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.Wenn sie den Leuten so einen Mumpitz verkaufen konnte, dann doch wohl auch Autos? Oder Versicherungen? Oder Auslegeware?Natürlich konnte sie es.Nicht nur konnte sie, sie musste auch.Aber nicht ihretwegen.Für Matthew musste sie es tun.Hinter Gittern war sie als Mutter nicht zu gebrauchen.Sie musste das sprichwörtliche neue Kapitel aufschlagen.Sie musste Kirk loswerden.Doch als Allererstes musste sie sich aus der Klemme ziehen, in die sie sich heute gebracht hatte.Dann konnte sie sich Gedanken machen, wie es beruflich mit ihr weitergehen sollte.Sich neue Klamotten zulegen.Weniger auffällig, eher konservativ.Keine Papageienohrringe mehr.Eine neue Frisur vielleicht.Einen seriöseren Stil.Und natürlich brauchte sie auch neue Visiten…Nein.Nein, nein, nein, nein, nein.Sie hatte ihm ihre Karte gegeben.Und Wendell Garfield hatte sie sich in die Hemdtasche gesteckt.ZwanzigKirk öffnete die Beifahrertür von Keishas fünfzehn Jahre alter koreanischer Schrottkiste und stellte den Müllsack in den Fußraum.Die Sitze waren hellbraun, es war also keine Hexerei, das Blut auf dem Fahrersitz auszumachen.Er holte einen Behälter mit Feuchttüchern aus seinem Pick-up – er hatte eine Komplettausstattung von Autoreinigungsmitteln hinter den Sitzen – und wischte mit dem ersten den Griff der Fahrertür von Keishas Wagen ab.Als auch der Griff an der Innenseite geputzt war, wandte Kirk sich dem Sitz zu.Er verbrauchte gut zwanzig Tücher, die er auch in sämtliche Ritzen und Spalten stopfte.So viel Blut war da gar nicht, aber er wusste, dass der Polizei auch ein klitzekleiner Spritzer reichte, um seine Freundin dranzukriegen.Familien-Duell war schließlich nicht das Einzige, was er sich ansah.Er wusste Bescheid.Auf den Tüchern, mit denen er das Lenkrad abwischte, fand sich schon deutlich mehr Blut.Klar, Keishas Hände waren ja total verschmiert gewesen.Er stopfte alle benutzten Tücher in den Müllsack, den er noch nicht zugebunden hatte.Endlich war er sich sicher, dass das Wageninnere nicht nur von Blut gereinigt, sondern so sauber war wie seit dem Tag nicht mehr, als der Wagen den Ausstellungsraum des Händlers verlassen hatte.Jetzt knotete Kirk den Sack mit dem roten Zugband zu und setzte sich auf den Fahrersitz, der noch feucht glänzte.Da kam ihm die Idee, den Wagen gleich noch in die Waschanlage zu fahren.Oben auf der Route 1 gab es eine mit Selbstbedienung.Er vergewisserte sich, dass er genügend Kleingeld hatte.Später würde er es sich von Keisha wiedergeben lassen.Er fuhr den Wagen in eine Waschbox.Er hatte freie Auswahl.Kaum jemand wusch seinen Wagen, wenn es nachts geschneit hatte und die Straßen nass und matschig waren.Er warf ein paar Münzen ein und richtete den Hochdruckschlauch auf die Fahrerseite, besonders auf die Tür, um ganz sicherzugehen.Danach fuhr er auf die Mautstraße und weiter Richtung Westen.Zuerst wollte er bis Westport oder vielleicht sogar Norwalk fahren, doch er war noch nicht einmal in Bridgeport, als ihm Zweifel kamen.Was für einen Sinn hatte es, mit dem verdammten Sack quer durch den halben Staat zu fahren? Wirklich eine blöde Idee von Keisha.Ein Müllsack war ein Müllsack, egal ob da jetzt blutige Klamotten drinsteckten oder etwas anderes.Hauptsache, er warf ihn irgendwo dazu, wo schon genügend andere Säcke waren.Also nahm er die Ausfahrt Seaview und hielt Ausschau nach einem kleinen Einkaufszentrum mit Müllcontainern auf der Rückseite.Dort würde er den Sack hineinwerfen und eine Stunde später wieder zurück sein, um mehr darüber zu erfahren, was Keisha ausgefressen hatte.Mann, manchmal stellte sie sich aber auch wirklich doof an.Mit ihr zusammenzuleben hieß, nie zu wissen, was einen erwartete.Ständig kam irgendein Spinner daher und wollte von Keisha wissen, ob er oder sie den Job hinschmeißen sollte oder heiraten oder sonst was.Oder sie sollte den Kontakt zu deren toter Katze herstellen, damit sie hallo sagen konnten.Und egal, was für einen Hokuspokus Keisha aufführte, sie nahmen alles für bare Münze.Und von Zeit zu Zeit, wenn ein Kind entführt worden oder ein Alzheimer-Patient aus dem Pflegeheim ausgebüxt war, dann kamen besorgte Angehörige, zumindest die, die an so einen Schwachsinn glaubten, und baten Keisha um Hilfe.Was für einen kranken Scheiß manche Leute sich einreden ließen.Er leistete seinen Beitrag.Spielte den Vater, dessen verschwundene Tochter Keisha aufgrund einer Vision gefunden hatte.Und er spielte gut, solange die Leute nicht zu viele Fragen stellten.Denn er hatte Schwierigkeiten, sich die Lügen zu merken, die er den Leuten schon aufgetischt hatte, und verhedderte sich leicht.Also fasste er sich kurz, tat so, als versage ihm die Stimme, und brachte gerade noch hervor: »Dieser Frau, Keisha, ihr haben wir’s zu verdanken, dass wir unseren kleinen Engel wiederhaben.Ich mag gar nicht daran denken, was passiert wäre, wenn sie nicht für uns da gewesen wäre.«Oscarreif [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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