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.»Wir haben ein Medium in Bermondsey, eine Frau, die imstande sein will, Haushaltsgegenstände mit der Kraft ihrer Gedanken zu bewegen und Verstorbene in ihrem Wohnzimmer erscheinen zu lassen.«»Und du glaubst, sie ist eine Schwindlerin?«»Die Gegenstände hängen an Fäden, und die Toten sind Komplizen in weißen Laken und Verbandmull.«»Charlotte, wenn ich etwas aus meinen jüngsten Erfahrungen gewonnen habe, dann ist es die Einsicht, dass es ebenso gefährlich sein kann, nichts zu glauben, wie alles zu glauben!«»Hör auf mit den Belehrungen und sag mir endlich, weshalb ich kommen sollte.«Moon griff in seine Aktentasche und holte eine dick geschwollene Mappe mit Schriftstücken heraus.Er schluckte etwas verlegen.»Ich muss dich um einen Gefallen bitten«, sagte er und zog ein Bündel Papiere hervor, die er behutsam vor sich hinlegte.»Der Schlafwandler und ich sind nicht untätig gewesen.Während du hinter zwielichtigen Tischerückern her warst, haben wir einen Fall verfolgt, der mich seit langem nicht mehr loslässt.«»Honeyman?«»Du weißt von seiner Mutter? Und von jener Philip Dunbars, des anderen Opfers des Fliegenmenschen? Sie sind beide verschwunden.Verschollen mitten in der Stadt, ohne die geringste Spur zu hinterlassen.«»Immerzu verschwinden Leute spurlos«, warf Charlotte ein.»Ich habe mittlerweile entdeckt, dass beide Frauen maßgebliche Persönlichkeiten in einer kleinen, aber äußerst wohlhabenden religiösen Gruppierung namens ›Kirche des Sommerkönigreichs‹ sind.«»Von denen habe ich schon gehört.«Moon war überrascht.»Tatsächlich?«»Alberner Name, aber soweit harmlos, scheint mir.« Sie unterbrach sich.»Du denkst da anders, nehme ich an.«»Ich habe den Verdacht, dass sie nicht so menschenfreundlich sind, wie sie erscheinen wollen.«»Wie kommst du darauf?«»Zu viele auffällige Zusammentreffen.Zu viele Verkettungen.Irgendwie stehen sie alle mit dem Fliegenmenschen in Verbindung, dessen bin ich ganz sicher.Das Emblem dieser Leute – eine schwarze Blume mit fünf Blütenblättern – war auf seinen Wohnwagen gemalt.Soweit ich es verstanden habe, ist es praktisch das Symbol dieser Kirche.Und Coleridge auch.«»Coleridge?«»Barabbas gab mir eine Ausgabe seiner Lyrischen Balladen.Diese Kirche – falls es sich überhaupt um eine solche handelt – scheint sich um seine Vorstellungswelt zu drehen.«Charlotte seufzte.»Edward«, sagte sie in einem Ton, in dem man zu einem geliebten alten Verwandten spricht, der, obwohl einst von wachem und scharfem Verstand, längst in umnebelter Senilität versunken ist.»Du darfst kein Wort von dem glauben, was dieser Mensch dir erzählt! Nicht von ungefähr nennt ihn die Presse den ›Unhold‹.«Moon wurde aschfahl und sagte nichts darauf; Charlotte war froh über die Ablenkung, als ein Mädchen die Getränke brachte, die Gläser vor sie beide hinknallte und sich schwerfällig wieder trollte.»Du hast erwähnt, dass du einen Gefallen von mir erwartest«, sagte sie, nachdem Moon einen stärkenden Schluck genommen hatte.»Ich habe die Nacht im Archiv verbracht.«»Du verbringst dein halbes Leben dort.«»Die Kirche des Sommerkönigreichs ist eine der reichsten Organisationen in London.«Charlotte schürzte die Lippen.»Ist das sicher?«»Keine Frage.Die Leute dort verheimlichen das gut.Ich musste mich durch Berge von Papieren wühlen, aber ich bin auf eine Fährte gestoßen.Es brauchte nur jemanden, der hartnäckig genug war, um sie bis zu ihrem Ursprung zu verfolgen.«»Und was hast du herausgefunden?«»Dass die Kirche fast gänzlich von einer einzigen Gruppe finanziert wird.Einer Vereinigung namens … Love.«»Love?« wiederholte Charlotte ungläubig.»Bankiers und Makler.Allerlei Leute mit viel Geld.Schwerreich und mit großem Einfluss in der Stadt.Der ganze Name dieser Gruppe ist, du wirst es nicht glauben, Love, Love, Love und Love.«»Klingt wie ein Scherz.«Moon lächelte nicht.»Der Schlafwandler und ich haben ihr Büro besucht.Er kannte das Gebäude, sagte, er habe Speight – ausgerechnet Speight! – hineingehen sehen, bekleidet mit einem noblen Anzug und in einer Haltung, als würde ihm das ganze Haus gehören.«Charlotte lachte auf.»Er wird sich geirrt haben.Oder er war betrunken; eigentlich macht er den Eindruck, als wäre das durchaus denkbar.«»Der Schlafwandler ist bei Weitem der vernünftigste und besonnenste Mensch, den ich kenne.Außerdem habe ich ihn noch nie etwas anderes als Milch trinken sehen.«»Das Rätsel wird immer undurchdringlicher«, bemerkte sie.»Du musst entzückt sein.«»Aber siehst du nicht auch, dass hier irgendetwas im Gange ist?«Charlotte leerte ihr Glas und sprach wieder, diesmal ruhig und beherrscht.»Ich stimme dir zu.Das alles ist verdächtig.Aber wie kann ich da helfen?«»Ich habe dir eine Anstellung bei Love besorgt.«»Ganz schön dreist von dir.«»Verzeih mir.Aber die Zeit drängt.«»Wie ist dir das gelungen?«»Skimpole.Das Direktorium hat seine nützliche Seite.«Charlotte seufzte.»Und was soll ich also tun?«»Du sollst dich bei Love einnisten und herausfinden, welche Verbindung zur Kirche besteht, was sie im Schilde führen.«»Eine Aufgabe, die ja praktisch keinerlei Anforderungen stellt!«»Du musst mir über alles Bericht erstatten, ganz gleichgültig, wie unwesentlich oder nicht zur Sache gehörig es dir erscheint! Bitte, sei gewissenhaft, ich verlasse mich auf dich!«»Und was hast du vor, während ich mit all dem beschäftigt bin?«»Der Schlafwandler und ich müssen einer anderen Spur folgen, aber sei versichert, ich passe auf dich auf.« Moon fischte eine Geschäftskarte aus seiner Jackentasche.»Hier ist die Adresse.Sei vorsichtig.Ich hoffe bei Gott, dass ich dich damit nicht in Gefahr bringe.«»Gefahr? Was erwartest du denn?«»Falls Madame Innocenti recht hatte, dann bleiben uns nur noch drei Tage.«»Und du glaubst ihr?«»Ich hoffe, ich irre mich, aber ich denke, wir fangen an, klarer zu sehen.«»Du tust schon wieder so geheimnisvoll!« Charlottes Stimme klang ärgerlich.»Ich weiß.« Er hob die Schultern [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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