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.»Wenn er total blank ist«, meinte Frau Pütterich, »dann müßte man ihm ja ein wenig unter die Arme greifen, wie?«Frau Lobedanz hüstelte und warf ihrem Otto einen Blick zu, der zu sagen schien: daß du mir aber dieses Mal nicht wieder einen Fünfzigmarkschein herausrückst!»Das hat wohl noch ein wenig Zeit«, meinte Fräulein Sonntag und fand mit ihrer Bemerkung zum erstenmal die volle Zustimmung von Frau Lobedanz.Als die Früchte zum Nachtisch gereicht wurden — »wo nehmen die bloß diese steinharten Birnen her?« —, erschien Signor Cerini, der Feriale-Vertreter in Rimini, erkundigte sich sprachgewandt nach dem Wohlergehen der Reisenden und verteilte Prospekte mit Vorschlägen für kleine Autobus-Ausflüge nach San Marino.»Der soll bloß mit San Marino aufhören!« flüsterte Frau Pütterich Frau Lobedanz zu.nach Ravenna und über Riccione und Pesaro nach Ancona, mit einer in dem Fahrpreis von 1500 Lire inbegriffenen Kaffeestunde nach deutscher Art mit Apfelkuchen und Schlagrahm.»Der Kaffee könnte mich nach dem Plurksch, den man hier vorgesetzt kriegt, fast reizen, Frau Lobedanz.Wie steht’s, machen Sie mit?«»Was meinst du dazu, Otto? Und was hast du für den Nachmittag vor?«»Wir wollten uns eigentlich heute nachmittag die alten Römerbauten in Rimini ansehen«, sagte Herr Blumm und trat Otto Lobedanz auf den Fuß.»Na, selbstverständlich fährst du mit Frau Pütterich zum Kaffee, Mama, du wirst dir doch den Apfelkuchen mit Schlagsahne nicht entgehen lassen! Und die Gegend lernst du dabei auch ein bißchen kennen.«»Na ja, Otto, wenn du meinst.«»Und Sie, Herr Schnürchen?« fragte Frau Pütterich, »locken Sie noch immer die Grabdenkmäler von der ollen Galla Plazenta, oder wie sie gleich hieß? Oder hätten Sie nicht doch lieber Lust, uns zu begleiten? Natürlich nicht uffjefordert, wie mein seliger Pütterich in seiner witzigen Art bei derlei Gelegenheiten zu sagen pflegte, sondern selbstverständlich injeladen!«»Pesaro, Ancona«, sagte Herr Schnürchen schmunzelnd, »Frau Pütterich, seien Sie mit solchen Einladungen vorsichtiger, ich nehme sie nämlich an.«Fräulein Sonntag und Fräulein Lenz erklärten, den Nachmittag dazu zu benutzen, um sich an den billigen Schuhständen Sandaletten für den Strand zu kaufen, und so hatten alle ihr besonderes Tagesprogramm.Der Omnibus nach Ancona startete an der Piazza Tripoli um drei Uhr.Man hatte Zeit genug, sich von den Anstrengungen des Vormittags zu erholen.Otto Lobedanz begleitete seine Mutter zu ihrem Zimmer: »Gönn dir etwas, Mama«, sagte er und tätschelte ihren Arm, »und wenn wir mit den zweihundert Mark nicht aus-kommen — ich habe mir noch etwas extra eingesteckt.«»Ich auch, Ottochen«, sagte Frau Lobedanz gerührt.»Na, und vor allem freut mich, daß du dich mit der Pütterichschen ausgesöhnt hast.Wo ich den ganzen Tag am Strand bin, brauchst du schon ein bißchen Anschluß.«»Ach, weißt du, Ottochen, die Pütterichsche.So ganz meine Kragenweite ist das nicht.Die Frau redet ein bißchen viel, und der selige Pütterich geht mir nicht durch den Hals.«»Dann spül ihn eben mit Kaffee herunter, Mama.Und Herr Schnürchen ist ja auch dabei.«»Ja, das ist mein Mann! Der hat so was an sich, ich weiß nicht, wie ich’s sagen soll, als ob er aus einem ganz guten Stall kommt.Ich begreife nicht, daß so ein feiner Mensch Musiker geworden ist.«»Aber, Mama, doch nicht bei der Zillertaler Blasmusik!«»Ach, Ottochen, bei denen stimmen am Abend die Kohlen, aber ob sie bei unserem Herrn Schnürchen immer stimmen, das möchte ich noch bezweifeln.« Und sie schloß die Tür hinter sich, um sich noch ein Stündchen lang zu strecken.Otto Lobedanz stieg die Treppe zum ersten Stockwerk empor und ging, während unten in der Pergola auch die anderen den Tisch verließen, um Siesta zu machen, über die Galerie zum letzten Zimmer.Er klopfte an den hohen, geschlossenen Fensterladen, vernahm die Aufforderung, einzutreten, und öffnete die Tür.Das Zimmer lag im Halbdunkel.Herr von Berg löschte im gleichen Augenblick, in dem Otto Lobedanz über die Schwelle trat, die Leselampe über seinem Bett.»Ach, Sie sind’s, Herr Lobedanz.Nehmen Sie sich einen Stuhl — und eine Zigarette.Ein Glück, daß ich mir in Innsbruck eine Stange mitgenommen habe.«»Wie geht’s Ihnen?«»Besch.wäre geprahlt«, knurrte Herr von Berg, »diese verdammten Gauner haben mich ganz schön fertiggemacht.«»Daß Sie auf so was ‘reinfallen konnten._!« Otto Lobedanzzog sich einen Stuhl ans Bett.Auf einem Schemel stand das Essen, unberührt.»Würden Sie es bitte wegstellen«, sagte Herr von Berg angewidert, »mir kommt der Kaffee hoch, wenn ich das öl rieche.«Otto Lobedanz trug den Schemel mitsamt der Porzellanplatte zur Tür und stellte ihn neben dem Eingang ab.»Zwei Venezianerinnen, die eine schwarz, die andere rot, flotte Bienen.« Herr von Berg ließ das Feuerzeug aufzucken, und in der gelben Flamme sah Otto Lobedanz sein Gesicht, das aussah, als ob Cassius Clay es eine halbe Stunde als Punchingball benutzt hätte.»Au weia!« murmelte Otto Lobedanz, »die Bienen haben Sie aber ganz hübsch zerstochen.«»Es waren zwei Kerle.Als sie kamen, roch ich Verrat, aber ich verließ mich auf meine Fäuste.Doch sie müssen mir was in denWein geschüttet haben.Als ich in den verdammten Wagen stieg, sackten mir plötzlich die Beine weg, und ich ging hinüber.Und da hatten sie es mit mir natürlich leicht.«»War das noch im Embassy?«»Was ist das?«»Lassen Sie nur«, sagte Otto Lobedanz, »wenn Sie das nicht wissen, dann brauche ich nach den anderen Lokalen, in die Sie noch gezogen sind, nicht zu fragen.«»Ich bin ein dummer Hund«, knurrte Herr von Berg.»Was ich mir von Weibern schon habe einbrocken lassen.Na ja, Schwamm darüber!«»Und jetzt sind Sie natürlich pleite, wie?«»Was heißt pleite? Gibt’s noch ‘ne Steigerungsmöglichkeit? Pleiter — am pleitesten.«»Hören Sie«, sagte Otto Lobedanz, »ich habe mir ein paar Kröten eingesteckt, von denen Muttern nix weiß.Wenn ich Ihnen einen Fünfzigerstutzen anbieten darf.«»Sie sind ein feiner Kerl, Lobedanz, aber lassen Sie die Brieftasche stecken.Ich komme auf Ihr Angebot später zurück.Bis ich mich mit meiner verhauenen Visage wieder unter den Leuten sehen lassen kann, werden ein paar Tage vergehen.«»Das haben Sie nötig gehabt.!«»Vielleicht hab’ ich’s nötig gehabt«, sagte Herr von Berg und wollte grinsen, aber er ließ es stöhnend bleiben, denn in dem zerschundenen Gesicht tat ihm jeder Muskel weh.»Sogar die Uhr haben die Schweinehunde geklaut!« murmelte er, »und das macht mich verrückt [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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