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.Und dazu bin ich zu alt.«Ward lehnte sich ins weiche Polster und schaute seinen Freund eingehend an.»Was treibt dich eigentlich, Danny? Das Geld doch wohl kaum.«Buchanan nickte langsam und zustimmend.»Wenn ich es nur für die Dollars machen würde, wäre ich schon vor zehn Jahren weg gewesen.« Er leerte sein Glas und schaute zum Eingang, wo der italienische Botschafter mit seinem großen Gefolge stand - zusammen mit mehreren höheren Ministerialen, einigen Senatoren und drei Frauen in kurzen schwarzen Kleidern, die aussahen, als hätte man sie für den Abend gemietet.Wahrscheinlich war es auch so.Das Monocle füllte sich nun mit so vielen Prominenten, daß man kaum noch spucken konnte, ohne irgendeinen Würdenträger zu treffen.Alle waren darauf aus, sich die Welt in die Tasche zu stecken.Und ständig waren sie auf der Suche nach Leuten, die sie dabei weiterbrachten.Sie saugten dich aus, bis nichts mehr übrig war, und nannten dich »Freund«.Buchanan kannte den Text dieses Liedes genau.Er schaute zu einem alten Foto an der Wand hinauf.Ein Glatzkopf mit Hakennase, finsterer Miene und wirrem Blick starrte auf ihn hinunter.Der Mann war längst tot, aber er war jahrzehntelang einer der mächtigsten Männer Washingtons gewesen.Und der gefürchtetsten.Macht und Furcht gingen hier offenbar Hand in Hand.Doch Buchanan konnte sich nicht mehr an seinen Namen erinnern.Wenn das nicht Bände sprach.Ward stellte sein Glas ab.»Ich glaube, ich weiß es.Die Dinge, für die du eintrittst, sind mit den Jahren immer uneigennütziger geworden.Du willst eine Welt retten, die anderen scheißegal ist.Du bist eigentlich der einzige Lobbyist, den ich kenne, der so etwas tut.«Buchanan schüttelte den Kopf.»Ein armer irischer Junge, der sich selbst an den Haaren aus dem Sumpf gezogen und ein Vermögen verdient hat, findet den Glauben und opfert seine restlichen Jahre, um weniger Glücklichen zu helfen? Verdammt, Rusty, ich werde mehr von Angst als von Altruismus angetrieben.«Ward schaute ihn neugierig an.»Wie das?«Buchanan richtete sich gerade auf, legte die Handflächen aneinander und räusperte sich.Er hatte es noch nie jemandem erzählt.Nicht mal Faith.Vielleicht war die Zeit jetzt reif.Er würde natürlich eine blöde Figur abgeben, aber Rusty behielt es wenigstens für sich.»Ich habe einen ständig wiederkehrenden Traum.In diesem Traum wird Amerika immer reicher und fetter.Wo kriegt ein Sportler hundert Millionen Dollar, nur um einen Ball zu werfen? Wo verdient ein Schauspieler zwanzig Millionen, nur um in einem Scheißfilm aufzutreten? Wo kriegt ein Model zehn Millionen, damit es in Unterwäsche herumläuft? Wo kann ein Neunzehnjähriger Milliarden im Börsengeschäft verdienen, indem er das Internet dazu nutzt, uns noch schneller als zuvor noch mehr Dinge zu verkaufen, die niemand braucht?« Buchanan legte eine Pause ein und schaute kurz in die Ferne.»Wo kann ein Lobbyist genug verdienen, um sich ein Privatflugzeug leisten zu können?« Er konzentrierte sich wieder auf Ward.»Wir horten den Reichtum der Welt.Wenn sich uns jemand in den Weg stellt, zertreten wir ihn auf hundert verschiedene Arten.Und gleichzeitig verkaufen wir allen die Botschaft des glorreichen Amerika, der einzigen noch existierenden Supermacht der Welt, stimmt’s?Dann wacht der Rest der Welt nach und nach auf, schaut nach Amerika und sieht, wer wir sind: eine Bande von Betrügern.Und dann kommen sie zu uns.In Langbooten, Propellerflugzeugen und Gott-weiß-was sonst noch.Zuerst zu Tausenden, dann zu Millionen, und schließlich zu Milliarden.Und sie radieren uns aus.Sie stopfen uns alle in irgendein Klo und spülen uns ab.Dich, mich, die Sportler, die Filmstars, die Supermodels, die Wall Street, Hollywood und Washington.Die wahre Welt des schönen Scheins.«Ward musterte ihn mit großen Augen.»Mein Gott, ist das ein Traum oder ein Alptraum?«Buchanan schaute ihn ernst an.»Sag du’s mir.«»Wer sein Land nicht liebt, hat da nichts verloren, Danny.An dem Spruch ist was Wahres dran.So schlimm sind wir nun auch nicht.«»Außerdem verbrauchen wir einen unverhältnismäßig großen Anteil des Reichtums und der Energie der Welt.Wir verschmutzen die Umwelt mehr als jedes andere Land.Wir ruinieren die Wirtschaft fremder Länder, und es schert uns einen Dreck.Trotzdem liebe ich mein Land - und dafür gibt es eine Reihe von großen und kleinen Gründen, die ich wirklich nicht erklären kann.Deswegen setzt mir der Traum so zu.Ich will nicht, daß es so kommt.Aber es fällt mir immer schwerer, in dieser Hinsicht Hoffnungen zu hegen.«»Wenn es so ist, warum tust du es dann?«Buchanan musterte erneut das alte Foto; dann sagte er: »Willst du etwas Markiges oder etwas Philosophisches hören?«»Wir wär’s mit der Wahrheit?«Buchanan schaute seinen alten Freund an.»Ich bedauere es zutiefst, nie Kinder gehabt zu haben«, sagte er langsam.Dann hielt er inne.»Ein guter Freund von mir hat ein Dutzend Enkel.Er hat mir von einem Elternabend an der Grundschule einer Enkelin erzählt, an dem er teilgenommen hat.Ich habe ihn gefragt, wieso er sich das antut, weil das doch eigentlich die Aufgabe der Eltern wäre.Weißt du, was er geantwortet hat? Er hat gesagt, so wie die Welt jetzt ist, müssen wir alle über das Ende unseres eigenen Lebens hinausdenken.Ja, sogar über das Leben unserer Kinder hinaus.Wir haben das Recht dazu.Und die Pflicht, hat er gesagt.«Buchanan strich seine Serviette glatt.»Vielleicht tue ich das, was ich tue, weil in dieser Welt die Summe des Unglücks die des Glücks überwiegt.Und das ist einfach nicht recht.« Wieder hielt er inne, und Tränen traten ihm in die Augen.»Ansonsten weiß ich es auch nicht.«KAPITEL 28Brooke Reynolds hatte gerade das Tischgebet gesprochen [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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