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.Würde er ihr sagen, dass sein Vater sich nach einer langen schweren Geisteskrankheit erhängt hatte? Oder würde er nur sagen, dass Sir Miles Anscombe-Smith tot war?»Er starb vor neun Jahren«, sagte Kit.Ich senkte den Blick.Ich verübelte es ihm nicht, dass er die Einzelheiten des Todes seines Vaters vor Charlotte zurückhielt.Wenn mein Vater Selbstmord begangen hätte, wäre ich auch nicht bereit gewesen, darüber mit jemandem zu sprechen, den ich eben erst kennengelernt hatte.»Das tut mir leid«, sagte Charlotte, und es klang, als meine sie es ehrlich.»Ah, da kommt Bellamy mit dem Tee.Ich weiß, es ist noch zu früh für Tee, aber nach Ihren Abenteuern wissen Sie ein warmes Getränk sicherlich zu schätzen.«Nachdem er leise angeklopft hatte, betrat Mr Bellamy das Musikzimmer.Er schob einen dreistöckigen Teewagen vor sich her.Auf der oberen Etage standen ein prächtiges altes silbernes Teeservice und drei Porzellantassen, auf den beiden unteren Flächen Teller mit dem Gebäck, das eben noch in der Küche abgekühlt war.Mr Bellamy rollte den Teewagen in Charlottes Reichweite, verbeugte sich und zog sich zurück.»Darf ich Ihnen eingießen?«, sagte Charlotte und legte das silberne Teesieb auf eine der Tassen.Die Frage erinnerte mich auf unangenehme Weise daran, dass ich bereits in der Küche reichlich Flüssigkeit zu mir genommen hatte.»Verzeihung«, sagte ich.»Dürfte ich bitte das Bad aufsuchen?«»Aber sicherlich.Es liegt am anderen Ende des Flurs auf der rechten Seite.«»Warten Sie bitte nicht auf mich«, sagte ich und erhob mich.»Nehmen Sie sich Zeit, meine Liebe«, sagte Charlotte.Ich spürte Kits misstrauischen Blick im Rücken, kümmerte mich jedoch nicht darum.Nachdem ich die Tür geschlossen und mich davon überzeugt hatte, dass ich den Flur für mich allein hatte, zog ich die Slipper aus und nahm sie in die eine Hand, während ich mit der anderen einen Zipfel des Kimonos hochhielt.Dann rannte ich so schnell ich konnte zur Toilette.Ich hatte vor, sie so schnell wieder zu verlassen, wie es die Natur zuließ, da ich auch noch eine kleine Exkursion vorhatte, bevor ich in das Musikzimmer zurückkehrte.Wenn es Kit nicht passte, dass er mit unserer wissbegierigen Gastgeberin allein blieb, musste er sich an die eigene Nase fassen.Da er sich geweigert hatte, die Nacht auf Aldercot Hall zu verbringen, und da ich nicht ohne ihn hier übernachten würde, blieb mir keine andere Wahl, als den heutigen Besuch optimal zu nutzen.Wenn ich nicht sofort zum Dachboden hinaufeilte, würde ich vielleicht keine zweite Chance bekommen.»Ich werde die Tür nicht aufbrechen, Dimity«, murmelte ich.»Aber ich kann Aldercot Hall nicht verlassen, ohne die Klinke gedrückt zu haben.«15CHARLOTTE DUCARAL HATTE sich nicht als das Monster entpuppt, als das sie in meiner Vorstellung herumgegeistert war, doch den Gedanken an ihren auf mysteriöse Weise verschwundenen Bruder konnte und wollte ich noch nicht aufgeben.Ich musste herausfinden, ob sie den jungen Herrn hinter den mit Brettern zugenagelten Fenstern der Mansarde verbarg, und dazu musste ich auf den Dachboden.Auch wenn sich mein Rucksack – mit seinem speziellen Inhalt – außer Reichweite in der Küche befand, war ich doch nicht gänzlich unvorbereitet, um auf mich allein gestellt mit einem potenziell gewalttätigen Pseudovampir fertig zu werden.Bevor ich die Toilette verließ, zog ich Lizzie Blacks Vogelbeerenkette unter dem Kimono hervor und ließ sie offen über meine Brust fallen.Das würde sich wahrscheinlich als weniger effektiv erweisen, als dem Bruder mit einem spitzen Pfahl zu drohen, aber wenn es hart auf hart kommen sollte, verschaffte ich mir so vielleicht genug Zeit, um mit intakten Venen zu entkommen.»Es spielt keine Rolle, ob ich daran glaube«, sagte ich, und meine Worte hallten von den gefliesten Wänden des Badezimmers wider, »solange er daran glaubt.«Nachdem ich das Bad verlassen hatte, lief ich den Flur hinunter, verlangsamte mein Tempo und ging auf Zehenspitzen am Musikzimmer vorbei, um sogleich wieder loszusprinten, in der Hoffnung, den Dachboden zu erreichen, bevor Mr Bellamy den Teewagen wieder abholte.Charlotte würde meine längere Abwesenheit kaum bemerken.Sie schien weit mehr an Kit interessiert als an mir.Am Ende des Flurs lauschte ich auf das verräterische Quietschen von Mr Bellamys Lederschuhen, aber ich hörte nur das ferne Trommeln des Regens auf dem Dach des Portals.Ich stürmte die Treppe hinauf und verzog das Gesicht, als meine Füße den eiskalten Marmor berührten.Wieder blieb ich stehen und schaute nach oben.Ich hatte natürlich keine Taschenlampe dabei, aber zu meiner Erleichterung sah ich über mir einen schwachen goldenen Glanz in der ansonsten fast undurchdringlichen Finsternis.Ich dachte an die Wandleuchten, die uns den Weg in die Eingangshalle gewiesen hatten, und nahm an, dass Mr Bellamy überall in den Fluren ein paar Lampen brennen ließ, um die Treppen zu erhellen.Schließlich, so sagte ich mir, besuchte auch Charlotte die Mansarde, genau wie die arme getäuschte Jaqueline, wenn auch aus ganz anderen Gründen.Am liebsten hätte ich zwei Stufen auf einmal nehmen wollen, aber das Licht leuchtete so schwach, dass ich mich zu langsamerem Tempo gezwungen sah.Ich durfte keinen Sturz riskieren, nicht nur weil ich mich dabei verletzen konnte, sondern weil ich dabei die Slipper verlieren würde.Wenn irgendetwas meine private Tour durch Aldercot Hall zu einem vorzeitigen Ende bringen konnte, war es das Geräusch dieser lächerlichen Schuhe, wenn sie die Stufen hinunterklapperten.Die Marmortreppe endete am Absatz des zweiten Stocks, wo, wie ich vermutet hatte, ein Wandleuchter wie der in der Eingangshalle seinen schwachen Schein verbreitete.Ich wusste nicht, in welche Richtung ich gehen sollte, bis ich einen zweiten Leuchter entdeckte, der die Mitte des Flurs zu meiner Linken spärlich erhellte.Ich lief auf die Lichtquelle zu und öffnete vorsichtig eine nach der anderen die Türen in der Nähe.Die ersten drei führten in leere, hallende Räume, die einst vielleicht als Schlafzimmer genutzt worden waren.»Warum leere Zimmer verdunkeln?«, murmelte ich, als ich die dritte Tür hinter mir geschlossen hatte.Als mir die Antwort einfiel, erschauderte ich [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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