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.„Und wo willst du hin? Du hast kein Geld.Du hast nichts.“„Da irrst du dich gewaltig.“„Was? Du glaubst, dieser Hurenbock nimmt dich auf?“, spottete Eliane.„Der hatte seinen Spass.Er wird dich liegen lassen wie einen gebrauchten Lappen.“Wollte Eliane Sandrine treffen, dann hatte sie es jetzt geschafft.Angriffe gegen ihre eigene Person prallten ab.Doch Attacken gegen Menschen, an denen ihr etwas lag, konnte sie nicht abwehren.Sandrine schluckte schwer.Sie würde nicht weinen.Diese Genugtuung würde sie ihrer Mutter nicht geben.Trockenen Auges das Haus verlassen - was anschliessend kam, war egal.Tapfer setzte Sandrine den Koffer neben der Garderobe ab.Sie öffnete wortlos den Schrank, wühlte nach ihrer dicksten Jacke und zog sie über.Erneut hob sie den Koffer an und ging zur Haustür.Sie verliess das Haus.Ohne einen Blick zurück.Erst als sie im Zug sass, brachen die Tränen aus ihr heraus.Sie konnte sie kaum mehr trocknen.Es schien, als wollten sie nicht mehr versiegen.Inständig hoffte Sandrine, die Nachricht von ihrer bevorstehenden Ankunft wäre angekommen.Sie würde es nicht verkraften am Bahnhof einzutreffen und festzustellen, dass sie auch hier alleine war.Ihre Sorge bestätigte sich nicht.Sandrine traf pünktlich in Weiler ein.Mit feuchtem Gesicht, geröteter Nase und geschwollenen Augen stolperte sie aus dem Zug.Gregor entdeckte sie, bevor sie ihn sah.Er rief kurz nach ihr und hob bereits die Hand zum Gruss.Aber als er Sandrines Zustand bemerkte, tat er etwas, was der überlegte Gregor noch nie getan hatte.Er rannte ohne nachzudenken los.Beinahe hätte er zwei andere Reisende umgerannt, aber das war nicht wichtig.Er schob sie einfach beiseite und murmelte beiläufig eine Entschuldigung.Ehe Sandrine begriff, war er bei ihr und zog sie fest in die Arme.Da wurde auch der letzte Rest an Zurückhaltung weggespült.Sandrine schluchzte auf, dass es Gregor das Herz zerriss.Eine ganze Weile standen sie so da.Er hielt sie fest und sie weinte, bis sie keine Tränen mehr übrig hatte.Es bedurfte keiner Worte.Als das Beben ihres Körpers nachliess, wagte es Gregor, einen Arm von Sandrine zu lösen.Aber nur, um sich ihren Koffer zu nehmen.Sanft schob er sie an.Zusammen gingen sie zu Gregors Motorrad.Wie gewohnt schnallte er ihren Koffer auf den Gepäckträger.Nur war es dieses Mal für immer.Die Kilometer schienen nicht weniger werden zu wollen.Gregor hatte so sehr das Bedürfnis Sandrine nach Hause zu bringen, dass ihm der Weg dorthin ewig erschien.Nach Hause.Dorthin, wo sie genauso zu Hause war wie er selbst.Und genauso willkommen.So war es dann auch.Mit offenen Armen wurden sie empfangen.Ruth stand unten am Weg bereit, um Sandrine in Empfang zu nehmen.Egal, was geschehen war, egal, gegen welche Regeln der Gesellschaft ihr Sohn und Sandrine verstossen hatten, sie würde es niemals übers Herz bringen einen der beiden zu verstossen.Und sie würde sich wehren wie ein Stier, wenn es auch nur annähernd jemand wagen sollte, die beiden an den Pranger zu stellen.Liebe und deren Folgen war kein Verbrechen.Solange das Ehegelöbnis geleistet wurde.So schrieb es die Kirche vor, so sah es die Gesellschaft.Alles andere war Sünde und was Sünde war, war ein Verbrechen.Aber es gab weit schlimmere Sünden, als die beiden begangen hatten.Oder etwa nicht?Strang 1 / Kapitel 24Die Sirenen hallten von den steilen Abhängen wider.Ben horchte auf.Automatisch trat er ans Fenster und schob den Vorhang zurück.Das grosse Badezimmer lag unter dem Dach, das Haus war weit genug weg vom Dorf, so dass die Sicht nicht von anderen Häusern verdeckt wurde.Ausserdem lag es zwar versteckt hinter einem Fels, aber etwas erhöht, weshalb man vom Badezimmer aus einen guten Überblick über einen Teil des Tals hatte.Da waren sie.Sie fuhren aus dem Dorf hinaus.Wieso?Soweit er erkennen konnte, brannte es nirgends.Er sah dem Löschzug der Feuerwehr nach, bis er aus seinem Blickfeld verschwand.„Ben? Was ist los?“ Alice griff sich ihren Bademantel vom Haken, stand auf, wickelte sich ein und stieg aus der Wanne.„Ich weiss es nicht.Aber ich habe ein ungutes Gefühl.“„Ruf Kevin an.“Ben sah Alice an, als hätte sie ihm angeboten Gift zu essen.„Jetzt komm schon.Benimm dich nicht wie ein Zehnjähriger.“Wo sie recht hatte…Ben ging in den Flur und griff nach dem Hörer des alten Drehscheibentelefons.„Immer noch dieselbe Nummer?“Alice nickte einmal kurz.Ben wählte und wartete.Es klingelte, aber niemand hob ab.Ben drückte den Anruf weg.Alice hielt ihm einen Zettel unter die Nase mit zwei Handynummern.Ben wählte nacheinander beide.Bei beiden dasselbe: Keine Reaktion.„Wessen Nummern waren das? Jens‘ und Kevins?“„Genau.In der Polizei geht auch niemand ran?“„Nein.Die sind wohl schon längst dort, wo auch die Feuerwehr ist.“„Was nun?“„Ich werde das ungute Gefühl nicht los, dass dieser Einsatz etwas mit unserem hübschen Fluch zu tun hat.Ich fahr hin.“Ben drückte seiner Mutter einen Kuss auf die Wange und eilte zum Hauptausgang.Auf dem Weg griff er sich seine Jacke, die er achtlos über einen Stuhl geworfen hatte.Die Mühe, seine Schuhe auszuziehen hatte er sich in seinem Ärger nicht gemacht.Im Nu sass er auf der gelben Maschine und startete den Motor.Alice stand hinter dem Fenster und sah Ben nach, wie er davon brauste.„Sei vorsichtig“, wisperte sie und liess den Vorhang zurück vor die Scheibe fallen.Ganz ausser Atem kam Ben im Dorf an.Fast so, als wäre er gerannt und nicht gefahren.Bevor er weiter den Einsatzkräften nachjagte, wollte er sich vergewissern, dass es ihn auch wirklich etwas anging.Die Zeit drängte nicht direkt, denn den Krankenwagen hatte er nicht gesehen [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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