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.Gauthier wies auf einen dicken, schläfrigen Mönch, der ein paar Schritte hinter ihnen gähnte, als ob er sich gleich die Kinnlade ausrenken würde.»Das ist Bruder Eusebius, der Pförtner, der sich um Euch kümmern wird.Die Tiere kommen in den Stall, die Männer finden ein Strohlager in einer Scheune, und Ihr bekommt eine Zelle.«Wieder verneigte sich Tristan vor Cathérine und folgte dann Bruder Eusebius an der Spitze seiner Männer.Die junge Frau schritt nicht ohne Bewegung über die Schwelle dieses Gästehauses, das sie vor so vielen Monaten mit Arnaud und Bernard verlassen hatte, um nach Carlat zu gehen und dort das zu finden, was sie für das Glück hielt.Aber mit aller Kraft verjagte sie diese niederdrückenden Bilder, denn das, was sie jetzt erwartete, erforderte ihren ganzen Mut.In der kleinen Halle mit ihrer niedrigen, gewölbten Decke blickte sie Gauthier an:»Mein Sohn?«»Er schläft zu dieser Stunde.«»Laß mich ihn sehen! Es ist so lange her!«Ein kurzes Lächeln spielte um Gauthiers Lippen, und er nahm Cathérine bei der Hand.»Kommt! Das wird Euch Mut machen.«Er zog sie in ein kleines dunkles Zimmer, von dem eine offene Tür in einen anderen, schwach erleuchteten Raum führte, in dem Cathérine Donatienne, die Frau Saturnins, bemerkte.Sie hockte auf einem Bänkchen und schien eingeschlafen zu sein.Der Schein der Kerze zuckte über die verbrauchten Züge der alten Frau und verriet ihre Müdigkeit.Gauthier zeigte mit einer Bewegung auf sie und murmelte:»Seit drei Nächten schon wacht sie über unsere Dame.Gewöhnlich schläft sie neben dem kleinen Herrn.Sie ist eingeschlafen …«Während er sprach, nahm er eine Kerze von einer Truhe, ging leise zu einer draußen neben der Tür brennenden Fackel und zündete die Kerze an der rauchigen Flamme an.Dann kam er zurück, begab sich ans Kopfende des Bettes, in dem der kleine Michel schlief, und hob das zitternde Licht über den Kopf des Kindes.In größtem Erstaunen ließ Cathérine sich auf die Knie fallen und faltete die Hände wie vor dem Tabernakel.»Mein Gott!« stammelte sie.»Wie schön er ist! Und … wie er ihm schon ähnlich sieht!« fügte sie mit heiserer Stimme hinzu.Es stimmte.Unter dem dichten Gewirr seiner zerzausten goldenen Locken hatte der kleine Michel schon das klare Profil seines Vaters.Seine runden, rosigen Wangen, auf die die gebogenen Wimpern einen zarten Schatten warfen, waren noch ganz von kindlicher Süße, aber das Naschen hatte etwas Stolzes an sich, und eine eigenwillige Falte zeichnete den fest geschlossenen Mund.Cathérines Herz schmolz vor Zärtlichkeit, doch sie wagte nicht, sich über den Kleinen zu beugen.Er sah wie ein schlafendes Engelchen aus, und sie fürchtete, daß die geringste Bewegung ihn wecken würde.!Gauthier, der das Kind gleichfalls mit einer Art Stolz betrachtete, bemerkte es.»Ihr könnt ihn umarmen«, sagte er lächelnd.»Wenn er einmal schläft, kann neben ihm der Blitz einschlagen.Er zuckt nicht mit der Wimper.«Darauf beugte sie sich hinunter und drückte die Lippen mit Entzücken auf die kleine, ein wenig feuchte Stirn.Tatsächlich wachte Michel nicht auf, aber ein Lächeln huschte über seinen kleinen, fest zusammengepreßten Mund.»Mein Kleiner!« flüsterte Cathérine, von Liebe erstickt.»Mein ganz Kleiner!«Sie hätte ohne weiteres die ganze Nacht neben dem Bett ihres Sohnes kniend und seinen Schlaf bewachend zugebracht, doch aus dem anschließenden Zimmer drang ein Röcheln.Donatienne fuhr aus ihrem Schlummer auf, hastete in den hinteren Teil des Raums und war nicht mehr zu sehen.»Dame Isabelle muß aufgewacht sein!« flüsterte Gauthier.»Ich gehe hinein!« sagte Cathérine.Jetzt drang ein erschütterndes Atemgeräusch, von trockenem Husten unterbrochen, zu ihr heraus.Rasch betrat sie das Zimmer, das kaum größer als eine Mönchszelle und auch kaum weniger kahl war.Auf dem schmalen Bett in einer Ecke lag, sehr abgemagert, Isabelle de Montsalvy.Donatienne beugte sich über sie und versuchte, ihr etwas dampfenden Heilkräutertee aus einer Schale einzuflößen, die sie von einem kleinen Ölkocher genommen hatte.Aber die alte Frau war unfähig, auch nur einen Schluck hinunterzubringen.Wie sie gealtert und seit ihrer Abreise geschrumpft war, und wie zerbrechlich sie jetzt schien! Ihr Körper wirkte ätherisch, ohne jede Substanz, und im fahlen, völlig blutlosen Gesicht sah man nur noch den eingefallenen Mund, der nach Luft rang, und die zu groß gewordenen Augen.Donatienne wandte sich mit einem entmutigten Seufzer ab, um die Schale wieder zurückzustellen.Und jetzt sah sie Cathérine.Ihre müden Augen begannen zu strahlen, vor Freude und Tränen gleichermaßen.»Dame Cathérine!« stammelte sie.»Gott sei gelobt! Ihr kommt zur rechten Zeit!«Rasch legte Cathérine einen Finger auf die Lippen, um der alten Frau Schweigen zu gebieten, doch diese schüttelte traurig den Kopf [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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