern.Hier nur in den Gängen schlich ich mit einiger Vorsicht umher, bis ich Euch fand.SONNENBERG.Und was sucht Ihr, Meister?BANDINI feierlich [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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