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.»Wartet«, redete er sie in ihrer Sprache an.Baldo versteifte sich.»Was wollt Ihr?«Der Mann, dessen breites Kinn ein sorgfältig gestutzter Bart zierte, hob die Hände.»Entschuldigt, aber ich wurde gerade Zeuge Eures Gesprächs«, erklärte er.»Ihr habt darüber gesprochen, einen Ochsenkarren verkaufen zu wollen.Den würde ich mir gerne einmal ansehen.Wenn es ein kräftiges, nicht zu altes Tier ist und ein Wagen in gutem Zustand, gebe ich Euch fünf Dukaten dafür.Das ist ein guter Preis.«Cristin musterte den Mann von Kopf bis Fuß.»Wie viel soll das sein? Wir kommen aus dem Norden des Reiches und kennen diese Währung nicht.«»Der venezianische Dukat entspricht Eurem Goldgulden«, erläuterte der Mann.Fünf Goldgulden erschienen Cristin zu wenig, und sie wollte dem Mann eine abschlägige Antwort erteilen, doch dieser warf sich in die Brust.»Lasst mich Euch erst einmal vorstellen, bevor wir in Geschäftsverhandlungen treten.Mein Name ist Albrecht Braunstein, und ich bin Gewürzhändler.Ein sehr erfolgreicher, wenn ich das sagen darf.Wie Ihr stamme ich aus dem Heiligen Römischen Reich und besitze Geschäfte in Nürnberg, Augsburg und München.«»Ihr wollt also unseren Ochsenkarren kaufen«, kam Baldo, dem das großspurige Gehabe des Mannes nicht behagte, auf den Anfang ihres Gesprächs zurück.»Fünf Goldgulden, oder wie Ihr sie hier nennt, sagtet Ihr?«Braunstein nickte.»Natürlich muss ich mir beides erst genauer ansehen.«»Das versteht sich von selbst«, nickte Cristin.»Kommt heute Abend ins Handelskontor.«Der Himmel hatte sich verdunkelt, und unter den grauen, schnell dahinziehenden Wolken, die von Regen kündeten, schossen Möwen auf der Suche nach einem Zufluchtsort dahin.Schon zerrte ein heftiger Windstoß an Cristins Kopftuch.Die Schwangerschaft machte ihr dieser Tage arg zu schaffen, der Rücken schmerzte, und das Ungeborene bewegte sich oft allzu heftig in ihrem Leib.Während die vier die Gasse hinabeilten, einer der zahllosen Wasserstraßen zu, fielen die ersten Regentropfen.Im Nu waren die Freunde bis auf die Haut durchnässt.»Wie weit ist es noch bis zu einer der Badestuben, von der Ihr gesprochen habt, Bastian?« Cristin sah den Freund an und drückte das Kreuz durch.»Gleich hier, die nächste Gasse hinab«, antwortete er.Doch die Suche gestaltete sich nicht so einfach, wie Landsberg gedacht hatte.Die meisten öffentlichen Badestuben seien aufgrund der Sorge, es könnten Krankheiten eingeschleppt werden, inzwischen geschlossen worden, erklärte ihnen der Dolmetscher.Endlich aber wurden sie fündig, und der Venezianer blieb vor dem Badehaus stehen, um auf sie zu warten.Als sie eine gute Stunde später die Badestube verließen, regnete es immer noch, und das Wasser stand mittlerweile in großen Pfützen in den Gassen.Eigens für die Reise hatte Cristin ihr nachtblaues, samtenes Gewand mit den silbrigen Verzierungen an den Ärmeln mitgenommen, das ihr erster Ehemann Lukas ihr damals geschenkt hatte.Sie hatte es natürlich ein wenig ändern müssen, um die Rundung ihres Leibes zu verbergen, und obendrein noch einige Brokatverzierungen hinzugefügt.Immerhin wollte sie den Tuchhändler beeindrucken und gewiss nicht in ihrem staubigen Reisegewand vor ihn treten.Ihr glänzendes rotblondes Haar hatte sie hochgesteckt, sodass die Frisur ihr Gesicht betonte.Zum Schluss hatte sie den Umhang aus feiner Wolle umgelegt und ihn mit Baldos kupferner Brosche befestigt.Nachdem sie noch die neuen Schuhe übergestreift hatte, war Cristin zufrieden.Auch Bastian und Baldo hatten sich frische Kleider angezogen, die Haare gekämmt und die schmutzigen Sachen in einen Beutel verstaut.Endlich tauchte das gemauerte Ufer des Canal Grande vor ihnen auf.Sie liefen auf eine der dort liegenden Gondeln zu.Der Bootsführer, ein junger Bursche von höchstens sechzehn Jahren, bedeutete ihnen gestenreich, an Bord zu kommen und sich vor dem Regen in die halb offene Kabine zu flüchten, während er selbst ans Ende des schmalen Bootes trat.Mit einer langen Stange stieß er es vom Kai ab und begann, die Gondel durch den Canal zu steuern.So plötzlich, wie der Regen eingesetzt hatte, hörte er auch wieder auf, die Sonne eroberte sich ihren Platz am Himmel zurück und warf glitzernde Lichtpunkte auf die Pflaster und Dächer der Stadt.Der Anblick war bezaubernd, beinahe so, als läge über allem ein Hauch von Sternenstaub.Cristin wünschte, sie könnte sich das Bild für immer einprägen.Wenn sie erst wieder mit Elisabeth vereint war, wollte sie ihr alles berichten, von der Stadt im Wasser und ihren Farben, die selbst ein Maler kaum wiederzugeben vermochte.Es ging vorbei an zahlreichen Gebäuden, die mit ihren prächtigen Fassaden eher an Fürstenpaläste als an die Wohnhäuser gewöhnlicher Bürger erinnerten, selbst wenn es sich dabei um gut betuchte Handelsherren handelte.Zwischendurch konnte sie immer mal wieder einen Blick auf die Türme verschiedener Kirchen und Kathedralen erhaschen, die sich hinter den Gebäuden rechts und links des Canal Grande an dem nun helleren Himmel abhoben.Kurze Zeit nachdem sie unter einer breiten, aus Holz gebauten Brücke hindurchgefahren waren, lenkte der Bootsführer die Gondel ans Ufer und legte direkt vor einem mehrstöckigen, kunstvoll gestalteten Gebäude an.»Casa de Gaspanioso?«, rief Bastian und deutete auf die Fassade des Hauses.Der Bootsführer nickte eifrig.»Sì, Signore.Enrico de Gaspanioso.«Landsberg entlohnte den Mann, sie stiegen aus der Gondel und standen vor dem ausladenden Tor des Hauses.Cristin staunte, denn einer der Torbogen war direkt über einem Seitenarm des Canal Grande gebaut.Zwei Boote lagen dort vertäut, und es war ein Siegel darauf angebracht.Schon öffneten sich die breiten, aus dunklem Holz geschreinerten Flügeltüren, und ein Mann von vielleicht fünfzig Lenzen trat ihnen entgegen.Das dünne, ölig wirkende Haar fiel ihm weit über den Kragen der einfachen Jacke, wahrscheinlich ein Diener.Der Dolmetscher klärte den Mann inzwischen über den Grund ihres Kommens auf.Eine Weile redeten die beiden miteinander, dann drehte sich der Mann mit einer Geste des Bedauerns um und verschwand wieder im Inneren des Hauses.»Er sagt, sein Herr sei nicht anwesend«, erläuterte der Übersetzer.»Enrico de Gaspanioso befindet sich auf Reisen.Allerdings wird er in den nächsten Tagen zurückerwartet.Ihr müsst Euch also gedulden.Der Diener meinte, Ihr solltet es morgen wieder versuchen.«»Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn alles glattgegangen wäre«, murrte Baldo [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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